Hallo!
Durch die Blogtouren ist der Krieg der Schreibfreunde auf LovelyBooks zu kurz gekommen, aber nicht in Vergessenheit geraten. Aufgrund des Kommentiermarathons habe ich eine Woche pausiert, die folgenden zwei Runden habe ich aber wieder mitgemacht :-) Alle Infos zum Special Battle findet ihr im ersten Beitrag.
Die Worte: Sandkorn, Leselampe, Glas, Entengang, Gras
Der Text
Es ging einmal ein Entenmann
ganz unbefang' im Entengang.
Da kam ein Sandkorn angerannt
und fragte unsren Entenmann,
warum ein Entenmann allein sein kann,
es sei so einsam, ohne anderes Gespann.
Der Enterich legt sich ins Gras
und umging geschickt den Splitter eines Glas'
und fragte froh, was sei denn das,
von dem das Sandkorn als “Gespanne” sprach.
Die Masse sei dem Nichts entschwanden
und überall in dieser Welt vorhanden,
und deshalb hätte er auch ein Gespanne
mit dem Gras, dem Wind und allem, was ihn so umfange.
Ich denke mir, wie schön sieht's aus,
wenn man die Welt ganz einfach, ohne Graus,
betrachten kann inmitten dieses Chaos
und schalte meine Leselampe aus
Meine Gedanken
Wie immer ist der Text ein Mix aus Klangspiel, Inhalt und ein bisschen Improvisieren :-) Als Kind bin ich oft im Entengang gegangen (macht man als Übung für die Motorik?) und fand das Bild sehr putzig. Der Reim Entenmann - Entengang ist ein Binnenreim und wirkt sehr witzig. Das Sandkorn hat etwas Kindliches. Es stellt dem Enterich Fragen und lebensklug, wie er ist, antwortet er.
Mein großes Thema ist Partnerschaft & Gemeinschaft. Ich frage mich manchmal, ob es einen Partner braucht, um glücklich zu sein. Enten kennt man ja nur als Pärchen, sie wirken auf mich sehr treu. Widespricht das meinem Enterich? Ich weiß es nicht. Mit einem Partner ist es toll, aber warum soll das Leben nicht ohne lebenswert sein? Es gibt Momente, in denen sehne ich mich nach jemandem, der mich in den Arm nimmt, besonders, wenn es mir nicht gut geht. Aber in solchen Momenten habe ich Freunde, die mich festhalten. Notfalls tut es meine Kuscheldecke :P Beim Enterich kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die Natur. Ich bin, obwohl Städter, ein sehr naturverbundener Mensch, weil die Natur nie stillsteht. Alles läuft weiter, egal, wie es einem geht. Und gleichzeitig hat man seinen Platz darin. Man passt rein und wird geliebt. Ich glaube nicht immer daran, aber es ist ein unbewusster Leitsatz.
Das Paradoxe am Sandkorn ist, dass es die Gemeinschaft kennt - es gibt viele Sandkörner! Es ist an diese große Familie gewöhnt und fragt sich, warum der Enterich anders ist.
Ganz stimmig ist die Geschichte nicht und der Reim mit dem Glas (auch der Genitiv ist nicht immer hübsch...) ist furchtbar gezwungen, aber für mich ist es eine niedliche Fabel. Das Motiv mit der Leselampe und dem Gedanken Alles nur fiktiv ist ziemlich altbacken, unterstreicht aber das Fabel-hafte.
Die Worte: Milch, Stern, Stoff, Kugelschreiber, Katzenstreu
Der Text
Ich brauche Stoff! Es reicht mir nicht, dass du meinen Namen mit einem Kugelschreiber auf ein weißes Blatt Papier schreibst, denn das wäre wie ein Lichtstreifen statt Sternschnuppenschweif am Nachthimmel. Ich will die Milch statt Wasser in deinen Cornflakes sein und das Katzenstreu von Catzan statt Beton, weil es weich und saugfähig ist.Ich will nicht viel, ich will nur eine Kuscheldecke. Ein einfaches “Ich liebe dich!”.
Meine Gedanken
Diesmal hatte ich das Gefühl, dass die Worte besser zueinander passen. Ich wollte ein amüsantes, romantisches und leidenschaftliches Flair erzeugen, aber am Ende ist doch eine ziemlich traurige Botschaft hinzugekommen.
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Der erste Satz ist ziemlich abgegriffen, ich habe ihn als Jugendliche als Synonym für Schokolade verwendet und mich darüber lustig gemacht, dass Schokolade ein Suchtfaktor nachgesagt wird (auch wenn mich Schoki nie high macht). Ich wollte damit die Sehnsucht nach partnerschaftlicher Anerkennung verdeutlichen - Ich will Kuscheln, Kino und vielleicht auch Sex, in jedem Fall aber das Glücksgefühl und die Zufriedenheit, wenn man verpartnert ist.
Dieses flotte und knallige Bild habe ich im zweiten Satz durch die Vergleiche gemildert. Das Papier spielt auf einen Liebesbrief an (und ich liebe königsblaue [Kuli]Tinte) und die Sternschnuppe verdeutlicht Romantik. Der Binnenreim Lichtstreifen - Sternschnuppenschweif bringt Tempo und Komik rein.
Ich will klingt sehr pathetisch, herrlich übertrieben und spielt auf die Selbstaufgabe an sowie den Anspruch an den anderen, das auch zu würdigen. Die Gretchenfrage Milch oder Wasser in Cornflakes? kann ich leicht beantworten - Cornflakes sind immer gut :P Beim Katzenstreu fiel mir die Catsan-Werbung ein - ich habe das weder als Mensch noch als Kater-Sklave benutzt, aber die Werbung mit dem weißen Kätzchen, das im weißen Katzenstreu rumtapst, ist total niedlich.. ähm... einprägsam!
Die Kuscheldecke ist ein guter Vergleich für einen Partner, auch wenn man damit die Verantwortung für den anderen außer Acht lässt. Eine Kuscheldecke muss man waschen, aber sie meckert nicht, wenn man das vergisst - sie müffelt nur.
Auf den Punkt gebracht wird das ganze Gewusel mit einer einfachen Forderung - Ich liebe dich. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das zu kurz kommt. Dass wir die Zuneigung des anderen als selbstverständlich wahrnehmen oder denken, dass der andere merkt, dass wir ihn liebhaben. Ich denke, es braucht beides, sonst wird man irgendwann immun. Ich versuche, das meinen Mitmenschen klarer zu sagen. Hinter vielen Konflikten steckt die Angst, nicht akzeptiert zu werden und eine meiner Auf-Lösungsstrategien ist es, an passenden Stellen zu signalisieren: Ich hab dich lieb, du bist mir wichtig!
Durch die Blogtouren ist der Krieg der Schreibfreunde auf LovelyBooks zu kurz gekommen, aber nicht in Vergessenheit geraten. Aufgrund des Kommentiermarathons habe ich eine Woche pausiert, die folgenden zwei Runden habe ich aber wieder mitgemacht :-) Alle Infos zum Special Battle findet ihr im ersten Beitrag.
Nr. 7
Die Worte: Sandkorn, Leselampe, Glas, Entengang, Gras
Der Text
Es ging einmal ein Entenmann
ganz unbefang' im Entengang.
Da kam ein Sandkorn angerannt
und fragte unsren Entenmann,
warum ein Entenmann allein sein kann,
es sei so einsam, ohne anderes Gespann.
Der Enterich legt sich ins Gras
und umging geschickt den Splitter eines Glas'
und fragte froh, was sei denn das,
von dem das Sandkorn als “Gespanne” sprach.
Die Masse sei dem Nichts entschwanden
und überall in dieser Welt vorhanden,
und deshalb hätte er auch ein Gespanne
mit dem Gras, dem Wind und allem, was ihn so umfange.
Ich denke mir, wie schön sieht's aus,
wenn man die Welt ganz einfach, ohne Graus,
betrachten kann inmitten dieses Chaos
und schalte meine Leselampe aus
Meine Gedanken
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Mein großes Thema ist Partnerschaft & Gemeinschaft. Ich frage mich manchmal, ob es einen Partner braucht, um glücklich zu sein. Enten kennt man ja nur als Pärchen, sie wirken auf mich sehr treu. Widespricht das meinem Enterich? Ich weiß es nicht. Mit einem Partner ist es toll, aber warum soll das Leben nicht ohne lebenswert sein? Es gibt Momente, in denen sehne ich mich nach jemandem, der mich in den Arm nimmt, besonders, wenn es mir nicht gut geht. Aber in solchen Momenten habe ich Freunde, die mich festhalten. Notfalls tut es meine Kuscheldecke :P Beim Enterich kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die Natur. Ich bin, obwohl Städter, ein sehr naturverbundener Mensch, weil die Natur nie stillsteht. Alles läuft weiter, egal, wie es einem geht. Und gleichzeitig hat man seinen Platz darin. Man passt rein und wird geliebt. Ich glaube nicht immer daran, aber es ist ein unbewusster Leitsatz.
Das Paradoxe am Sandkorn ist, dass es die Gemeinschaft kennt - es gibt viele Sandkörner! Es ist an diese große Familie gewöhnt und fragt sich, warum der Enterich anders ist.
Ganz stimmig ist die Geschichte nicht und der Reim mit dem Glas (auch der Genitiv ist nicht immer hübsch...) ist furchtbar gezwungen, aber für mich ist es eine niedliche Fabel. Das Motiv mit der Leselampe und dem Gedanken Alles nur fiktiv ist ziemlich altbacken, unterstreicht aber das Fabel-hafte.
Nr. 8
Die Worte: Milch, Stern, Stoff, Kugelschreiber, Katzenstreu
Der Text
Ich brauche Stoff! Es reicht mir nicht, dass du meinen Namen mit einem Kugelschreiber auf ein weißes Blatt Papier schreibst, denn das wäre wie ein Lichtstreifen statt Sternschnuppenschweif am Nachthimmel. Ich will die Milch statt Wasser in deinen Cornflakes sein und das Katzenstreu von Catzan statt Beton, weil es weich und saugfähig ist.Ich will nicht viel, ich will nur eine Kuscheldecke. Ein einfaches “Ich liebe dich!”.
Meine Gedanken
Diesmal hatte ich das Gefühl, dass die Worte besser zueinander passen. Ich wollte ein amüsantes, romantisches und leidenschaftliches Flair erzeugen, aber am Ende ist doch eine ziemlich traurige Botschaft hinzugekommen.
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Der erste Satz ist ziemlich abgegriffen, ich habe ihn als Jugendliche als Synonym für Schokolade verwendet und mich darüber lustig gemacht, dass Schokolade ein Suchtfaktor nachgesagt wird (auch wenn mich Schoki nie high macht). Ich wollte damit die Sehnsucht nach partnerschaftlicher Anerkennung verdeutlichen - Ich will Kuscheln, Kino und vielleicht auch Sex, in jedem Fall aber das Glücksgefühl und die Zufriedenheit, wenn man verpartnert ist.
Dieses flotte und knallige Bild habe ich im zweiten Satz durch die Vergleiche gemildert. Das Papier spielt auf einen Liebesbrief an (und ich liebe königsblaue [Kuli]Tinte) und die Sternschnuppe verdeutlicht Romantik. Der Binnenreim Lichtstreifen - Sternschnuppenschweif bringt Tempo und Komik rein.
Ich will klingt sehr pathetisch, herrlich übertrieben und spielt auf die Selbstaufgabe an sowie den Anspruch an den anderen, das auch zu würdigen. Die Gretchenfrage Milch oder Wasser in Cornflakes? kann ich leicht beantworten - Cornflakes sind immer gut :P Beim Katzenstreu fiel mir die Catsan-Werbung ein - ich habe das weder als Mensch noch als Kater-Sklave benutzt, aber die Werbung mit dem weißen Kätzchen, das im weißen Katzenstreu rumtapst, ist total niedlich.. ähm... einprägsam!
Die Kuscheldecke ist ein guter Vergleich für einen Partner, auch wenn man damit die Verantwortung für den anderen außer Acht lässt. Eine Kuscheldecke muss man waschen, aber sie meckert nicht, wenn man das vergisst - sie müffelt nur.
