Hallo!
Jedes Jahr stehen Schulabgänger vor der Wahl: Wohin mit meinem (Berufs)Leben? Welche Möglichkeiten habe ich und wie kriege ich den Job, den ich haben will? Diese Fragen soll die KarriereStart beantworten, die "Bildungs-, Job- und Gründermesse in Sachsen". Ich war dort, um mich zu informieren und einige Vorträge zu besuchen.
Die KarriereStart findet in der Messe Dresden statt und geht von Freitag bis Sonntag. Der Eintritt beträgt 5 EUR/3,50 EUR.
Geworben wird mit 430 Ausstellern auf 15 000 m².
Der Schwerpunkt lag auf den beruflichen Schulzentren - gefühlt 45% der Aussteller, die etwas mit Ausbildung zu tun hatten, waren Berufsschulen, Fachschulen usw. 30% waren 'echte' Betriebe und 25% Universitäten. Die Betriebe nahmen eine große Fläche ein, waren aber zahlenmäßig nicht so stark. Die Universitäten waren überwiegend aus dem Umland.
Leider waren die Berufsgruppen unterschiedlich verteilt: Während die Hotel- und Gesundheitsbranche oft zu finden war, war Marketing/Werbung kaum anzutreffen. Ich sehe das in den Finanzen begründet: Nicht jedes Unternehmen ist groß genug und hat Geld für die Messe, außerdem muss das Personal da sein.
Die Präsentation war unterschiedlich: Während einige Unternehmensgruppen Gemeinschaftsstände hatten (z.B. die Unikllinik und das St.-Joseph-Stift), standen andere klein und mickrig da. Lebensmittelketten wie Lidl und Kaufland waren da, aber eher spärlich vertreten. Trauriger Höhepunkt waren der Radiosender NRJ und Joey's Pizza, die mit dem Motto "Ein Mann, ein Stand" glänzten.
Das große Plus der KarriereStart: Man kann anfassen, viele Dinge ausprobieren und mit den Azubis/Studenten/Arbeitern reden. Manchmal gab es sogar selbstgebackenes Knabberzeug!
Nachteil: Die Unternehmen sind darauf aus, Azubis zu gewinnen, weniger sich darzustellen. Bei EasyPrint gab es z.B. nur eine Brochüre für zukünftige Auszubildende, keine allgemeine. Ich finde sowas nicht gut, denn ich will das Unternehmen erstmal kennenlernen, sehen, welche Produkte angeboten werden, ein Gefühl für die Tätigkeit bekommen. Das ging leider verloren :-(
Übrigens befand sich der kleine Schwerpunkt, die Unternehmensgründung, am besten Ort: einer offenen Halle (ich glaube, in der Börse). Dort war es sehr luftig! Aus- und Weiterbildung hat man in die anderen Hallen gepackt, in denen es sehr, sehr eng war.
Bewerbungen sind ein wichtiges Thema, bei dem es viele gegensätzliche Meinungen gibt. Einerseits kann man hier die Weichen stellen, um beim Unternehmen arbeiten zu können, andererseits muss man irgendwie den Nerv der Personaler/Abteilungsleiter treffen. Und Online-Bewerbungen werden zunehmend beliebter. Deswegen habe ich mich zum Saal "St. Petersburg" durchgekämpft und einen Platz ergattert :-)
Der Vortrag war zwar unter "Akademiker" eingeordnet, nach ein paar Minuten betonte die Referentin aber, dass es auch für Schüler relevant ist - und es waren viele Schüler anwesend!
Angela Schütte hat Architektur studiert und später einen Master in Personalentwicklung gemacht. Sie arbeitete lange in einem Verlag, bis sie sich mit der Karriere-Beratung Career Vision Europe selbstständig machte.
Ich finde, sie hat eine sehr angenehme, ruhige und resolute Stimme. Es machte Spaß ihr zuzuhören :-)
Frau Schütte vertritt die These, dass es fast nur noch Online-Bewerbungen gibt. Dem stimme ich nicht zu. Besonders kleinere Unternehmen haben weder Technik noch Personal, um so etwas durchzuführen. Außerdem ist bei einigen der persönliche Kontakt wichtiger. Ich denke, man sollte wissen, wie man sich über eine Online-Bewerbung darstellt, aber bedenken, dass jeder Arbeitgeber andere Wünsche hat.
Auch die These, dass soziale Netzwerke eine Alternative sind, teile ich nur bedingt. Es gibt z.B. Facebook-Gruppen, die Stellenangebote austauschen. Aber ich vermute, man muss viel Zeit investieren, um seine Profile zu pflegen und die Kontakte, die zielführend sein können, zu halten.
Wichtig fand ich den Satz "Am Ende der Online-Bewerbung sitzt ein Computer!" (oder ein Personaler). Das bedeutet, dass man in seiner Bewerbung Keywords platziert. Ähnlich wie bei der SEO :-) Mir war das vorher gar nicht bewusst. Aber ich habe in Bezug auf Papier-Bewerbungen ähnliches gehört: Wenn das Unternehmen bestimmte Fähigkeiten fordert, sollte man die Stichworte gezielt in den Lebenslauf und das Anschreiben packen!
Danach stellte Frau Schütte eine Studie vor, welche Faktoren in einer Bewerbung wichtig sind (absteigend gelistet):
Persönlichkeit
Praxis
Englischkenntnisse
Abschluss
Abschlussnote
Soziales
Auslandserfahrungen
Dauer des Studiums
Universität
In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass Deutschland praxisverwöhnt ist. Außerdem schlüsselte sie auf, dass "Praxis" auch Nebenjobs und Hobbys umfasst, nicht nur Praktika.
Im zweiten Teil stellte sie das Verhältnis zwischen Persönlichen Fähigkeiten und Anforderungen der Stelle vor - es sollte ca. 60% betragen. Man muss nicht exakt ins Profil passen, wenn man das wirksam ausgleichen kann.
Im dritten Teil ging es um Online-Bewerbungen selbst. Frau Schütte betonte, dass der Betreff treffend sein sollte. Praktisch ist die Nummer des Stellenangebotes, damit die Bewerbung schnell zugeordnet werden kann. Auch die mitgesandten Dateien (max. 2 Stück bzw. 4 MB als PDF) sollte man mit Name und Job-Nummer beschriften, damit die Datei gefunden wird.
Im Text der Mail kann stehen, warum man sich auf die Stelle bewirbt, jedoch kein Anschreiben.
Im Lebenslauf müssen die Eltern/Geschwister nicht genannt werden und der Familienstand wird nur erwähnt, wenn es nicht schädlich ist. Neu und zunehmend verwendet wird ein Kurzprofil mit Fähigkeiten. Es wird zwischen dem Kopf und der Ausbildung platziert. Übrigens muss der Lebenslauf per Mail nicht unterschrieben werden.
Bei einer Online-Bewerbung ist die Mail-Adresse wichtiger als die postalische. Außerdem sollte man schnell einsteigen und stark anfangen und schwach aufhören.
Bei einem Formular kann man den Freitext in einem Schreibprogramm vorschreiben und dann reinkopieren. So kann man über alles nachdenken, die Rechtschreibung kontrollieren und ist abgesichert, falls das Formular abstürzt.
Beruhigend für mich: Wenn das Formular nicht auf die persönlichen Bedürfnisse passt, kann man per Mail anfragen, ob es eine Alternative gibt.
Ich bin jetzt sicherer beim Bewerben, einige Lücken haben sich geschlossen. Aber die Angst, nicht den Nerv der Firma zu treffen, bleibt. Aber das ist normal :-)
Etwas unschön am Vortrag waren übrigens die Farben: Gelb gehört zum Design des Instituts, ist aber auf einer Folie schlecht sichtbar.
Besonderheiten:
Die Gummibärchen der Ostsächsischen Sparkasse entpuppten sich als Erdnüsse.
Die schönsten Gummibärchen kamen von der Diakonie - sie waren knallblau.
Simple, aber effektiv: Das Hilton sparte sich personalisierte Gummibärchen und klebte Aufkleber auf bekannte Marken-Grummibärchen.
Die Bundeswehr-Gummibärchen habe ich wegen der Form mitgenommen :-)
Mini-Fernglas von Jenatec
Es will sich lieber zusammenfalten und ist für Brillenträger nur eingeschränkt nutzbar, aber... es ist cool :-)
Schoko-Auto von Mahle und blaues Flausche-Dings von der Ostsächsichen Sparkasse
Die Flausche-Dings hat man früher an PCs geklebt, meines wird vermutlich an einem Schrank landen.
Wichtiges Detail: Mahle sitzt auf der Pragstraße (in Stuttgart), die im Gegensatz zur Prager Straße zusammengeschrieben wird. Denn bei "Prager" hat man die Stadt um ein -er erweitert, die Pragstraße ist nach einer Anhöhe benannt.
Ein Herz für Jungs in Rosa
Ich glaube, es war eine Berufsfachschule für Soziales in Pirna. Sie standen ziemlich versteckt und ich konnte ihnen nur ein Lächeln schenken. Aber sie gaben mir ihr Herz - das war wirklich nett :-)
Osterhase bei SRH
Es gab viele Fotoaktionen auf der Messe, aber nur die Mediengestalter-Azubis der Stiftung Berufsförderungswerk Heidelberg haben mich so schön in Szene gesetzt. Ich dachte, es sei ein Arztkittel, aber es war der Osterhase.
Es war krass, wie sicher die Mädels mit Photoshop umgehen konnten!
Pflasterdose vom St.-Joseph-Stift
Ein sehr praktisches Give-away, das gut zum Krankenhaus passt. Da Pflaster in meiner Tasche gerne Verstecken spielen, ist das sehr gut!
Gummihopse von Sachsenmilch
Unter dem Motto "Mit Sachsenmilch den Geschmack der Kindheit wieder entdecken" gab es dieses rosa Glanzstück. Hinten ist sogar eine Anleitung!
Ich finde die Idee nett, aber einen Bezug zum Produkt kann ich schwer herstellen. Denke ich an Sachsenmilch, denke ich an leckeren Jogurt :-)
Leckeres Brot vom Ottendorfer Mühlenbäcker
Auch ohne Catering ist man bei der KarriereStart gut versorgt - beim Stand der Bäckerei gab es drei Scheiben Brot, die sehr gut geschmeckt haben!
Stoffbeutel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Mein Lieblings-Give-away :-) Der Beutel wurde im Rahmen der Gründerwoche gestaltet und obwohl er nur etwas größer als ein DIN A4-Blatt ist, passte alles rein - auch die großen Notizblöcke!
Danke an die netten Frauen, die ihn mir gegeben haben :-)
Duftsäckchen von der Ostsächsischen Sparkasse
Idee des Geschenks ist "Genießen Sie den Duft der lebenslangen Zusatzrente" Leider riecht das Säckchen nicht nach Omas Muschelseife, sondern blumig-seifig-eklig. Hätte ich nur ne andere Farbe gewählt...
Stiftehalter aus Pirna
Mein erstes und eines der coolsten Geschenke: Ein Stiftehalter aus Porenbeton. Er wurde von einer Berufsfachschule in Pirna angefertigt und ist echt hübsch. Die Betreuer bedauerten, dass er nicht ganz weiß angemalt ist, aber naja. Übrigens hat er Füße aus Filz, sodass man ihn überall hinstellen kann. Ich muss nur noch einen Platz finden :-)
Grüner Kuli von der RAK Sachsen
Der Kuli der Rechtsantwaltskammer Sachsen ist der schönste, den ich bekommen habe. Aber leider kratzt die Mine auf dem Papier :-(
Karte von CCC
Der Begriff ist bekannt, aber hier ist er so streng gestaltet, dass ich das witzig finde. Mit der Karte möchte das Competence Call Center Dresden übrigens neue Mitarbeiter gewinnen.. naja...
![KarriereStart - DV Com KarriereStart - DV Com]()
Karte von DV Com
Hier gefällt mir das Plakative - von Bewerbern wird oft verlangt, dass sie teamfähig sind. Dass das auf der Karte so knallig gefordert wird, finde ich amüsant.
Karte von ExiSa
Die Karte vom Projekt Existenzgründerinnen in Sachsen-Anhalt ist türkis - und ich mag türkis :-) Außerdem ist sie ein Pendant zu den "Ich bin der Chef"-Schildern und macht deutlich, was gewollt wird.
Brochüre "Entdecke den Wald"
Der Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft war riesig, grün und informierte über Berufe in der Landwirtschaft. Die Brochüre finde ich toll, weil sie im DIN A6-Format ist und sehr übersichtlich - links sieht man ein Bild vom Tier, rechts stehen zur Hälfte Infos und Wissenswertes. Ich denke, man kann die Inhalte leicht aufnehmen. Und man beschränkt sich auf Grün und Orange als Farben - sehr gut!
Übrigens hatte der Staatsbetrieb Sachsenforst einen tolle Stiftehalter aus einem Baumstamm!
Brochüre von unitedprint
Grau, schimmernd und mit blauem Streifen, der das Firmenlogo darstellt - das ist die Job-Brochüre von unitedprint. Die Gliederung gefällt mir: Nach einem geschichtlichen Abriss werden die Ausbildungsberufe aufgelistet. Am Ende gibt es Bewerbungstipps und eine Übersicht über die Vorzüge des Unternehmens. Die Fotos sind stylisch und alles sieht schick aus, aber sprachlich wirkt das Unternehmen distanziert - Passiv, "man" und Substiantivierungen werden groß geschrieben. Schade.
Brochüre von GSK
GlaxoSmithKline, das Unternehmen, das u.a. Grippe-Impfstoffe herstellt, hat die hübscheste Brochüre der Messe rausgebracht, denke ich. Trotz des eher geradlinigen Designs der Firma greift man hier auf eine Schreibschrift zurück und fragt "What next?" Auf 20 Seiten stellt das Unternehmen Erfolge dar und wie zukünftige Mitarbeiter daran mitwirken können. Sehr gekonnt. Allerdings wendet sich das Unternehmen überwiegend an Universitäts-Absolventen und die Brochure ist auf englisch. Vielleicht griff ich das falsche Exemplar?
Brochüre der Landestalsperrenverwaltung
Das Heft fällt durch seinen Drahtkamm auf und ist überwiegend blau gestaltet. Bei jedem Ausbildungsberuf werden mögliche Interessen aufgelistet, bevor Ausbildungsinhalte erklärt werden. Das Layout ist sehr locker, was mir gefällt, allerdings ist die Schrift im "wichtigen" Text etwas klein und wirkt streng. Außerdem ist die Sprache ziemlich fachlich. Trotzdem: innovativ gedacht.
Klebezettel von Rieck
Ideal für Leseratten und andere Ordnungsfreunde: Farbige Klebezettel aus Papier. Leider steht nur der Unternehmsname auf dem Blog, keine Adresse etc.
Notizblock von der Sächsischen Zeitung
Das kleine Teilchen erinnert mich an die Comics, die in Nutella-Gläsern waren :-) Vorne ist eine Ausgabe der Zeitung abgedruckt (die man sogar lesen kann!), im Inneren befinden sich ein Notizblock und Klebezettel aus Folie. Sehr schick!
Sehr erfreut war ich, als ich den "Bewerbungsguide" des Dresdner Magazin Verlges in die Hände bekam. Sehr unerfreut war ich, nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Denn statt Infos zum Theme Bewerben erklärt mir die Einleitung, warum Auslandsaufenthalte gut sind. Vielleicht ist das als Metapher des Bewerbungsprozesses zu verstehen, aber ich fühle mich fehl am Platz.
Die folgenden zwei Seiten beschäfitigen sich mit Formen der Bewerbung. Leider vermischt der Autor das Telefon-Interview mit der vorherigen Anfrage beim Unternehmen (z.B. um den Bearbeiter zu erfragen etc.). Seite 8 fordert "Google dich!" und weist darauf hin, seine öffentliche Präsenz zu überprüfen - ein guter Tipp! Danach lese ich den Bericht einer Studentin, die verschiedene Freiwilligen-Dienste und ein Auslandssemester gemacht hat. Als nächstes folgt das Bewerbungsgespärch, bevor man die Selbstständigkeit anhand des Unternehmens CityTree beleuchtet. Die einzige Doppelseite im Heft beschäftigt sich mit der Bewerbungsmappe. Hier arbeitet man sogar mit Leerzeilen und fetter Schrift!
Die letzten Seiten beschäftigen sich mit Arbeitsverträgen, dem Verhalten im Job und der Frage des Scheiterns. Das ist gut gedacht, aber schlecht ausgeführt, wenn sich die Links an Studenten richten.
Insgesamt sind die Infos nützlich und gut recherchiert. Die Fotos hübsch und sehr witzig. Allerdings wirkt das Heft ungeordnet und manches wie ein Lückenfüller. Die Formatierung kann verbessert werden, damit die Texte einfacher lesbar sind. Aus meiner Sicht nicht geglückt.
Man kann viel ausprobieren, viel reden und viel gucken. Aber Kontakte knüpfen geht auf einer berufsspezifischen Messe besser, denke ich.
Jedes Jahr stehen Schulabgänger vor der Wahl: Wohin mit meinem (Berufs)Leben? Welche Möglichkeiten habe ich und wie kriege ich den Job, den ich haben will? Diese Fragen soll die KarriereStart beantworten, die "Bildungs-, Job- und Gründermesse in Sachsen". Ich war dort, um mich zu informieren und einige Vorträge zu besuchen.
Allgemeines
Die KarriereStart findet in der Messe Dresden statt und geht von Freitag bis Sonntag. Der Eintritt beträgt 5 EUR/3,50 EUR.
Geworben wird mit 430 Ausstellern auf 15 000 m².
Wer war da?
Der Schwerpunkt lag auf den beruflichen Schulzentren - gefühlt 45% der Aussteller, die etwas mit Ausbildung zu tun hatten, waren Berufsschulen, Fachschulen usw. 30% waren 'echte' Betriebe und 25% Universitäten. Die Betriebe nahmen eine große Fläche ein, waren aber zahlenmäßig nicht so stark. Die Universitäten waren überwiegend aus dem Umland.
Leider waren die Berufsgruppen unterschiedlich verteilt: Während die Hotel- und Gesundheitsbranche oft zu finden war, war Marketing/Werbung kaum anzutreffen. Ich sehe das in den Finanzen begründet: Nicht jedes Unternehmen ist groß genug und hat Geld für die Messe, außerdem muss das Personal da sein.
Wie wurde präsentiert?
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Das große Plus der KarriereStart: Man kann anfassen, viele Dinge ausprobieren und mit den Azubis/Studenten/Arbeitern reden. Manchmal gab es sogar selbstgebackenes Knabberzeug!
Nachteil: Die Unternehmen sind darauf aus, Azubis zu gewinnen, weniger sich darzustellen. Bei EasyPrint gab es z.B. nur eine Brochüre für zukünftige Auszubildende, keine allgemeine. Ich finde sowas nicht gut, denn ich will das Unternehmen erstmal kennenlernen, sehen, welche Produkte angeboten werden, ein Gefühl für die Tätigkeit bekommen. Das ging leider verloren :-(
Übrigens befand sich der kleine Schwerpunkt, die Unternehmensgründung, am besten Ort: einer offenen Halle (ich glaube, in der Börse). Dort war es sehr luftig! Aus- und Weiterbildung hat man in die anderen Hallen gepackt, in denen es sehr, sehr eng war.
Vortrag "Erfolgreich online bewerben"
Bewerbungen sind ein wichtiges Thema, bei dem es viele gegensätzliche Meinungen gibt. Einerseits kann man hier die Weichen stellen, um beim Unternehmen arbeiten zu können, andererseits muss man irgendwie den Nerv der Personaler/Abteilungsleiter treffen. Und Online-Bewerbungen werden zunehmend beliebter. Deswegen habe ich mich zum Saal "St. Petersburg" durchgekämpft und einen Platz ergattert :-)
Der Vortrag war zwar unter "Akademiker" eingeordnet, nach ein paar Minuten betonte die Referentin aber, dass es auch für Schüler relevant ist - und es waren viele Schüler anwesend!
Die Referentin
Angela Schütte hat Architektur studiert und später einen Master in Personalentwicklung gemacht. Sie arbeitete lange in einem Verlag, bis sie sich mit der Karriere-Beratung Career Vision Europe selbstständig machte.
Ich finde, sie hat eine sehr angenehme, ruhige und resolute Stimme. Es machte Spaß ihr zuzuhören :-)
Inhaltliches
Frau Schütte vertritt die These, dass es fast nur noch Online-Bewerbungen gibt. Dem stimme ich nicht zu. Besonders kleinere Unternehmen haben weder Technik noch Personal, um so etwas durchzuführen. Außerdem ist bei einigen der persönliche Kontakt wichtiger. Ich denke, man sollte wissen, wie man sich über eine Online-Bewerbung darstellt, aber bedenken, dass jeder Arbeitgeber andere Wünsche hat.
Auch die These, dass soziale Netzwerke eine Alternative sind, teile ich nur bedingt. Es gibt z.B. Facebook-Gruppen, die Stellenangebote austauschen. Aber ich vermute, man muss viel Zeit investieren, um seine Profile zu pflegen und die Kontakte, die zielführend sein können, zu halten.
Wichtig fand ich den Satz "Am Ende der Online-Bewerbung sitzt ein Computer!" (oder ein Personaler). Das bedeutet, dass man in seiner Bewerbung Keywords platziert. Ähnlich wie bei der SEO :-) Mir war das vorher gar nicht bewusst. Aber ich habe in Bezug auf Papier-Bewerbungen ähnliches gehört: Wenn das Unternehmen bestimmte Fähigkeiten fordert, sollte man die Stichworte gezielt in den Lebenslauf und das Anschreiben packen!
Danach stellte Frau Schütte eine Studie vor, welche Faktoren in einer Bewerbung wichtig sind (absteigend gelistet):
Persönlichkeit
Praxis
Englischkenntnisse
Abschluss
Abschlussnote
Soziales
Auslandserfahrungen
Dauer des Studiums
Universität
In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass Deutschland praxisverwöhnt ist. Außerdem schlüsselte sie auf, dass "Praxis" auch Nebenjobs und Hobbys umfasst, nicht nur Praktika.
Im zweiten Teil stellte sie das Verhältnis zwischen Persönlichen Fähigkeiten und Anforderungen der Stelle vor - es sollte ca. 60% betragen. Man muss nicht exakt ins Profil passen, wenn man das wirksam ausgleichen kann.
Im dritten Teil ging es um Online-Bewerbungen selbst. Frau Schütte betonte, dass der Betreff treffend sein sollte. Praktisch ist die Nummer des Stellenangebotes, damit die Bewerbung schnell zugeordnet werden kann. Auch die mitgesandten Dateien (max. 2 Stück bzw. 4 MB als PDF) sollte man mit Name und Job-Nummer beschriften, damit die Datei gefunden wird.
Im Text der Mail kann stehen, warum man sich auf die Stelle bewirbt, jedoch kein Anschreiben.
Im Lebenslauf müssen die Eltern/Geschwister nicht genannt werden und der Familienstand wird nur erwähnt, wenn es nicht schädlich ist. Neu und zunehmend verwendet wird ein Kurzprofil mit Fähigkeiten. Es wird zwischen dem Kopf und der Ausbildung platziert. Übrigens muss der Lebenslauf per Mail nicht unterschrieben werden.
Bei einer Online-Bewerbung ist die Mail-Adresse wichtiger als die postalische. Außerdem sollte man schnell einsteigen und stark anfangen und schwach aufhören.
Bei einem Formular kann man den Freitext in einem Schreibprogramm vorschreiben und dann reinkopieren. So kann man über alles nachdenken, die Rechtschreibung kontrollieren und ist abgesichert, falls das Formular abstürzt.
Beruhigend für mich: Wenn das Formular nicht auf die persönlichen Bedürfnisse passt, kann man per Mail anfragen, ob es eine Alternative gibt.
Fazit
Ich bin jetzt sicherer beim Bewerben, einige Lücken haben sich geschlossen. Aber die Angst, nicht den Nerv der Firma zu treffen, bleibt. Aber das ist normal :-)
Etwas unschön am Vortrag waren übrigens die Farben: Gelb gehört zum Design des Instituts, ist aber auf einer Folie schlecht sichtbar.
Gummibärchen-Haul
Besonderheiten:
Die Gummibärchen der Ostsächsischen Sparkasse entpuppten sich als Erdnüsse.
Die schönsten Gummibärchen kamen von der Diakonie - sie waren knallblau.
Simple, aber effektiv: Das Hilton sparte sich personalisierte Gummibärchen und klebte Aufkleber auf bekannte Marken-Grummibärchen.
Die Bundeswehr-Gummibärchen habe ich wegen der Form mitgenommen :-)
Was ich bekommen habe
Mini-Fernglas von Jenatec
Es will sich lieber zusammenfalten und ist für Brillenträger nur eingeschränkt nutzbar, aber... es ist cool :-)
Schoko-Auto von Mahle und blaues Flausche-Dings von der Ostsächsichen Sparkasse
Die Flausche-Dings hat man früher an PCs geklebt, meines wird vermutlich an einem Schrank landen.
Wichtiges Detail: Mahle sitzt auf der Pragstraße (in Stuttgart), die im Gegensatz zur Prager Straße zusammengeschrieben wird. Denn bei "Prager" hat man die Stadt um ein -er erweitert, die Pragstraße ist nach einer Anhöhe benannt.
Ein Herz für Jungs in Rosa
Ich glaube, es war eine Berufsfachschule für Soziales in Pirna. Sie standen ziemlich versteckt und ich konnte ihnen nur ein Lächeln schenken. Aber sie gaben mir ihr Herz - das war wirklich nett :-)
Osterhase bei SRH
Es gab viele Fotoaktionen auf der Messe, aber nur die Mediengestalter-Azubis der Stiftung Berufsförderungswerk Heidelberg haben mich so schön in Szene gesetzt. Ich dachte, es sei ein Arztkittel, aber es war der Osterhase.
Es war krass, wie sicher die Mädels mit Photoshop umgehen konnten!
Pflasterdose vom St.-Joseph-Stift
Ein sehr praktisches Give-away, das gut zum Krankenhaus passt. Da Pflaster in meiner Tasche gerne Verstecken spielen, ist das sehr gut!
Gummihopse von Sachsenmilch
Unter dem Motto "Mit Sachsenmilch den Geschmack der Kindheit wieder entdecken" gab es dieses rosa Glanzstück. Hinten ist sogar eine Anleitung!
Ich finde die Idee nett, aber einen Bezug zum Produkt kann ich schwer herstellen. Denke ich an Sachsenmilch, denke ich an leckeren Jogurt :-)
Leckeres Brot vom Ottendorfer Mühlenbäcker
Auch ohne Catering ist man bei der KarriereStart gut versorgt - beim Stand der Bäckerei gab es drei Scheiben Brot, die sehr gut geschmeckt haben!
Stoffbeutel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie
Mein Lieblings-Give-away :-) Der Beutel wurde im Rahmen der Gründerwoche gestaltet und obwohl er nur etwas größer als ein DIN A4-Blatt ist, passte alles rein - auch die großen Notizblöcke!
Danke an die netten Frauen, die ihn mir gegeben haben :-)
Idee des Geschenks ist "Genießen Sie den Duft der lebenslangen Zusatzrente" Leider riecht das Säckchen nicht nach Omas Muschelseife, sondern blumig-seifig-eklig. Hätte ich nur ne andere Farbe gewählt...
Stiftehalter aus Pirna
Mein erstes und eines der coolsten Geschenke: Ein Stiftehalter aus Porenbeton. Er wurde von einer Berufsfachschule in Pirna angefertigt und ist echt hübsch. Die Betreuer bedauerten, dass er nicht ganz weiß angemalt ist, aber naja. Übrigens hat er Füße aus Filz, sodass man ihn überall hinstellen kann. Ich muss nur noch einen Platz finden :-)
Grüner Kuli von der RAK Sachsen
Der Kuli der Rechtsantwaltskammer Sachsen ist der schönste, den ich bekommen habe. Aber leider kratzt die Mine auf dem Papier :-(
Karte von CCC
Der Begriff ist bekannt, aber hier ist er so streng gestaltet, dass ich das witzig finde. Mit der Karte möchte das Competence Call Center Dresden übrigens neue Mitarbeiter gewinnen.. naja...
Karte von DV Com
Hier gefällt mir das Plakative - von Bewerbern wird oft verlangt, dass sie teamfähig sind. Dass das auf der Karte so knallig gefordert wird, finde ich amüsant.
Karte von ExiSa
Die Karte vom Projekt Existenzgründerinnen in Sachsen-Anhalt ist türkis - und ich mag türkis :-) Außerdem ist sie ein Pendant zu den "Ich bin der Chef"-Schildern und macht deutlich, was gewollt wird.
Brochüre "Entdecke den Wald"
Der Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft war riesig, grün und informierte über Berufe in der Landwirtschaft. Die Brochüre finde ich toll, weil sie im DIN A6-Format ist und sehr übersichtlich - links sieht man ein Bild vom Tier, rechts stehen zur Hälfte Infos und Wissenswertes. Ich denke, man kann die Inhalte leicht aufnehmen. Und man beschränkt sich auf Grün und Orange als Farben - sehr gut!
Übrigens hatte der Staatsbetrieb Sachsenforst einen tolle Stiftehalter aus einem Baumstamm!
Grau, schimmernd und mit blauem Streifen, der das Firmenlogo darstellt - das ist die Job-Brochüre von unitedprint. Die Gliederung gefällt mir: Nach einem geschichtlichen Abriss werden die Ausbildungsberufe aufgelistet. Am Ende gibt es Bewerbungstipps und eine Übersicht über die Vorzüge des Unternehmens. Die Fotos sind stylisch und alles sieht schick aus, aber sprachlich wirkt das Unternehmen distanziert - Passiv, "man" und Substiantivierungen werden groß geschrieben. Schade.
Brochüre von GSK
GlaxoSmithKline, das Unternehmen, das u.a. Grippe-Impfstoffe herstellt, hat die hübscheste Brochüre der Messe rausgebracht, denke ich. Trotz des eher geradlinigen Designs der Firma greift man hier auf eine Schreibschrift zurück und fragt "What next?" Auf 20 Seiten stellt das Unternehmen Erfolge dar und wie zukünftige Mitarbeiter daran mitwirken können. Sehr gekonnt. Allerdings wendet sich das Unternehmen überwiegend an Universitäts-Absolventen und die Brochure ist auf englisch. Vielleicht griff ich das falsche Exemplar?
Das Heft fällt durch seinen Drahtkamm auf und ist überwiegend blau gestaltet. Bei jedem Ausbildungsberuf werden mögliche Interessen aufgelistet, bevor Ausbildungsinhalte erklärt werden. Das Layout ist sehr locker, was mir gefällt, allerdings ist die Schrift im "wichtigen" Text etwas klein und wirkt streng. Außerdem ist die Sprache ziemlich fachlich. Trotzdem: innovativ gedacht.
Klebezettel von Rieck
Ideal für Leseratten und andere Ordnungsfreunde: Farbige Klebezettel aus Papier. Leider steht nur der Unternehmsname auf dem Blog, keine Adresse etc.
Notizblock von der Sächsischen Zeitung
Das kleine Teilchen erinnert mich an die Comics, die in Nutella-Gläsern waren :-) Vorne ist eine Ausgabe der Zeitung abgedruckt (die man sogar lesen kann!), im Inneren befinden sich ein Notizblock und Klebezettel aus Folie. Sehr schick!
Unrühmliches am Ende
Sehr erfreut war ich, als ich den "Bewerbungsguide" des Dresdner Magazin Verlges in die Hände bekam. Sehr unerfreut war ich, nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Denn statt Infos zum Theme Bewerben erklärt mir die Einleitung, warum Auslandsaufenthalte gut sind. Vielleicht ist das als Metapher des Bewerbungsprozesses zu verstehen, aber ich fühle mich fehl am Platz.
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Die letzten Seiten beschäftigen sich mit Arbeitsverträgen, dem Verhalten im Job und der Frage des Scheiterns. Das ist gut gedacht, aber schlecht ausgeführt, wenn sich die Links an Studenten richten.
Insgesamt sind die Infos nützlich und gut recherchiert. Die Fotos hübsch und sehr witzig. Allerdings wirkt das Heft ungeordnet und manches wie ein Lückenfüller. Die Formatierung kann verbessert werden, damit die Texte einfacher lesbar sind. Aus meiner Sicht nicht geglückt.
Fazit der Messe
Man kann viel ausprobieren, viel reden und viel gucken. Aber Kontakte knüpfen geht auf einer berufsspezifischen Messe besser, denke ich.