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Geschriebenes - Special Battle 7 und 8

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Hallo!

Durch die Blogtouren ist der Krieg der Schreibfreunde auf LovelyBooks zu kurz gekommen, aber nicht in Vergessenheit geraten. Aufgrund des Kommentiermarathons habe ich eine Woche pausiert, die folgenden zwei Runden habe ich aber wieder mitgemacht :-) Alle Infos zum Special Battle findet ihr im ersten Beitrag.

 

 

 

 

Nr. 7


Die Worte: Sandkorn, Leselampe, Glas, Entengang, Gras

Der Text

Es ging einmal ein Entenmann
ganz unbefang' im Entengang.
Da kam ein Sandkorn angerannt
und fragte unsren Entenmann,
warum ein Entenmann allein sein kann,
es sei so einsam, ohne anderes Gespann.
Der Enterich legt sich ins Gras
und umging geschickt den Splitter eines Glas'
und fragte froh, was sei denn das,
von dem das Sandkorn als “Gespanne” sprach.
Die Masse sei dem Nichts entschwanden
und überall in dieser Welt vorhanden,
und deshalb hätte er auch ein Gespanne
mit dem Gras, dem Wind und allem, was ihn so umfange.
Ich denke mir, wie schön sieht's aus,
wenn man die Welt ganz einfach, ohne Graus,
betrachten kann inmitten dieses Chaos
und schalte meine Leselampe aus

Meine Gedanken


Wie immer ist der Text ein Mix aus Klangspiel, Inhalt und ein bisschen Improvisieren :-) Als Kind bin ich oft im Entengang gegangen (macht man als Übung für die Motorik?) und fand das Bild sehr putzig. Der Reim Entenmann - Entengang ist ein Binnenreim und wirkt sehr witzig. Das Sandkorn hat etwas Kindliches. Es stellt dem Enterich Fragen und lebensklug, wie er ist, antwortet er.


Mein großes Thema ist Partnerschaft & Gemeinschaft. Ich frage mich manchmal, ob es einen Partner braucht, um glücklich zu sein. Enten kennt man ja nur als Pärchen, sie wirken auf mich sehr treu. Widespricht das meinem Enterich? Ich weiß es nicht. Mit einem Partner ist es toll, aber warum soll das Leben nicht ohne lebenswert sein? Es gibt Momente, in denen sehne ich mich nach jemandem, der mich in den Arm nimmt, besonders, wenn es mir nicht gut geht. Aber in solchen Momenten habe ich Freunde, die mich festhalten. Notfalls tut es meine Kuscheldecke :P Beim Enterich kommt ein weiterer Aspekt hinzu: die Natur. Ich bin, obwohl Städter, ein sehr naturverbundener Mensch, weil die Natur nie stillsteht. Alles läuft weiter, egal, wie es einem geht. Und gleichzeitig hat man seinen Platz darin. Man passt rein und wird geliebt. Ich glaube nicht immer daran, aber es ist ein unbewusster Leitsatz.


Das Paradoxe am Sandkorn ist, dass es die Gemeinschaft kennt - es gibt viele Sandkörner! Es ist an diese große Familie gewöhnt und fragt sich, warum der Enterich anders ist.


Ganz stimmig ist die Geschichte nicht und der Reim mit dem Glas (auch der Genitiv ist nicht immer hübsch...) ist furchtbar gezwungen, aber für mich ist es eine niedliche Fabel. Das Motiv mit der Leselampe und dem Gedanken Alles nur fiktiv ist ziemlich altbacken, unterstreicht aber das Fabel-hafte.

Nr. 8



Die Worte: Milch, Stern, Stoff, Kugelschreiber, Katzenstreu

Der Text

Ich brauche Stoff! Es reicht mir nicht, dass du meinen Namen mit einem Kugelschreiber auf ein weißes Blatt Papier schreibst, denn das wäre wie ein Lichtstreifen statt Sternschnuppenschweif am Nachthimmel. Ich will die Milch statt Wasser in deinen Cornflakes sein und das Katzenstreu von Catzan statt Beton, weil es weich und saugfähig ist.Ich will nicht viel, ich will nur eine Kuscheldecke. Ein einfaches “Ich liebe dich!”.

Meine Gedanken


Diesmal hatte ich das Gefühl, dass die Worte besser zueinander passen. Ich wollte ein amüsantes, romantisches und leidenschaftliches Flair erzeugen, aber am Ende ist doch eine ziemlich traurige Botschaft hinzugekommen.


Der erste Satz ist ziemlich abgegriffen, ich habe ihn als Jugendliche als Synonym für Schokolade verwendet und mich darüber lustig gemacht, dass Schokolade ein Suchtfaktor nachgesagt wird (auch wenn mich Schoki nie high macht). Ich wollte damit die Sehnsucht nach partnerschaftlicher Anerkennung verdeutlichen - Ich will Kuscheln, Kino und vielleicht auch Sex, in jedem Fall aber das Glücksgefühl und die Zufriedenheit, wenn man verpartnert ist. 



Dieses flotte und knallige Bild habe ich im zweiten Satz durch die Vergleiche gemildert. Das Papier spielt auf einen Liebesbrief an (und ich liebe königsblaue [Kuli]Tinte) und die Sternschnuppe verdeutlicht Romantik. Der Binnenreim Lichtstreifen - Sternschnuppenschweif bringt Tempo und Komik rein.

Ich will klingt sehr pathetisch, herrlich übertrieben und spielt auf die Selbstaufgabe an sowie den Anspruch an den anderen, das auch zu würdigen. Die Gretchenfrage Milch oder Wasser in Cornflakes? kann ich leicht beantworten - Cornflakes sind immer gut :P Beim Katzenstreu fiel mir die Catsan-Werbung ein - ich habe das weder als Mensch noch als Kater-Sklave benutzt, aber die Werbung mit dem weißen Kätzchen, das im weißen Katzenstreu rumtapst, ist total niedlich.. ähm... einprägsam!

Die Kuscheldecke ist ein guter Vergleich für einen Partner, auch wenn man damit die Verantwortung für den anderen außer Acht lässt. Eine Kuscheldecke muss man waschen, aber sie meckert nicht, wenn man das vergisst - sie müffelt nur.

Auf den Punkt gebracht wird das ganze Gewusel mit einer einfachen Forderung - Ich liebe dich. Ich habe manchmal das Gefühl, dass das zu kurz kommt. Dass wir die Zuneigung des anderen als selbstverständlich wahrnehmen oder denken, dass der andere merkt, dass wir ihn liebhaben. Ich denke, es braucht beides, sonst wird man irgendwann immun. Ich versuche, das meinen Mitmenschen klarer zu sagen. Hinter vielen Konflikten steckt die Angst, nicht akzeptiert zu werden und eine meiner Auf-Lösungsstrategien ist es, an passenden Stellen zu signalisieren: Ich hab dich lieb, du bist mir wichtig!

In diesem Sinne: Hab euch lieb :P Bis zum nächsten Beitrag!

Der Blogger-Kommentiertag - ein Fazit

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Hallo!

Aktionen zur Vernetzung von Bloggern werden beliebter. Schon zweimal fand der Blogger-Kommentier-Marathon über ein WE statt, neulich war der Blog-a-thon, der sich dem Schreiben von Beiträgen widmet, und einen Kommentiertag für Buchblogger gibt es. Am zweiten September-Sonntag fand der Blogger-Kommentiertag statt und dieser war in mehrerlei Hinsicht "aufregend" :-)




Untermalt wird dieser Beitrag von Fotos zum Thema "Anders betrachten" Ich habe zwei Lacke in anderen Umgebungen fotografiert und versucht, sie als Personen, weniger als Produkte zu sehen. Da ich die Lacke bei einem Blogger-Gewinnspiel bekommen habe, passt das gut zum Thema :-)



Zahlen und Fakten


629 Leute haben sich in die Facebook-Veranstaltung eingetragen. Geht man davon aus, dass manche mehrere Blogs haben, kommt man auf ca. 650 Blogs. Das korrespondiert mit der Liste, in die wir die Blogs eingetragen haben - 707 Kommentare gab es unter dem Anfangspost. Zieht man von diesen die doppelten Posts und Zwischenkommentare ab, waren es die geschätzten 650.

Ich habe am Sonntag 66 Kommentare auf ca. 30 Blogs hinterlassen und im Laufe der Woche auf ca. 480 Blogs. Durchschnittlich habe ich 2 Kommentare pro Blog getippt. Ich habe mit einer Geschwindigkeit von 10 Blogs/Stunde kommentiert :-)

Bei mir gab es am Sonntag 308 Zugriffe und 12 Kommentare. In der folgenden Woche hatte ich durchschnittlich 100 Zugriffe pro Tag und einige Kommentare sind hinzugekommen. Die Zahlen sind noch nicht absolut, das Nachspiel wird bei dieser Teilnehmerzahl groß sein :-) Einige Blogger kündigten an, die Liste langsam abzuarbeiten, andere haben mit technischen Problemen zu kämpfen.

Übrigens habe ich keine Follower gewonnen - aber auch keinen verloren :-) Ich folge jetzt 6 Blogs mehr und habe eine Bloggerin geaddet, weil ich sie als Person gut finde.

Was habe ich kommentiert?


Mein Ziel war es, alle Blogs zu kommentieren. Das habe ich, mit Einschränkungen, geschafft :-) Rausgefallen sind 40 Blogs, die ich über andere Veranstaltungen durchstöbert habe oder denen ich folge. 100 Blogs habe ich nicht kommentieren können. Die häufigsten Gründe waren:

  • Thema (Regionales, Technik, Bands...)
  • Kommentierfunktion (die Kommentarfunktion funktionierte nicht, war nicht aktiviert oder nicht zu finden)
  • Design (das Blog war zu unübersichtlich, ich habe die Beiträge schwer gefunden)
  • Werbung (das Blog wurde zu stark genutzt, um eigene Produkte zu bewerben)

Die Follow-Funktion (?) habe ich auf wichtige Beiträge beschränkt. Bei Blogger ist das nur ein Klick, aber bei WP muss ich das Verfolgen per Mail bestätigen.

Wie habe ich kommentiert?


Am Kommentiertag habe versucht, die Blogs umfassend zu bewerten. Meinen Grundsatz, zuerst das Positive und dann das Negative zu schreiben, habe ich oft eingehalten :-) Ich habe unterteilt in meine Meinung zum Beitrag und meine Meinung zum Blog.

Im Laufe der Woche schwankte ich stark - in den ersten Tagen habe ich das Design vernachlässigt und mich auf den Inhalt konzentriert. Danach habe ich, wenn mir etwas positiv oder negativ auffiel, eine Bemerkung notiert.

Wichtig war, dass der Blog geordnet war und ich alles finde. Nachdem ich in letzter Zeit einige Tutorials über Blog-Fotografie gelesen habe, war ich dafür sensibilisiert :-) Das Auftreten der Schreiber war mir wichtig: Autoren, die Nähe zum Leser aufbauen, sind mir sympathischer als Leute, die eher sachlich schreiben oder sich zu sehr in den Vordergrund rücken (s.u.)

Was ich toll finde *danke* ist das Feedback - viele Leute haben auf meine Kommentare positiv reagiert. Wir haben Meinungen ausgetauscht und ich bin klüger geworden :P

Und *Asche auf mein Haupt* bei einigen Beauty-, Style-, Bastel- und Foodblogs habe ich nur einen Zwei-Wort-Kommentar hinterlassen. Ich habe die Beiträge gelesen und fand sie gut, aber ich wusste nicht, was ich schreiben sollte. Ein anderes Problem (s.u.) ist die Frage, wie viel ich von mir preisgebe. Ich erzähle gerne Geschichten, notiere Gedanken - bei 510 Blogs kommen viele Infos zusammen, die ich nicht überall haben möchte.

Manchmal habe ich einfach "Danke" gesagt - weil ich mich gut informiert fühlte oder mich freute, dass der Blogger dieses Thema aufgegriffen hat. Und ich habe Mitleid geäußert - es sind völlig fremde Menschen, aber man schafft es eine Bindung aufzubauen und ein Gefühl auszulösen.

Gedanken

 

Vielfalt der Blogs


Thomas hat in seiner Statistik festgestellt, dass je 25 % der Blogs Produkttests und Beauty/Fashion/Lifestyle als Thema haben und 31 % Buchblogger sind. Hier ist meine gefühlte Aufstellung:

15 % Produkttest (ohne Beauty)
20 % Beauty
20 % Food
10 % Reisen
10 % Buch
5 % Regionales
5 % Krankheiten
5 % Elternsein
5 % Technik
5 % anderes

Positiv überrascht hat mich, dass viele Leute offen über ihre Krankheiten reden. Die Anzahl der Blogs, die Diäten als zentrales oder Teilthema haben, hat mich geschockt, weil ich schon Leute an ihrem Gewicht verzweifeln sah, was mir sehr leidtat. Gut finde ich, dass Eltern sich trauen, über ihre Probleme zu reden. Das ist sehr hilfreich! In diesen Bereich muss mehr für die Vernetzung getan werden!

Vielfalt innerhalb eines Blogs


Es gibt Blogs, die fokussiert auf ein Thema sind z.B. Reisen oder Technik, und Blogs, die einen Schwerpunkt haben, aber breit gefächert sind.

Ich denke, dass viele Leser es gut finden, wenn ein Blogger über den Tellerrand blickt und z.B. etwas aus seinem Privatleben erzählt. Dadurch wirkt er menschlich, sympathisch, nicht so perfekt. Mich stört das. Ich bin ein Gewohnheitstier und will das haben, was ich erwarte :-) In Zeitschriften lese ich z.B. gern Büchertipps, bei Blogs nicht, weil ich sie als Zeitungen betrachte, die mir viel Inhalt liefern. Ein reiner Buchrezensions-Blog wäre mir wiederum zu trocken. Ich glaube, wenn jemand aus dem Arbeitsprozess erzählt, wäre das gut. Es zeigt eine persönliche Seite, seine Art zu beschreiben, etwas zu tun. Und es hat etwas mit dem Grundthema zu tun.

Als Blogger liegt mir das Wohl meiner Leser am Herzen. Ich will sie mit vielen, nützlichen Infos versorgen und das bedeutet, mal nicht über ein Buch, sondern eine Reise zu schreiben :-)

Ernsthaft: Es ist eine Gratwanderung. Ich will meine Leser nicht verschrecken, aber mich nicht einschränken. Selbst 'große' Youtuber fragen manchmal ihre Zuschauer, was sie sehen wollen. Platz, nach links oder rechts zu schwanken, ist also da :P

Blog oder Homepage?


In den 90ern konnte man stolz sein, wenn man seine eigene Homepage im damals noch fremden Internet hatte. In den 2000ern kamen Blogs auf. Heutzutage scheint sich beides zu vermischen. Die Schreiber tendieren dazu, eher Homepages zu gestalten, auf denen man stöbern kann, als klassische Tagebücher.

Ein Blog ist ein persönlicher Newsfeed - man notiert, welche Produkte man gerade getestet hat, wo man gerade gewesen ist usw. Ausgenommen Reiseblogs usw., muss man einem Blog nicht ständig verfolgen. Man kann auch später nachgucken.

Außerdem müssen viele Infos geordnet werden, sodass Unterkategorien entstehen. Das, was man auf der Startseite sieht, ist nur ein Bruchteil dessen, was tatsächlich da ist.

Mich hat das überrascht und ein bisschen überfordert, weil ich oft auf ein Blog komme, um Aktuelles zu erfahren. Als sitze ich bei einem Freund und gucke mir die Wohnung an, während er Kaffee kocht. Es gibt Interessantes, aber irgendwann habe ich mir alles angeguckt und eigentlich bin ich ja gekommen, um mir Neuigkeiten anzuhören :-)

Eigene Werbung


Ein Blog ist eine tolle Möglichkeit, sich nicht nur als Anbieter von Produkten zu zeigen, sondern das Menschliche zu betonen. Dabei muss das Verhältnis aus neuem, produkt-unabhängigem Inhalt und Hinweisen auf die Waren ausgeglichen sein. Ich denke, das ist eine Gratwanderung, die nicht immer geglückt ist. Ich hatte bei einigen das Gefühl, dass ihnen ihr Produkt wichtiger ist als der Leser. Sie haben es nicht angepriesen, aber zu stark betont. Als neuer Leser fühle ich mich davon überfordert, weil ich nicht weiß, wovon gesprochen wird.

Werbung durch Firmen


Zahlreiche Firmen haben das Potenzial von Bloggern erkannt und arbeiten besonders im Test- und Beautybereich mit ihnen zusammen. Das hat bei mir verschiedene Gefühle ausgelöst: Ich war erschrocken und ein bisschen abgestoßen, an wie viele Blogger Firmen ihre kostenlosen Päckchen senden. Wie oft Leute sich darüber freuen, dass sie auserwählt werden. Für mich entsteht aber nichts Neues - ich werde auf die Produkte aufmerksam, mehr nicht. Ich weiß aber, dass es für manche Leute ein zusätzliches Einkommen ist. Das ist ein moralischer Konflikt, denn man will niemandem wehtun.

 Ich will mehr als bloße Werbung - aber was will ich stattdessen? Bei Büchern sind mir eigene Gedanken wichtig. Bei Kosmetik ist viel Luft nach oben: Man kann sich aus künstlerischer Sicht damit beschäftigen (Form, Farben...), über das Thema aufklären (Wie viel Venice steckt in der Venedig-LE?), Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Produkten (blauer Lack, blaues Kleid) aufzeigen usw. Bei Testblogs ungewöhnliche Fotos schießen, mit anderen Produkten vergleichen usw.





Vielleicht sind solche Blogeinträge die Werbespots der zweiten Ebene - denn sie werden nicht von den Firmen produziert, sondern von den Konsumenten. Daher könnte man das Prinzip übernehmen, dass ein Produkt nicht im Mittelpunkt stehen, aber eine prägnante Rolle spielen muss. Ich muss nicht ständig den Lack in die Kamera halten, sondern zeigen, warum ich ihn geil oder total doof finde :-) Zeigt uns, dass man Spaß mit Produkten haben kann!

Häufigkeit


Einige Blogger hatten in ihrem Fazit erwähnt, dass sie nicht auf Blogs kommentierten, deren letzter Beitrag schon Wochen zurückliegt. Ich denke, das ist Ausdruck von Enttäuschung, weil sich der Blogger nicht um sein Blog kümmert und weil man nicht weiß, ob man eine Rückmeldung auf seinen Kommentar bekommt. Höflicher ist es, wenn Blogger ankündigen, wenn sie eine Pause machen. Das machen viele :-)

Viele Blogger schreiben täglich und das bewundere ich sehr! Es steckt viel Bewusstsein für die Leser dahinter! Neontrauma gibt einen Überblick, zu welchem Blog welche Beitragsabstände passen.

Als Leser finde ich einen Beitrag pro Woche gut, alle zwei Wochen wird schwierig. Blogs, auf denen lange nichts passiert, geraten in Vergessenheit. Umgekehrt geht bei Blogs, die täglich veröffentlichen, die Prägnanz verloren - es werden zu viele Beiträge veröffentlicht.

Ich schreibe einen Beitrag pro Woche und versuche, mindestens einen Tag Pause zu lassen. Ich bin ein Spontan-Blogger, mein Vorrat an Beiträgen ist klein. Ich möchte den Leser nicht von 100 (Beiträgen täglich) auf 0 abbremsen, wenn es zeitlich nicht passt. Außerdem will man vielleicht nicht täglich etwas von mir lesen :-) Manche Blogs sind wie ein gutes Bonbon (oder wie Ingwer): Unglaublich lecker, aber nicht täglich zu genießen :P

Fotos


Qualität: Neben der Kreativität ist vor allem die Qualität der Bilder wichtig. Bei Landschaftsaufnahmen fällt das nicht auf, aber bei Test- und Beautyfotos. Es geht darum, das Produkt gut in Szene zu setzen: Das Objekt ausleuchten und störende Schatten vermeiden, Hintergründe wählen, die nicht ablenken und stimmige Accessoires. Bei Beautyblogs ist die Farbtreue wichtig, bei Foodblogs die Perspektive. Ich finde Tageslicht ideal, man kann das aber mit dem Bildbearbeitungsprogramm korrigieren. Schärfe rockt immer :P

Präsentation: Fotos schön in Beiträge einzubinden ist eine Kunst, an der ich manchmal scheitere. Wichtig finde ich die Auswahl und Größe der Fotos. Das trifft besonders auf Mode- und Fotoblogs zu. Ungünstig ist ein Foto, das so groß ist, dass ich scrollen muss, um das ganze Bild zu sehen. Außerdem geht der Text unter. Besser ist es, ein Bild so groß zu machen, dass man den Text darunter lesen kann. Fotos für den Beitrag zu wählen ist schwer - oft schießt man viele gute Bilder und will sie seinen Lesern zeigen! Aber ein Outfit ist ein Outfit - es sieht gut aus, egal, aus welcher Perspektive. Man kann Details hervorheben, aber man muss es nicht übertreiben :-) Gut finde ich eine Bildergalerie oder ein Verweis zum Fotografen, einem Fotoalbum außerhalb usw. Man zeigt die wichtigsten Bilder, die restlichen kann sich der Leser woanders angucken.

Design allgemein


Ich habe mich im Fazit zum ersten Blogger-Kommentier-Marathon damit beschäftigt, daher hier etwas kürzer. 

Ich fand das Niveau relativ hoch, weil ich mich auf vielen Blogs zurechtgefunden habe und sie optisch gut fand. Ich war erstaunt, wie schön Blogger-Blogs sein können, obwohl man diesem System wenig Gestaltungsmöglichkeiten nachsagt. WordPress-Blogs sehen meistens gut aus, weiße Hintergründe sind trendig :-)

Ähnliche Layouts: Sowohl bei Blogger als auch bei WP gab es Blogs, die exakt das gleiche Design oder dasselbe, knallige Hintergrundbild hatten. Das war schwierig für mich, weil ich mir eher das Design als den Namen merke :-(

Schriftarten: Viele Blogs haben coolen Schriftarten, aber sie passen nicht immer zusammen. Das kann ein kleiner Stolperstein sein, eine Harmoniefrage, wird aber problematisch, wenn die Schriftarten (und -größen) zu kontrastreich sind und sich behindern. Dadurch wird die Lesbarkeit eingeschränkt.

Hintergrund und Schriftgröße: Die Schriftfarbe sollte sich deutlich vom Hintergrund abheben und die Größe gut lesbar sein. Bei hellen, kleinen Schriften habe ich Probleme. Zu große Schriften machen einen Beitrag massig und ziehen ihn in die Länge. Das scheint auch von den Browser-Einstellungen abzuhängen?

Jump Break: Man kann Beiträge vollständig auf der Startseite anzeigen lassen oder sie mit einem "Weiter lesen"-Link abkürzen. Bei abgekürzten Beiträgen kann ich den Blog nach interessanten Beiträgen durchsuchen, was das Lesen erleichtert aber Hektik reinbringt. Bei vollständigen Beiträgen werde ich länger gefesselt, weil ich mich durch den ganzen Beitrag scrollen muss, um zum nächsten zu kommen. Das nervt manchmal. Ich habe die Möglichkeit des Abkürzens (bei Blogger Jump Break) neulich entdeckt und finde das gut :-) Sie setzt aber voraus, dass man dem Leser in diesem kleinen Absatz Appetit macht.

Sidebar: Bei manchen Blogs sind die Beiträge relativ kurz (oder abgekürzt), die Seite aber sehr lang, weil die Sidebar so lang ist :-)

Register: Viele Blogs haben sie, was ich gut finde, weil ich besser stöbern kann. Problematisch wird es, wenn im Register keine Links dastehen :-( (Deswegen grüble ich *Perfektionshase*, wie ich das schick und leserfreundlich bei mir einbauen kann)

Social Media- und Verfolgungs-Buttons: Wenn ich von einem Blog begeistert war, begann die Suche nach den Möglichkeiten, den Blog zu verfolgen :-) Ich finde sie rechts auf der Sidebar praktisch, weil ich automatisch nach rechts gucke. Schwierig wird es, wenn sie im Header versteckt sind usw. Viele Blogger nutzen schöne Knöpfe, was gut ist, weil sie kurz und knackig sind :-) Ich verfolge Blogs meistens mit Blogger oder Bloglovin, mit dem RSS-Feed komme ich nicht klar.

Bei der Frage der E-Mail-Benachichtigung streiten sich die Experten (und die Anwender): Für manche sind sie ein Indikator für echte Anhänger, die besonders gepflegt werden müssen, andere machten die Erfahrung, dass wenige Leute dieses Angebot annehmen. Ein Bekannter verfolgt Blogs über Mail, weil man damit auf einen Feedreader verzichten kann. Für mich ist es eher Datenmüll und ich fühle mich belästigt (bei einigen Blogs geht es aber nich anders) - Mails sind wichtig, Blogs sind Infos und Unterhaltung.

Neues Blogdesign

Normalerweise lese ich Blogs von oben nach unten: Der Header begrüßt mich (der virtuelle Händedruck) und danach gleite ich durch den Flur ins Wohnzimmer. Dort lese ich die Blogbeiträge, hinterlasse als Abschiedsgruß einen Kommentar und das war es. In den anderen Zimmern auf der Sidebar und dem Register gucke ich selten.


Ca. 5% der besuchten Blogs arbeiten mit einem abgewandelten Design, das ich ungewohnt fand. Die Magazine-Themes (?) orientieren sich an Online-Magazinen und zeichnen sich für mich durch mehr Bilder aus (auch wenn es welche ohne Bilder gibt). Die Artikel werden nicht streng untereinander, sondern auch nebeneinander platziert - kleine Päckchen, bestehend aus Bild und einem Auszug des Textes. Man kann mehr Artikel auf einen Blick erfassen und das überfordert manchmal. Außerdem können Artikel kategorisiert werden, sodass nicht nur der neuste Artikel im Allgemeinen angezeigt wird, sondern auch aktuelle Artikel aus verschiedenen Kategorien. Sidebar und Register werden oft mit Verweisen zu anderen Artikeln gefüllt, weniger mit reinem Text (z.B. bei Blogrolls oder der Stichwort-Liste).

Manche Blogs und Magazine arbeiten mit einer Slideshow, was mich überfordert hat - plötzlich ist Bewegung da! Ich will gemütlich von Beitrag zu Beitrag springen, aber die Show will meine Aufmerksamkeit. Angenehmer wird sie für mich, wenn sie nicht im Mittelpunkt steht und neben den Bildern Teaser präsentiert werden. Ich muss links und rechts genug Platz haben, um mich hinzusetzen :-)

Ich denke, dieses Design eignet sich für Blogs, die viele Themen behandeln und viele Artikel veröffentlichen. Wie bei jeder Webseite muss man auf die Nutzerfreundlichkeit achten - dann geht das gut :P

Interessante Anregungen habe ich hier gefunden.


Privatsphäre


Auf talkasia haben wir darüber diskutiert und ein Freund sagte mal zu mir "Pass auf, wie viel du von dir preisgibst!"

Das Internet ist ein großer Raum voller Teilchen, die man meistens nicht sieht. Es gibt Leser, die regelmäßig kommentieren und solche, die nur konsumieren und nichts sagen. Zwischen den regelmäßigen Kommentatoren und dem Blogger baut sich ein Vertrauensverhältnis auf, weil man in die Tiefe geht, Interesse aneinander zeigt und vor allem: Du bist mir wichtig! Außerdem will man den Lesern etwas zurückgeben. Man wird offensiver und zeigt mehr.

Manche Themen können ohne persönlichen Bezug nicht behandelt werden z.B. wenn es um Krankheiten oder Erziehungsfragen geht. Über letzteres habe ich in einer FB-Gruppe diskutiert und festgestellt, dass ich mit einem Blog ohne Kinderfotos klarkommen würde, anderen das aber wichtig ist. Kinder und Krankheiten sind sehr persönliche Dinge, bei denen es darum geht, wie Ich mit mir umgehe und mit den Anderen. Bin ich gut genug? Schaffe ich das? Man sucht Rückhalt und dieser erfordert Offenbarung und Vertrauen.

Man muss sich menschlich zeigen, sonst kann man keine Beziehung zum Leser aufbauen - Leute, die nie etwas von sich preisgeben, wirken fremd.

Problematisch sind die Teilchen, die man nicht sieht. Das können Kriminelle sein, aber auch zukünftige Arbeitgeber. Der Gedanke, dass jemand meine Gedanken durchstöbert, falsche Schlüsse zieht oder meine Schmink-Einträge höher bewertet als meine Arbeitsleistung, ist gruslig.

Die Frage ist: Dient ein Blog mehr der Selbstdarstellung, dessen, was man (gut) kann oder will man es privat halten, Probleme diskutieren und einfach sein Leben mit anderen teilen?

Ich habe entschieden, dass die Kunst bzw. meine Darstellung von mir wichtiger ist als Privates. Die Posts über die Offene Bühne oder der Femme-Fatale-Bericht sind relativ offensiv, aber da die Fotos bzw. Texte im Vordergrund stehen, ist das in Ordnung. Ich würde nie Fotos von Partner, Freunden oder Kindern posten, weil ich die Folgen nicht abschätzen kann. Außerdem erfordert Bloggen  Verantwortung - man betreut seine Leser, kümmert sich um Kommentare, muss mit positiver und negativer Kritik klarkommen. Das kann anstrengend sein, besonders am Anfang. Daher ist meine Selbstdarstellung ein Schutzmantel, eine Rolle, die ich ablege, sobald der PC aus ist. Würde ich öffentlich von meinen Problemen berichten, würde mich das belasten. Auch außerhalb des Internets.

Die meisten Blogger, deren Beiträge ich lese, gehen verantwortungsvoll mit ihrer Privatsphäre um. Viele Autoren glaubt man zu kennen, weil sie regelmäßig posten, tatsächlich weiß man nur wenig über sie - dass sie studieren/arbeiten, in welcher Stadt sie wohnen und dass sie einen Partner/Kinder haben. Menschen werden auf gemeinsamen Fotos verpixelt, Partner liebevoll abgekürzt und Kindern Decknamen gegeben - finde ich gut :-)

Als Leser fühle ich mich geehrt, dass ich so tief in Leben eintauchen kann. Dass mir Menschen zutrauen, dass ich sie verstehe und dass sie Rückhalt suchen. Und ich gucke mir gerne Fotos mit schönen Hochzeitskleidern an :-) Es wird aber stellenweise zu viel - ich gehöre nicht zum Umfeld des Bloggers, ich war nicht auf der Hochzeit, es steht mir nicht zu, dass ich sowas sehe! Krankheiten überfordern mich manchmal.

Andererseits ist es gut, in das Tagebuch eines Kranken hineinzulesen, sich verstanden zu fühlen usw.

Ich glaube, das Thema ist schwierig. Man sollte auf sein Gefühl vertrauen und sich fragen, was man Kollegen/Freunden/den Leuten auf der Straße zeigen würde und was man im Internet zeigt. Und man sollte nicht unterschätzen, welche Rückmeldungen kommen.

Gastbeiträge


Gastbeiträge fördern die Vernetzung, erweitern den Blog und sind für Leser eine gute Abwechslung! Problematisch ist es, wenn der Ursprungsautor nur einen Link zu seinem Gastbeitrag postet. Ich bin enttäuscht, wenn ich den Blog besuche und statt des gewohnten Artikels nur einen Link sehe - wie kann der Autor so untreu werden? :-) Außerdem ist es ein Klick mehr. Allerdings wäre es doppelter Content, wenn man den Artikel auf seinem Blog veröffentlicht und für den Blog, der den Artikel bekommt, wäre ich als Leser verloren.

Ich glaube, man sollte zusätzliche Inhalte liefern. Einige Blogs verlinken den Gastbeitrag im ersten Absatz eines Beitrages. Cool wäre bei einem Rezept z.B. ein Making-Of - man macht dem Leser Appetit auf den Artikel und sagt "Du bist nicht umsonst hergekommen"

Vernetzung


Es gibt Nischenblogs, die wenige Leser haben, weil das Thema so speziell ist. Obwohl es genügend Interessenten gibt - sie müssen nur den Weg finden. Neben Blogtouren, Gastbeiträgen, Blogparaden usw. denke ich vor allem an Erwähnungen. Menschen reden miteinander, diskutieren und entwickeln ihre Gedanken - das kann man honorieren! Außerdem hat man als Leser eine Begründung, warum man den Blog besuchen sollte - das gefällt mir besser als eine bloße Nennung des Namens z.B. bei den verfolgten Blogs.

Kommentare


Es ist ein komplexes Thema, dem ich mich auch im Beitrag zum ersten Kommentiermarathon gewidmet habe. Viele Kommentare, die ich auf anderen Blogs gelesen habe, waren sehr konstruktiv und das hat mich gefreut. Außerdem hat (fast) jeder Blog mindestens einen Kommentar bekommen! Dafür ein Dankeschön :-)

Die Erwartungen sind unterschiedlich: Manche Blogger wollen wahrgenommen werden, andere erhoffen sich konstruktive Kritik oder neuen Input. Das abzuschätzen ist schwer.



Schwierig waren für mich Beiträge zu persönlichen Themen wie Krankheit, Erziehung, Berufliches etc. Mich interessiert das Thema und ich möchte dem Autor zeigen, dass ich Anteil nehme und ihm Respekt für seine Offenheit zolle. Ein "Toll gemacht!" empfinde ich aber zu banal. Ich will keine Gefühle verletzen, auch wenn ich eine andere Meinung habe. Andererseits kann man den Schreiber fragen, Infos bekommen und sich damit beschäftigen. Die Hemmschwelle war für mich sehr hoch, ich habe sie aber fast immer überschritten.



Ich habe vermehrt Fragen gestellt und ich finde, das passt. Es zeigt Interesse und bietet Anknüpfungspunkte :-) Da ich ohnehin ein Fragenmonster bin, passt das gut :P

Durch einige Kommentare haben sich tolle Diskussionen entwickelt, was sehr bereichernd war!

Die Anti-Spam-Aufgaben habe ich mich gewöhnt. Allerdings finde ich Rechenaufgaben als Schutz problematisch, weil Menschen mit einer Rechenschwäche darüber stolpern könnten.

Unschön fand ich Spam-Kommentare, die nicht gelöscht wurden. Dass ein Autor nicht jeden Kommentar beantworten kann, verstehe ich, aber Spam sieht nicht gut aus.

Kleine Info in eigener Sache: Ich bin kein Typ für kommentarlose Gegenbesuche. Einige User haben erwartet, dass sie Gegenbesuche bekommen, wenn sie kommentieren. Das kann ich verstehen, aber ich vergesse das bzw. der Mensch oder der Beitrag ist mir wichtiger als die Geste, dass er auf meinen Blog geguckt hat. Dafür habe ich kein Problem damit, dass jemand sagt "Guck dir meinen Blog an!" - ich guck mir gerne Neues an :-)

Stimmung


Ich glaube, mit über 650 Blogs hat keiner gerechnet und viele (mich eingeschlossen) waren zuerst wütend und enttäuscht. Man ging in der Masse unter und das hat zu Konflikten geführt. Mittlerweile scheint sich der Sturm gelegt zu haben :-) Die meisten freuen sich über die Kommentare und das ist schön :-)

Ein richtiger Zusammenhalt kam selten auf, weil es zu viele Blogs waren, ständig welche hinzu kamen oder Leute keine Zeit hatten bzw. die Flut der Blogs nicht bewältigen konnten. Ich denke, daran kann eine Einteilung der Blogs etwas ändern, weil sich Interessen konzentrieren.

Carla hatte einen Post für interessante Blogbeiträge eröffnet, der leider nicht so oft genutzt wurde. Die Idee ist toll, weil man Beiträge herausarbeiten kann, über die man gut diskutieren kann.

Ich fühlte mich etwas gehetzt, was dadurch verstärkt wurde, dass mein PC Probleme hatte. Ich hatte leider keine Zeit zu gucken, was andere kommentieren. Das war schade. Ich bin daher nicht für einen Tag, sondern für mehrere :-)

Fazit


Es gibt echt viele Blogs. Und viele Blogger. Unmengen von Inhalten, die in liebevoller Arbeit von Autoren recherchiert, ausprobiert und dann niedergeschrieben werden. So viele Leute, die  Herzblut in Themen und Leser (und Blogdesigns) stecken! Ich glaube, das sollten wir ernst nehmen. Nicht uns, sondern das, was da ist.

Wir sollten uns nicht schämen, zu honorieren, was wir toll finden, egal, wie banal unsere Meinung ist.

Wir sollten uns bemühen, den Leser durch unsere Welt zu führen (zu beeinflussen?) und ihm Freude zu bereiten.

Wir sollten den Mut haben, Risiken einzugehen, Kritiken anzunehmen und Dinge zu verändern. Aus kleinen Veränderungen folgen große Verbesserungen :P

Ernsthaft: Ich habe tolle Gespräche geführt, viel gelernt, coole Menschen getroffen und hatte Spaß :-)

Danke für eure tollen Einträge.
Dafür, dass ihr so oft und so leidenschaftlich schreibt.
Danke dafür, dass ihr euch so viele Gedanken macht.
Dass ihr kommentiert.
Und diese Bloggerwelt so vielfältig macht *mag euch*


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Der ABC-TAG

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S. Oliver - Titelbild
Hallo!

Nachdem ich an zwei Tags freiwillig teilgenommen habe und die Frage für den Liebster-Award beantworten durfte (das Prinzip ähnelt einem TAG) wurde ich das erste Mal für einen TAG nominiert - von Lara :-)

Da ich nicht genügend Bücher gelesen habe, um alle Fragen beantworten zu können, habe ich Mangas eingeschlossen.

Viel Spaß!

A für Autor – Autor, von dem du die meisten Bücher gelesen hast:

Eine schwere Frage am Anfang :-) Ich bin niemand, der Bücher nur wegen eines Autors liest, sondern ich entscheide anhand des Inhaltes. Außerdem lese ich manche Autoren nur aus Interesse, weniger aus Freude - ich hoffe, dass sie mal ein gutes Buch schreiben. Wenn ich meine Statistik genau betrachte, kommt folgendes raus:

Klaus Mann - der Klassiker: "Vergittertes Fenster" war total interessant, "Der Vulkan" wundervoll, "Mephisto" musste ich zu meinem Leidwesen in der Schule lesen. Und ich will noch Weiteres lesen! Großes Plus und Minus gleichzeitig ist der "Mensch": Es reizt mich, diesen Mann mit seiner bewegten Geschichte kennenzulernen, aber ich will ihm nicht zu nahe kommen. Wo liegt die Grenze zwischen Autor und Schaffen?

Amelie Nothomb - die Hoffnung: "Die Reinheit des Mörders" ist ein geniales Buch mit einer schönen Struktur und einer perfiden, traurigen Thematik, die nur selten schwierig für mich war. "Die Kosmetik des Bösen" hat einen interessanten Aufhänger, war aber nicht prägnant genug. Das gilt auch für "Böses Mädchen" - die Story hat Hollywood besser hinbekommen. "Mit Staunen und Zittern" tat beim Lesen manchmal (positiv) weh, war aber langatmig. Momentan probiere ich "Liebessabotage", aber das Buch kommt nach der Hälfte noch nicht auf den Punkt. Ob das etwas wird, mit mir und Amelie? :-)
 
CLAMP und Kaori Yuki - die Mangas: Obwohl man Fortsetzungsgeschichten nicht unbedingt als "Bücher" im Sinne von "abgeschlossene Geschichte" betrachten kann, habe ich das Autorinnen-Kollektiv CLAMP und Kaori Yuki aufgeführt, weil ich mich für jeden Band neu entschieden habe - ich hätte ja abbrechen können. "Angel Sanctuary" hat 20 (Sammel-)Bände und wurde im Verlauf von 6 Jahren gezeichnet. Das merkt man der Story an - irgendwann verzettelt sich die Autorin. Dennoch ist Yukis Zeichenstil toll :-) CLAMPS "X" habe ich zuerst als Anime gesehen und danach das Manga gelesen. Der Reiz sind verschiedene Erzählstränge, in die die Gut-Böse-Schicksals-Problematik eingebettet ist. Das Manga hat 18 Bände und ist noch nicht abgeschlossen. Zwei Protagonisten haben meine Shonen-Ai-Faszination mitbegründet, daher habe ich das fünfbändige Spin-Off bzw. Prequel "Tokyo Babylon" gelesen.
Gin Tonic - meistgelesener Autor
Fred Ink - der Wandernde im Nebel: Der Selbstverleger, von dem ich vier Bücher gelesen habe, weil  sie gruslig sind, ich aber keine Alpträume bekomme. Und jedes Buch geht auf Wanderschaft :-)

Nicolas Scheerbarth - der Unauffällige: Ich habe auf dem Blog "nur" zwei Bücher rezensiert, auf Amazon aber einige Erzählungen kommentiert - ich habe ihn literarisch abgecheckt :-) Positives Problem: die Realitätsnähe. Man kann sich schön mit den Figuren identifizieren und kommt nicht von ihnen los....

B für « Best » – Die beste Bücherserie 

Ich lese fast nie Reihen und greife daher auf ein Werk aus meiner Manga-Phase zurück: Yellow von Makoto Tateno. Neben dem Coverdesign mag ich die spritzigen Figuren und die Selbstironie sehr. Im Vergleich zu späteren Werken des Genres ist dieses zwar gefühlvoll und "süß", aber nicht zu kitschig. Und nach vier Bänden ist erstmal Schluss :P

Ich hoffe, dass ich mich irgendwann an City of Ember herantraue - das wäre dann meine erste, vollständige Reihe. Ich fand den Film toll, aber Bücher auf Englisch machen mir Angst :-)

C für « Current » – Momentanes Buch

Ich bin gerade mit zwei Büchern fertig geworden, daher überlege ich noch, was ich anfange. Ohne Buch geht es leider nicht :-)
 
D für « Drink » – Beim Lesen trinkst du am liebsten 

Nix. Wenn ich lese, lese ich. Und meistens trinke ich das, was ich sonst immer trinke: Kaffee, Tee, Wasser.

Übrigens muss ich beim Schreiben ständig trinken - ich bin eine Stressesserin und meine Geschichten sind soooo spannend für mich, dass ich mich abreagieren muss :-)

E für « E-book » – E-books oder Papierbücher?

Beides. Papier fasst sich gut an und man muss es nicht an die Steckdose anschließen, viele Indie-Autoren gibt es aber nur als E-Book. 
 
Dreams Unlimited - Fiktives DateF für « Fictif » – Eine fiktive Person, mit der du als Jugendliche ausgegangen wärst

Auf die Idee kam ich nie. Figuren sind Figuren, Menschen sind Menschen. Und selbst mit Menschen gehe ich nur im Kopf aus, wenn das real durchführbar wäre.

Mit dem netten Ich meines fiesen Biolehrers wäre ich ja auch nicht ausgegangen - die fiktive Figur wäre umerreichbar gewesen :-)



G für « Glad » – Du bist froh, dass du diesem Roman eine Chance gegeben hast

Schwer zu sagen. Ich freue mich immer, wenn ich den gesellschaftlichen Schatten überspringe und ein Buch lese, das  verrissen wird. Ich hab schon viel Gutes gefunden.
 
H für « Hidden » – Ein Roman, den du als verborgenen Schatz empfindest: 

 "Die Urlauber 2037"von Alexander Broy. Ein tatsächlich männlicher Protagonist, der zwar ironisch, aber nie übertrieben männlich wirkt und eine gute Story.

I für « Important » – Ein wichtiger Moment in deinem Leserleben

Es gab viele tolle Momente. Ziemlich krass war die erste Geschichte aus "Im Delta der Venus" von Anais Nin. Weil ich gemerkt habe, dass Sex doof ist, wenn man sich damit nur betäubt. Und dass man das in der Literatur sagen darf.  Den Spagat aus erregend und traurig finde ich faszinierend. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass das andere Autoren vor 70 Jahren geschafft haben.

J für « Just » – Welches Buch hast du als letztes beendet

Out of Sight von Elmore Leonard. Ich liebe den Film, aber das Buch war eine herbe Enttäuschung. Zuviel Millieu, zuwenig Lovestory. Für Fans des Genres cool, für mich öde.
 
K für « Kind » – Aus welcher Buchabteilung liest du nie ein Buch

Garten. Ich mag Blumen. Aber ich habe keinen Grünen Daumen.
 
L für « Long » – Das längste Buch, das du je gelesen hast:

Gefühlt: Strange Days von Fred Ink. Das Buch hat real nur 222 Seiten, aber auf dem E-Book-Reader musste ich öfters umblättern :-)

Real: Die Nebel von Avalon von Marion Zimmer-Bradley. 1118 Seiten sind echt viel :P
 
M für « Major » – Das Buch, das dir die längste Leseflaute beschert hat

Gar keines. Aber nach dem ersten Band von Shades of Grey hatte ich erstmal genug - 600 Seiten Sex reichten mir. Nach zwei Stückchen Kuchen brauche ich auch etwas Herzhaftes z.B. ne Pizza :P

 
N für « Number » – Wieviele Bücherregale besitzt du?
Mexx rosa - Bücherregale
Wieder eine Frage der Perspektive: Eines hängt an meiner Wand, es stehen aber viele Parfums drauf. Noch eines hängt an der Wand, in dem sich aber nur ein paar langweilige Bücher und meine drei DVDs befinden. Und ich hab  Origami-Figuren draufgestellt. In meinem stehenden, superschicken IKEA-Regel (dunkelbraun rockt!) liegen viele Bücher, nochmehr liegen aber in Kisten verstaut daneben... Und ich hab noch ein virtuelles Regal :-)

O für « One » – Ein Buch, das du mehrmals gelesen hast:

"Der letzte Raucher" von Marc Kunz und "Der Vulkan" von Klaus Mann, weil ich die Bücher in der Schule vorgestellt habe. "La Esperanza"von Chigusa Kawai, weil die Schlussszene so gut ist *lange her* und "Im Delta der Venus" von Anais Nin, weil eine Erzählung in diesem Band sehr prägend für mich ist.
 
P für « Preferred » – Dein Lieblingsleseort

Ich muss wieder differenzieren:

Geilster Ausblick: Es gibt eine Bibliothek in einem Hochhaus, in der es einen Sitzsack gibt. Auf dem Sack zu lümmeln und die Aussicht zu genießen, während man ein Buch liest, ist geil! Man kann aber nicht lange darin sitzen. Reicht also nur für ne Kurzgeschichte.

Zeitungen: Ein gutes Café ist praktisch - der Kaffee ist meistens gut und man kann in den Zeitungen stöbern.

Lange Bücher: Züge. Nichts ist toller, als durch eine schöne Landschaft zu brausen und ein gutes Buch zu lesen!

Alles andere: - Mein Bett.Kuschlig, gemütlich und ich kann schlafen :P
 
Q für « Quote » – Ein Buchzitat:

Ich kann mir Zitate nie merken :-(
 
R für « Regret » – Was bedauerst du als Leser? 

Dass sich die Verlage und manche Autoren nach den fiktiven Bedürfnissen des Lesers richten und nicht nach den realen. Man versucht, gute oder erfolgreiche Bücher auf eine einfache Grundformel runterzubrechen und übersieht vor allem die Gefühle.

Bei Fantasy habe ich oft das Gefühl, dass ein bisschen Gesellschaftskritik und eine schicke Welt ausreichen. Ich will als Leser an die Hand genommen werden. Ich will, dass man mir eine tolle Welt zeigt. Und ich will Anteil nehmen.

Kiko - bereuenBei erotischer Literatur reduziert man die Geschichten auf eine ungewöhnliche Umgebung, ein paar Klischeevokabeln und viel Sex. Der Gedanke dahinter ist (wie bei anderen Büchern auch) das Ausbrechen. Betten sind langweilig und im Park stören die Käfer - also wird idealisiert und die Angst vor Un-Perfektion ausgeblendet. Viele Leute trauen sich real zu wenig, Dinge klar auszusprechen - also nutzen wir vermehrt Wörter, die starke Emotionen auslösen. Es geht dabei nicht nur um Härte, wie beim klassichen "Ficken", sondern auch sanfte Gefühle wie "streicheln". Und wir denken, dass wir anderen etwas durch unsere Leistungsfähigkeit, auch im Bett, beweisen müssen. Obwohl es nicht um Quantität, sondern um Qualität geht.


Und das empfinden einige Leser. Das Gefühl steht im Vordergrund. Dass man dem Partner vertraut, sich fallen lässt und gemeinsam teilweise verrückte Dinge erlebt. Bloßes Rammeln ist wie ein Wattebällchen: man kann gut drauf rumkauen, es macht aber nicht satt.

S für « Serie » – Eine Serie, die du begonnen hast, die ganz erschienen ist und die du nie beendet hast:

Harry Potter: Ich habe den Band mit Prof. Lupin gelesen und liebe die Figur. Aber mehr muss ich davon nicht lesen.

Tweileid: Ich habe das erste Buch gelesen und einige Filme gesehen, aber so krass war es nicht. Ich würde, wenn mir langweilig ist, den dritten Band lesen und mir die Schach-Szene angucken, um sie mit dem Film zu vergleichen.
 
T für « Three » – Drei Lieblingsbücher

 Die Frage wird sicher noch oft auftauche, daher weiche ich aus und nenne drei Bücher, die ich auf eine einsame Insel mitnehmen würde:

den Duden: Wenn ich mich mit jemandem streite, dann grammatikalisch korrekt :P

ein Buch über modulares Origami: Eckiges angucken und anfassen beruhigt mich, außerdem kann man Fußball falten :-)

Yasushi Inues "Das Jagdgewehr": mein erstes Buch eines japnischen Schriftstellers. Und das, zu dem ich den besten Zugang finde. Ruhig und schön.
 
U für « Unapologetic » – Von was bist du ohne Reue ein Fan?

Ein Shades-of-Grey-Befürworter zu sein ist nicht immer einfach, aber ich fühle mich wohl mit den Büchern.

V für « Very » – Ein Buch, dessen Erscheinen du kaum erwarten kannst

Als ehemaliger Manga-Fan weiß ich: Warten bringt nix. Autoren haben das Recht sich weiterzuentwickeln und Geschichten abzubrechen. Für mich als Leser ist das doof. Ich erwarte nichts mehr. Wozu auch? Irgendein Buch wird meine Gefühlslage immer treffen :-)

W für « Worst » – Deine schlechteste Buchgewohnheit

Ich weiß nicht... Abgesehen davon, dass ich Bücher eher ausleihe und damit der Buchwirtschaft schade :-)
 
X für « X » – Fange oben links mit zählen an und nimm das 9. Buch aus einem deiner Bücherregale

"Angel Sanctuary", Band 6
 
Y für « Your » – Dein letzter Buchkauf 

Ich kaufe nicht, ich leihe :-) Ich glaube, das letzte Buch war ein E-Book. Es wurde im Rahmen einer Aktion einen Tag lang gratis verkauft und ich hab's brav gelesen und rezensiert :-)

Mexx blau - Buch, das mir den Schlaf raubtZ für « ZzZ » – Das letzte Buch, das dir den Schlaf geraubt hat, weil du nicht mit Lesen aufhören konntest

Tweileid, der Tragödie erster Teil. Ich weiß nicht, was ich von der Reihe halten soll, weil sie arg kitschig und extrem ich-bezogen ist (soviel Ich in einem Buch...), ich die Filme aber optisch schön finde. Das Buch hat mir vor allem gezeigt, wie man eingängige Bücher schreibt - ein einfacher Stil, der einen durch das Buch rauschen lässt. Das geht (zumindest in diesem Fall) zulasten der Tiefe und der Besonderheiten, aber.... es ist ein Kunststück :-) Deswegen musste ich bis nachts um 3 lesen. Und wurde trotzdem nicht fertig.

Getaggt?


Da ich Nominierungen schwierige finde, formuliere ich es so: Ihr dürft gerne mitmachen - aber postet die Links unter diesenm Beitrag :-) Ich finde die Antworten sehr spannend!

Geküsst von der Muse - Evy auf der September-Bühne

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Hallo!

Nach zwei Monaten Sommerpause startete die Offene Bühne in eine neue Session und ich war dabei! Meinen Bericht zur Veranstaltung findet ihr hier. Infos zur Offenen Bühne gibt es im ersten Beitrag.




Ich habe mich entschieden, die Gedichte in den Beitrag zu packen. Und da Dinge länger im Kopf bleiben, wenn man sie NICHT fotografiert, gibt es diesmal keine Bilder von meinem Körper, sondern meiner Kunst :P



Vorgeplänkel


Der Auftritt war relativ spontan, aber lange geplant. Spontan, weil mich die Organisatoren einen Monat vorher gefragt hatten, ob ich nicht auftreten wolle. Geplant, weil ich schon vor der Sommerpause wusste, was ich bei meinem nächsten Auftritt tragen würde.

Outfit


Aufgrund einer Wette wollte ich ein Kleid zum Thema Muse tragen. Mein Plan, etwas zu nähen, scheiterte an meinen beschränkten Fähigkeiten und so stöberte ich drei Monate lang durch sämtliche Klamottenläden.

Grundgedanke war eine griechische Muse mit leichtem Gewand, locker und luftig. Mein Traumkleid war rosa mit einem Hauch Grau (also eher Alt-als Quietschrosa), um den Busen etwas bauschig, darunter eng und mit schwingendem Rock. Es sollte meine Oberweite betonen und mich nicht schwanger aussehen lassen :-)

In den Läden fanden sich erstaunlich viele rosa Teile, allerdings mit einem der folgenden Probleme:

  • Schulterfrei und/oder Babydoll: Da meine Schultern eher wie Bauklötzschen aussehen (mehr gerade als geschwungen), stehen mir Oberteile ohne Träger nur, wenn sie durch etwas anderes davon ablenken. Bei Kleidern sieht das meistens doof aus. Außerdem wollte ich eine Muse sein und kein Betthäschen :P Es ist schwierig, wenn Kleider nach dem Busen weit fließen und kurz über dem Po enden....
  • Vokuhila: Viele Designer der Ketten verstehen unter "asymetrischem Schnitt" vorne kurz und hinten lang. Ich fühle mich dann, als hinge mir ein Stückchen Klopapier im Bund. Und es zieht!
     
  •  Busen: Mein kleinen Freunde sind nicht massenkompatible. Die beiden sind zwar schön, aber ein bisschen zu breit und zu flach, sodass beim Dekoletee oft etwas absteht, gequetscht wird oder es zu luftig ist. Noch ein Grund, warum Schulterfreies selten geht.

Nach 10 Kleidern und ein paar Einheiten Gesichtsgymnastik ließ ich das Rosa fallen und besann mich eines Kleides, das ich vor ein paar Monaten gekauft habe. Es ist ein weißes Sommerkleid mit Spitze. Auf den ersten Blick erinnert es an eine Gardine, aber ich finde es sehr feenhaft! Der Stoff ist sehr leicht und es passt zu meinem Körper. Wie ich feststellen musste, war es kürzer als gedacht, es endet in der Mitte des Oberschenkels, und ist eine halbe Nummer zu klein. Doch nach ein paar Minuten habe ich mich sehr sicher gefühlt :-)

Eigentlich wollte ich eine hautfarbene Strumpfhose tragen, was bei herbstlichen Temperaturen nicht möglich war. Ich griff spontan zu einem taubenblauen Exemplar aus dickem Stoff, was übrraschend gut aussah. Das Ballerina-Dilemma (meine roten sind kaputt :-( ) löste ich mit einem grau-braunen Exemplar. Nicht die beste Wahl, weder für die Optik noch für meine Füße, aber mangels Feen im Bekanntenkreis das einzige, was gut aussah.

Die rot-orangene Strickjacke war eher eine Notlösung. Sie hat durch den asymetrischen Reißverschluss und den Kragen etwas Strenges. Ähnlich wie Schokosoße zu Fisch ergänzte sie das Kleid aber super und gab ihm eine sportliche Note. Es wirkt ein bisschen fashion-victim-mäßig :P

Mit den Haaren griff ich das Musethema wieder auf - ich kam in Locken (bei denen ich mir die Finger verbrannte...). Leider konnte ich mein Blumenhaarband nicht finden :-( Daher steckte ich die Ponypartie nach hinten und fixierte sie mit einer Haarblume, die ich mal bei Dawanda gekauft habe.

Beim Make-up griff ich auf Bewährtes zurück - blaue-grauer Lidschatten mit leichter Schattierung, leichter Lidstrich und rote Lippen. Immerhin ist das Rouge sehr dezent geworden *erfolgreich*

Insgesamt habe ich mich sehr wohl gefühlt und auch wenn es etwas kalt war, ging es ganz gut :-)

Die Texte


Die beiden Gedichte sind nach dem Jein-Slam entstanden, der im Rahmen der Landtagswahl stattfand. Es war mein erster Poety-Slam seit langem, was sich auf die Sprache ausgewirkt hat :-)

Euer Wir macht mich tot

Eurer Wir macht mich tot
ich seh mein Leben, ganz in Rot
blinkend vor Sorge liegt alle Not
schon am Morgen auf dem Frühstücksbrot.

Eurer Wir macht mich krank,
Das Müssen,
das Sollen,
das Können
und Wollen,
raubt mir Gefühl und auch Verstand.
euer Mainstream-Denken macht mir Angst.

Wir sind die Generation
Ahnungslos
wir gucken leider nicht genügend Pornos,
um dumm zu sein.
Unser Denken wird zu Pein.

Wir fühlen uns klein
und pusten uns auf, um groß zu sein.
Wir nutzen Wortneuschöpfungen,
weil unser Wortschatz nicht reicht,
zu sein wie die anderen, das wäre zu leicht.

Wir sind ein Problemhaufen,
wir malen uns an,
damit man uns nur
darauf reduzieren kann.

Euer Wir macht mich krank.
Sitz ich allein auf einer Bank,
mit all den Wünschen, all den Problemen,
die über mir hängen und daneben
starr ich alleine an die Himmelswand
nur ich auf einer Bank.

Euer Wir ist verkannt.
Ich sehe dich und dann mich an,
und den Trümmerhaufen mit den abgebrannten
Kerzen, all den Hoffnungen und Schmerzen
und ich weiß, dass das doch keiner kitten kann.

Euer Wir ist ein Anagramm
für Ich und Ich und Ich und Ich,
meine Wut,
meine Trauer,
meine Hoffnung
und Angst,
ich verehre mich selbst und fürchte das Nichts,
denn ohne euch erlischt mein Licht.

Euer Wir ist gemein,
wer soll ich denn sein?
Was soll ich wählen, fühlen, wie mag ich mein Frühstücksei
ohne eure Meinung?

Euer Wir hat nen Knall
und das gleich hoch 10
geballte Verzweiflung,
die vor mir steht.

Die einzige Entscheidung,
die nicht von euch ausgeht
ist der Fokus meiner Kamera.

Euer Wir bin nicht ich.
Wir sehen gleich aus,
wir haben Probleme, doch ich halte mich raus
Euer Wir ist zu groß, es schreit gern hinaus,
das euer Leben ist ein Graus.

Meins ist in Ordnung
und das liegt nich am Wir
sondern ganz allein, und ohne euch, bei mir.

Inhalt

Der Text ist ein Wutgedicht. Er ist entstanden, nachdem ich die x-te Version der x-ten Variation des extremen Problemes unserer Generation gehört hatte: Die Möglichkeiten. Die Entscheidungslosigkeit. Oder einfach: Das Gefühl, dass wir es ganz, ganz schwer haben (hatten die Generationen vor uns vermutlich auch).

Auch mich überfordern Möglichkeiten und sie machen mir Angst. Ich habe ständig Angst, etwas falsch zu machen. Aber ich begegne zunehmend Menschen, die sich entschieden haben, anstatt zu grübeln, und stelle fest: Viele Wege führen nach Rom. Möglichkeiten bedeuten nicht nur eine Einschränkung, sondern auch die Freiheit, den Kurs korrigieren zu können oder eine Tür nach draußen zu nehmen. Wir werden flexible, und das macht uns nicht machtlos gegenüber anderen, sondern ein Stückchen machtvoll gegenüber uns selbst.


Das größere Problem ist das Wir. Wer ist "wir"? Gehören wir zusammen, weil wir im selben Jahrzehnt geboren sind? Weil wir dieselben Zweifel haben (obwohl meine Zweifel definitiv schlimmer sind als die der anderen. Garantiert!)? Oder heißt "wir" einfach "Gruppenkuscheln in einer Kälteperiode, weil zusammen leiden immer noch besser ist als aufzustehen und ein Feuer zu machen"? Ein "wir" gibt es genausowenig wie ein "alle" - es gibt auf dieser Welt viele, viele Menschen. Aber es ist einfacher, sie in Gruppen einzuteilen. Die Sucht nach Einheitlichkeit ist zu groß - sie geht bis zum Frühstücksei.


Wie schnell sich das vermeintliche "wir" auflöst, merkt man, wenn man sich seine Probleme anguckt. Mich vom meinem Freund trennen muss ich alleine. Mit der Schuld klarkommen muss ich auch alleine. Und beim Aufstehen können mir zwar Freunde die Hand reichen, aber den Mut finden und es tun, das kann nur ich.


Wenn ich in mich hineinhöre, spüre ich, dass ich "wir" ungern benutze, es aber trotzdem mache. Weil ich Schuld verdrängen und mich vor anderen größer machen will. Wenn ich sage "Wir sind abgestumpfte Konsumiermaschinen", will ich eigentlich sagen "Viele Menschen, einschließlich mir, konsumieren gern und übermäßig viel. Aber ich kann nix dafür, Gruppenzwang und so." Und es hört sich cooler an als "Ich werfe abgelaufenene Lebensmittel weg, weil ich Angst vor Bakterien habe" Aber es fällt mir schwer, für andere Leute zu reden, wenn ich nur mich meine.

Traurig ist vor allem, dass wir mit dem "wir" von unseren Probleme ablenken. Es ist einfacher, über die Gesellschaft zu klagen, als über unsere Probleme zu reden. Greift man die Gesellschaft an, ist das, als werfe man mit Tomaten auf einen Riesen - sie kitzeln ihn, er schießt aber nicht zurück. Wenn wir Freunden unsere Probleme schenken und sie diese aus uns rausoperieren, tut es weh.

Gestaltung

Wie viele Gedichte lebt auch dieses von den Wiederholungen (Ist das gut oder schlecht?). Der Grundgedanke "Euer Wir macht mich tot" ist etwas radikal und soll provozieren. Gleichzeitig will ich das Gefühl ausdrücken, wie weh es tut, ständig damit konfrontiert zu werden. In der zweiten Strophe wird es mit dem pathetischen "Gefühl und auch Verstand" ein bisschen ironisch und zeigt, dass es tief geht. Das Mainstream-Denken als halben Anglizismus habe ich bewusst gewählt, weil "mainstream" DAS Synonym ist für "machen alle anderen, will ich aber nicht machen"

In der dritten Strophe mache ich mich zulasten eines guten Reimes über die Generation nach mir lustig, der nachgesagt wird, sie sei vom Pornogucken abgestumpft. Ich kenne nicht viele Leute aus dieser Gruppe, denke aber, dass sie im Bett eher verunsichert sind und ansonsten ziemlich klug :-)

Die vierte Strophe wird relativ kritisch: Ich rege mich über Menschen auf, die ihre Probleme zu stark in den Vordergrund rücken und/oder coole Neologismen nutzen. Das habe ich mit dem bewusst sperrigen "Wortneuschöpfungen" auf den Punkt gebracht. Ich mag solche Wörter, weil sie bildhaft sind und meistens Stichworte dieser Bewegung durch Vergleiche mit Alltäglichem auf den Boden der Tatsachen zurück holen und sagen "Kennen wir doch alle!" Ich habe aber oft das Gefühl, dass man damit seine Besonderheit unterstreicht, was das Problem nicht ändert.

Das Bild des Problemhaufens mag ich sehr, ich stelle mir das so ähnlich vor wie in den Bildern zu einer Montagsfrage: Alle Probleme und Fehler auf die Stirn schreiben, vielleicht mit blinkenden LED-Lichtern, damit man in der Gruppe bleibt und niemals zu positiv wird, um rauszufliegen. Irgendwann wird das langweilig. Und deprimierend.

In den folgenden Strophen wird es persönlich: Zuerst kommt das Alleinsein, dann das Zweisein bzw. Nicht-mehr-Zweisein, das man alleine bewältigen muss. Die Bank stelle ich mir in einem Park vor. Hat tatsächlich was Einsames.

Danach kommt das Anagramm zur Sprache, dem ich ein extra Gedicht gewidmet habe. Die Strophe verdeutlicht die Ich-Bezogenheit bzw. die Fixierung auf das Ich, das sich bewusst in der Masse auflöst, um nichtmehr mit seinen Problemen konfrontiert zu werden. Man nimmt sich selbst intensiv wahr, aber nur oberflächlich.

Diese Abneigung wird später auf die Spitze getrieben mit der fast gossenmäßigen Formulierung "hoch 10" Gleichzeitig distanziert sich das Lyrische Ich.

Das wird in den folgenden Strophen noch ausgeführt. Die Kamera war eher Zufall, denn es ist sehr schwer, etwas zu finden, was man ohne Einfluss anderer entscheidet. Ist vielleicht auch nicht notwendig?

Die Grundbotschaft am Ende, dass man selber entscheiden soll, ist etwas pathetisch, aber... naja :-)

Das Gedicht enthält schöne Bilder, hätte aber radikaler und kräftiger sein können. Die Konkretisierung vom Allgemeinen zum Ich gefällt mir, den Teil danach hätte ich verdichten können. Manche Reime sind schön glatt, andere holpern extrem :-) Ein Gedicht, das ich nicht so schnell vergesse :P


Das Anagramm

Sonne ist ein Anagramm von Regen
und ich bin nur ein Anagramm von dir.
Lieben ist ein Anagramm von hassen
und Mensch von Säugetier

Lust ist nur ein Anagramm von Schmerz
und in der Wahrheit liegt die Lüge
Frust ist nur ein Anagramm von Herz
in jedem Streben stecken Triebe.

Verzweiflung ist ein Anagramm von Stille,
Stille ist gleich Resignation,
Resignation meint eine bittere Pille
und Pillen killen Frustration.

Hoffnung ist ein Anagramm von tot
und gemeinsam ist allein,
Pralinen sind ein Anagramm von rosenrot
und verkriechen ein's von 'bei dir sein'

Sonne ist ein Anagramm von Regen,
und ich bin nur ein Anagramm von dir,
Wir beide sind ein Anagramm von Leben
und Leben ist ein Anagramm von Jetzt & Hier.

Inhalt

Ein Anagramm ist ein Wort, das aus einem anderen Wort entanden ist, indem man dessen Buchstaben anders anordnete (ein Schüttelwort). Berühmt geworden ist Julia Engelmanns Behauptung, dass Mut nur ein Anagramm von Glück sei (aus dem Slam-Text "Eines Tages, Baby"). Aus meiner Sicht setzt sie Mut und Glück gleich. Glück kann man als kurzfristig oder langfristig sehen. Es kann sein, dass das, was man als Glück wahrnimmt, als Erfolg, nur eine Form des Mutes ist, weil man etwas getan hat. Es kann aber auch sein, dass etwas gut ausgegangen ist, man also Glück hatte, und dachte, es ist der Mut. Die Frage ist: Muss man immer mutig sein, um glücklich zu sein? Oder sollte man das Leben laufen lassen, ohne den ständigen Druck, eingreifen zu müssen, und zu gucken, wohin einen das Glück führt? Soll man alles locker sehen?

Als ich das Gedicht schrieb, ging mir die übermäßige Verbreitung des Terms und die Vereinfachung komplizierter Sachverhalte auf den Keks. Deswegen habe ich das aufgegriffen und es ins Paradoxe überführt. Man kann zwischen den Begriffen tatsächlich einen Zusammenhang herstellen, meistens ist sie aber nicht logisch.

Außerdem habe ich der gesellschaftskritischen die private Ebene der Liebe entgegengesetzt. Denn wie in "Euer Wir macht mich tot" sollte man seinen eigenen Probleme lösen, weil die Gesellschaft einem dabei nicht hilft.

Wichtig war mir "Mensch von Säugetier", weil es banal klingt und genau das bewirken soll: Die Einsicht, dass wir nur Säugetiere sind und uns nicht so wichtig nehmen sollen. Bei den "Pralinen" habe ich lange gegrübelt, ich wollte ein einfacher Symbol für die Liebe haben. Aus meiner Sicht die romantischste und konkreteste Passage des Gedichtes.

Auch hier komme ich nicht richtig auf den Punkt, aber ich mag die träumerische Stimmung sehr. Irgendwie ist es doch ein Liebesgedicht :-)

Mein Auftritt


An die Schwere des Mikros habe ich mich gewöhnt, dafür scheiterte es an mir. Ich war nicht vorbereitet auf die Kraft, die gesellschaftskritische Gedichte habe. Ich bin langsam in die Dynamik reingekommen, habe mich aber nicht getraut Gas zu geben. Es ist einfacher, über seine Gefühle zu reden als über etwas, was alle betrifft. Immerhin habe ich ins Publikum geguckt und das Mikro geknutscht :P Und meine Ansprache war klasse :-)

Und mein Fanclub war da :P

Fazit


Optisch war ich gut, und relativ locker. Aber ich muss mutiger sein :-)


"Traummänner und andere Hirngespinste" von Annika Bühnemann und Anna Fischer

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Traummänner und andere Hirngespinste - BüroHallo!

Romantische Frauenbücher sind normalerweise nicht mein Genre. Mehrmals (Mia Morgowski, Ellen Berg...) bin ich daran gescheitert. Gleichzeitig bin ich der Romantik durchaus zugetan. Daher habe ich einen neuen Versuch gewagt und bei der Leserunde auf LovelyBooks mitgemacht.





Allgemeines


Das Buch hat  208 Seiten und kostet als Papierversion 10 EUR, als E-Book 3 EUR. Es ist überall erhältlich.

Die Autoren


Annika Bühnemann hat Business Administration studiert und widmet sich jetzt dem Schreiben. Sie mag Kaffee und das Internet :-)

Stefan M. Fischeralias Anna Fischer arbeite als Drehbuchautor und Schriftsteller. Er war an mehreren Kurzfilmen beteiligt, ein erster Langfilm ist in Arbeit. Als Autor verfasst er skurile Kurzgeschichten. Eine Liste seiner Bücher findet hier, die Filmografie ist hier.

Das Cover


Das Titelbild zeig eine Frau mit rot-orangem Bob und Sommersprossen. Ihre Augen sind sinnierend geschlossen, die Lippen glänzen. Passend dazu der hellgrüne Hintergrund und der giftgrüne und ockerfarbene Titel. Die Schriftarten sind sehr unterschiedlich, was mir zuviel ist. Außerdem kann man die AutorInnen-Namen nicht so gut lesen, weil sich deren weiße Farbe mit dem Motiv überschneidet.

Ich finde das Farbschema sehr gelungen, die Farben passen Ton und Helligkeit betreffend gut zusammen! Kleine Unstimmigenkeiten bei den Schriften sind verzeihlich :P

Traummänner und andere Hirngespinste - GrungeInhalt


Marietta hat ein Problem mit Männern. Und Männer mit ihr. Denn keiner will länger bei ihr bleiben. Nach erfolglosen Versuchen beim Online-Dating trifft Marietta Hannes. Doch auch Hannes geht - und er kommt wieder: Nachdem der reale Hannes kein Interesse an ihr hat, taucht er als Halluzination bei ihr auf. Ständig überwacht von "Hirnie" sucht Marietta Rat beim Therapeuten und Lebensberater Paul. Dieser hilft ihr, sich mehr auf ihre Wünsche zu konzentrieren und weniger auf die Anforderungen anderer. Und langsam kristalisiert sich heraus, was Marietta wirklich will.

Charaktere


Marietta ist 34 Jahre alt und betreibt ein kleines Café. Sie sucht ständig nach dem perfekten Mann und zweifelt bei jeder Bekanntschaft, ob er der richtige ist. Entscheidungen liegen ihr nicht, was ihr Paul eindrucksvoll zeigt. Sie lernt, dass man, unabhängig von der Entscheidung, immer ankommt, wo man möchte. Manchmal wirkt sie ein bisschen egoistisch, weil sie einen guten Blick für ihre Probleme hat, weniger für die der anderen.

Paul ist etwas älter als Marietta und eigentlich nicht ihr Typ. Er wirkt schüchtern und verletzlich, opfert sich aber für seine Patienten auf. Er liebt es, ihr Leben zu verbessern und wirkt dabei sehr spritzig.

Hannes ist Arzt und verkörpert für Marietta den Traum von einem Mann: Er ist gebildert, geht gern in die Oper und liebt gutes Essen. Doch bald merkt Marietta, dass seine Interessen nicht ihren entsprechen - und dass er nicht auf sie Rücksicht nehmen möchte.

Trudi ist eine alte Freundin Mariettas. Sie steht ihr immer mit Rat und Tat zur Seite. Erst spät merkt Marietta, dass sie Trudi auch etwas zurückgeben sollte.

Das Kollektiv ist dramaturgisch gut gestaltet: Marietta als treibende Kraft, Hannes als angestrebtes Ziel, Paul als scheinbar unfällige Figur, von der man weiß, dass sie am Ende auftaut und Trudi als Auffängbecken für Marietta und Figur, über den sie ihren Egoismus ablegen kann. Nur Mariettas Angestellte im Café bleiben etwas blass, was ich ein bischen schade finde.

Themen


Traummänner und andere Hirngespinste - PrinzessinEssen: Marietta betreibt ein kleines Café, aber man merkt, dass die darunter leidet, mehr Verwaltungskram machen zu müssen. Als Marietta beginnt, mehr an sich zu denken, bekocht sie sich selbst. Und beim schicken Essen mit Hannes möchte sie einen Hamburger essen. Essen ist für sie ein Zeichen der Selbstbestimmung. Schade ist, dass man von den Köstlichkeiten im Café wenig liest :P

Männer: Frauen wollen Perfektion, und wenn sie da ist, ist das auch nicht recht :-) Marietta strebt nach dem idealen Mann, weil ihr der weniger-ideale gar nicht auffällt :-)

Selbstfindung: Paul zeigt Marietta, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu hören und die Bedürfnisse zu erfüllen. Dass man weniger über sich nachdenken soll. Und zu fühlen, was man selbst und andere wirklich wollen.

Dramaturgie


Die AutorInnen leiten den Leser in die Irre, indem sie eine scheinbar perfekte Liebesgeschichte konstruieren, die später aufgelöst wird. Das ist die Einleitung; erst mit dem Auftauchen Hirnis beginnt die Handlung wirklich. Das kann auf einige Leser abstoßend wirken. Danach läuft das Geschehen ruhig und obwohl man ahnt, wie es ausgeht, wird hat man erst am Ende Gewissheit. Sehr gut ist der Epilog, in der sich das Geschehen zu wiederholen scheint ...

 Schreibstil


 Das Buch ist relativ locker und leicht geschrieben. Ich musste an einigen Stellen schmunzeln. Leider wirken die Dialoge etwas gekünstelt und ein bisschen mehr Lockerheit wäre gut gewesen. Dennoch ließ sich das Werk problemlos und flott lesen.

Gliederung und Gestaltung


Traummänner und andere Hirngespinste - PrinzessinDas Buch besteht aus 24 Kapiteln, die nummeriert sind, aber keinen Titel tragen. Jedem ist ein Aphorismus vorangestellt. Obwohl ich die Idee mag, fand ich sie hier nicht sinnvoll. Die Kapitel sind mit 5 Seiten relativ kurz und die Handlung schreitet schnell voran. Ich hatte weder Zeit noch Lust auf ein Zitat, weil ich weiterlesen wollte. Außerdem verleiht ein Zitat dem Text immer etwas Bedeutungsschweres, das nicht zur Leichtigkeit des Buches passt. Besser wäre es gewesen, das Zitat in den Kapiteltitel einzubauen - dann hätte man eine Vorschau, ein bisschen Humor und einen klugen Spruch, zu dem man meistens eine Beziehung aufbauen kann.

Ansonsten arbeitet man im Text mit Absätzen, selten mit Kursivformatierung. Ich fand ihn gut lesbar.

Fazit


Das Buch überrascht mit einer ungewöhnlichen Handlung und einem guten Lesefluss. An manchen Stellen wäre mehr Humor gut gewesen, aber naja. Und das Cover ist geil :P

"Wo ein bisschen Zeit ist" von Emil Ostrovski

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Hallo!

Ich durfte an einer außergewöhnlichen Aktion von Literatwo mitmachen - einem Wanderbuch! Doch diesmal gab es ausdrücklich die Aufforderung, Notizen ins Buch zu machen und drei Fragen zu beantworten. Alle Infos zur Aktion und meine Antworten findet ihr im Post von Literatwo.






Allgemeines


Das Buch hat 304 Seiten und kostet als Hardcover-Version 17 EUR, als E-Book 15 EUR.

Übersetzt hat es Thomas Gunkel.

Der Autor


Emil Ostrovski ist 23 und stammt aus Russland. Im Alter von 2 Jahren wanderte er mit seinen Eltern in die USA aus und hat dort Philosophie studiert. Derzeit beschäftigt er sich mit Creative Writing.

"Wo ein bisschen Zeit ist" ist sein erster Roman. Außerdem hat er diverse Kurzgeschichten veröffentlicht. Eine Liste findet ihr hier.

Inhalt


Das Buch beginnt mit einem Vater, der seinen Sohn zum Schulabschluss in ein Restaurant einlädt. Desinterssiert verfolgt er, wie sich sein Vater in seinen Wünschen und Gedanken verirrt, bis er ihm schließlich das Geheimnis seiner Herkunft verrät - denn Jack hat seinen Sohn Sokrates nach der Geburt entführt, um mit ihm zu seiner dementen Großmutter zu fahren. Dazu stoßen später Jacks Ex Jess und sein bester Freund Thommy. Gemeinsam flüchten sie vor der Polizei und führen tiefe Gespräche über das Leben. Besonders mit Sokrates gerät Jack immer wieder in fiktive Gespräche und erklärt ihm seine Sicht auf das Leben. Am Ende geht alles irgendwie aus. Gut. Oder schlecht? Gibt es das überhaupt?

Charaktere


Jack ist 18 und wirkt ein bisschen träumerisch. Er liebt die Philosophie und verliert sich gern darin. Die Geburt seines Sohnes kommt für ihn überraschend; es ist Zeit aufzuwachen. Ziemlich unbeholfen, aber mit einem klaren Ziel kümmert er sich um Sokrates und versucht ihn, zu seiner Großmutter zu bringen. Jack ist mehr mit sich selbst beschäftigt. Er schafft es auch später nicht, eine richtige Beziehnung zu seinem Sohn aufzubauen. Ihn plagen Schuldgefühle, aber es ist einfacher sich in der Philosophie zu verkriechen, anstatt sich einzugestehen, dass man etwas gemacht hat, was sich nicht gut anfühlt. Ich mag die Figur sehr, weil sie zwar sehr philosophisch und manchmal abstrakt redet, aber irgendwie verpeilt ist. Jack hat ein großes Herz und will nur das Beste für Sokrates.

Jess ist etwas jünger als Jack und denkt relativ klar. Sie ist enttäuscht, dass Jack sich nach dem Akt nicht um sie gekümmert hat. Sie entscheidet allein, dass sie Sokrates zur Adoption freigibt. Ich denke, das ist eine große Bürde! Auf dem Trip selbst empfand ich sie als nervig. Sie ist ein Anhängsel, das mit allem ein Problem hat, vor allem mit Jack. Ich kann das einerseits verstehen, weil sie ein Stückchen der Verantwortung abgeben will. Andererseits ist sie ziemlich zickig. Aber sie hält zu Jack und untersützt ihn, auch wenn sie die Motive nicht wirklich verstehen kann.

Tommy ist Jacks bester Freund und gerät widerwillig in das Geschehen - Jack möchte sein Auto zur Flucht nutzen. Mit einer Mischung aus Abenteuerlust und Loyalität folgt er Jack. Tommy ist die lustigste Figur, weil er gern verrückte Sachen macht und manchmal doof ist.

Das Kollektiv ist typisch für ein Roadmovie: Der verpeilte Protagonist, der fast blind seinem Ziel hinterher jagt, ohne es einschätzen zu können. Die genervte Ex, die mitkommt, weil sie noch etwas vom Helden bekommt (in diesem Fall das Baby). Und der gute Freund, der den Ernst der Lage nicht ganz einschätzen kann, aber gern mitmacht. Die Figuren funktionieren miteinander, und auch wenn ich gerne mehr von Tommy gesehen hätte, machen die drei den Roman sehr spritzig!

Themen


Erwachsen-werden: Auch wenn die Philosphie das Buch sehr schwer macht, ist das eigentliche Thema das Lösen von der Kindheit. Jack wird durch die Geburt hart mit dem Erwachsenenleben konfrontiert und möchte sich von seiner Kindheit verabschieden. Ein unmögliches Unterfangen, denn seine Großmutter, die für ihn die wohlbehütete Welt der Kindheit verkörpert, kann sich nur noch selten an ihn erinnern. Die Frage ist: Wird Jack jemals erwachsen werden? Wird er jemals den Glauben verlieren, dass man die Welt in Schwarz und Weiß, Gut und Böse, Einfach und Kompliziert einteilen kann?

Teeny-Eltern: Jess wird zufällig schwanger und entscheidet sich, das Kind zur Adoption freizugeben. Diese Entscheidung zu treffen stelle ich mir sehr hart vor. Und durch Jack merkt man, wie schwer es ist. Man hat Träume oder zumindest vage Vorstellungen davon, und muss sie zurückstellen. Einerseits will man sein Leben weiterleben, andererseits ist es faszinierend, auf einmal Verantwortung zu übernehmen. Zu wissen, dass man etwas weitergeben kann. Und dass eine Bindung besteht, egal, wie schwierig das Verhältnis ist.

Philosophie:Ähnlich einem ... diskutiert Jack mit seinem Sohn als Verkörperung Sokrates über das Gute, das Schlechte und das Universum. Die Passagen sind leicht zu lesen, mir fehlte aber irgendwann der Bezug zur Realität. Das machte die Abschnitte sehr langatmig und langweilig.  Für Philosophie-Einsteiger gut, für Forgeschrittene nicht so interessant.

Dramaturgie


Das Buch beginnt mit einer Szene in der Jetzt-Zeit, was für mich schwierig war, denn ich konnte die Charaktere nicht zuordnen, ich dachte sogar erst, dass es sich um eine Frau handelt :-) Danach wird in die Vergangenheit geblendet und auch hier war der Einstieg holprig. Jack kommentiert das Geschehen sehr stark, fügt eigene Gedanken hinzu, sodass die zeitliche Abfolge manchmal in den Hintergrund gerät.

Der Roadtrip selbst hat Höhen und Tiefen, die Spannung schwankt, steigt aber mit zunehmender Seitenzahl, denn irgendwann sind die Figuren angekommen oder werden von der Polizei verhaftet.

Das Ende ist leider nicht so knallig, wie ich es mir gewünscht habe, sondern versinkt in Gefühlsoffenbarungen und Philosophie.

Schreibstil


Das Buch ist tellenweise sehr witzig geschrieben und gut zu lesen. Die Satzlänge stimmt und man kommt gut durch.

Fazit


Die Grundgeschichte ist toll und außergewöhnlich, aber irgendwann verirrt sich der Autor in philosophischen Aussagen. Vielleicht hat er seine Zweifel und Unsicherheit nur so greifen können. Aus meiner Sicht hat das der Geschichte den Reiz genommen.

Ene interessante Stellungnahme des Autors zum Buch findet ihr übrigens auf seinem Blog.

Blogtour "Die Krieger des Horns" von Josefine Gottwald - Cover I

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Hallo!

Ich begrüße Euch herzlich zur Blogtour zum Fantasy-Roman von Josefine Gottwald! Ich lese dieses Genre eher selten, weil ich mich lieber mit der Realität als mit der Fiktion beschäftige. Aber sowohl das Buch als auch die anderen Blogs sind sehr toll, deswegen freue ich mich, mitmachen zu können :-)

Die Covergestaltung als Thema war Neuland für mich, denn normalerweise gucke ich mir Cover an, beurteile sie, aber mache mir kaum Gedanken darüber, wie sie werden, was sie sind. Das wird mit diesem Beitrag aufgeholt - und ich hoffe ihr habt Spaß! In diesem Beitrag erzählt euch Josefine etwas zur Coverentstehung, bevor es am Montag heiß wird: Josefine und ihr Cover-Designer Tobias Roetsch stellen sich meinen knallharten Fragen! Und eine Rezension folgt auch noch!



Bevor es losgeht, hier eine Liste der teilnehmenden Blogs:

Literatwo - ein Gespräch über das Buch
Conjanrw - Interview mit der Autorin
Jemo Kohiri - Charaktere
A literary passion - die Buchreihe

Das Buch


Die Buchreihe "Die Krieger des Horns" wurde von Josefine Gottwald verfasst und erschien ab 2003 im Machtwortverlag. Jetzt werden die Bücher bei Bookrix wieder veröffentlicht - überarbeitet und mit neuem Cover von Tobias Roetsch.

Die Geschichte beginnt mit Piper, die mit ihrer Mutter vom bunten Kalifornien ins beschauliche Texas zieht.
 Während sie versucht sich einzuleben, hört sie von der Legende der "Krieger des Horns" Diese sollen die Einhörner gegen Feinde verteidigen und die Welt von allem Bösen befreien. Langsam wird Piper ein Teil dieser Legende, findet neue Freunde und muss über sich hinauswachsen.

Das Cover


Die Aufteilungsskizze zeigt unsere erste Idee: Wichtig war die Darstellung des Einhorns, damit es nicht zu Missverständnissen mit dem Titel kommt, außerdem sollte das Düstere zum Ausdruck kommen; die Nacht, die im Buch thematisiert wird, wurde durch den Mond dargestellt. Um das Bild nicht zu überladen, entwickelten wir die Idee mit der Horizontlinie als Schattenriss.






Mir war die erste Idee zu pferdelastig; ich hatte Angst, nicht so pferdebegeisterte Fantasy- Fans abzuschrecken. Die neue Idee brachte das Einhorn subtiler rüber und griff die brennende Kirche auf, die den Höhepunkt des Buches charakterisiert. Hier arbeiteten wir mit einer Art Plakette, die als Etikett für Autor und Titel sehr edel wirkt. Im rechten Bildteil sind Werwölfe mit glühenden Augen angedeutet, die die Spannung steigern sollten. Sie erwiesen sich aber als zu viel des Guten, so war es eher eine halbe Sache. Die Idee, die Wölfe in den Himmel zu projizieren, verwarfen wir, das war dann doch zu kitschig... Man sieht, dass hier noch der ursprünglich angedachte Untertitel "Vollmond" verwendet wurde - kein guter Aufmacher für einen Erstling...


Feuer musste her! Ich entwickelte eine Idee, mit der ich mich nach und nach anfreundete: Ich wollte es ganz (oder gar nicht) machen und griff einen Aspekt des Buchs raus, den ich ihm als Etikett verpasste. "Feuermond" sollte der neue Titel sein und Flammen mussten her! Der Rahmen um die Szenerie nahm mich so sehr gefangen, dass ich schon begann, das Layout äquivalent für die Fortsetzungen zu planen. Das Pferd bekam mehr Action und wir spielten mit der Anordnung der Elemente. Die Schrift in Schwarz wirkte edel, aber mir gefiel das Shel (der Stern) in keiner der beiden Farben richtig.



Ich suchte nach einem realistischeren Einhorn  :D, der Wolf Forest begann zu wachsen. Wir probierten verschiedene Schriftbilder und setzten das Shel in den Kopfteil, aber auch das war nicht überzeugend... Ich fand es nicht klar genug, die Linie zu undeutlich - außerdem griffen die Flammen noch zu sehr um sich. Die Kirche mit ihrem Rauch und den Schattierungen gefiel mir schon sehr gut!






Das Shel kam wieder runter, wir färbten es ein, aber irgendwie war kein Platz dafür... Jetzt hatten wir die Flammenwand geschlossen, was ich - da wir nun endgültig auf die Banderole verzichteten - als eine sehr ansprechende Variante empfand.







Die Schrift ist etwas heller, zurechtgerückt und mit bündigem Logo; jetzt störten mich nur noch Details: Der Rubin sah nicht aus wie ein echter Stein, das Pferd wirkte noch zu unrealistisch und die Flammen bedeckten die Bäume und kamen der Schrift zu nahe. Außerdem wollte ich gerne noch einen Vergleich mit anderen Schriftarten haben.







Ein Beispiel für einen Font, den ich neben dem Feuer zu unruhig fand. Der Stein ist hier schon perfekt - für das optimale Einhorn mussten wir letztlich zwei Pferde "kreuzen", damit alle Beine gut sichtbar waren und mir Mähne und Schweif gefielen...








Wir kehrten doch zur ursprünglichen Schrift zurück, Tobias hatte mich überzeugt. Logo und Autorenname sind jetzt im schlicht-charakteristischen Nyala gehalten. Das Pferd liebe ich absolut und an dem Feuer kann man sich gar nicht sattsehen, oder? Nach 23 Zwischenschritten gab ich mich endlich mit allem zufrieden, obwohl viele Varianten etwas für sich hatten. Aber man muss sich für eins entscheiden und mit diesem Ergebnis können wir beide wirklich sehr gut leben! Was meint ihr?





 Mein Fazit


Es ist sehr interessant, das Wechselspiel zu beobachten - anfangs jonglieren Designer und Autor mit dem Stoff, Ideen entstehen und werden verworfen; manche werden am Rand geparkt (wie die Idee, eine bestimmte Vorlage für die Cover der anderen Bände zu nutzen), andere werden weiterentwickelt. Am Ende geht es um die Details, die optimale Lösung für Autor und Leser.

Danke für den spannenden Einblick, Josefine!

Blogtour "Die Krieger des Horns" von Josefine Gottwald - Cover II

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Hallo!

Die Blogtour zum Buch ist vorbei, aber meine Beitrag zum Cover noch nicht :-) Nachdem im ersten Beitrag die Entstehung des Titelbildes im Vordergrund stand, fühle ich in diesem den beiden Machern auf den Zahn - Tobias Roetsch (Desginer) und Josefine Gottwald (Autorin). Ich wollte wissen, wie das Wechselspiel zwischen beiden ablief und welche Dinge aus ihrer Sicht bei einem Cover wichtig sind.

Untermalt wird der Beitrag von einigen Titelbildern, die Tobias designt hat und denn der Erstausgaben von Josefines Buch. Vielen Dank :-)





Bevor es losgeht, hier eine Liste der teilnehmenden Blogs:

Literatwo - ein Gespräch über das Buch
Conjanrw - Interview mit der Autorin
Jemo Kohiri - Charaktere
A literary passion - die Buchreihe

Das Buch


Die Buchreihe "Die Krieger des Horns" wurde von Josefine Gottwald verfasst und erschien ab 2003 im Machtwortverlag. Jetzt werden die Bücher bei Bookrix wieder veröffentlicht - überarbeitet und mit neuem Cover von Tobias Roetsch.

Die Geschichte beginnt mit Piper, die mit ihrer Mutter vom bunten Kalifornien ins beschauliche Texas zieht.
 Während sie versucht sich einzuleben, hört sie von der Legende der "Krieger des Horns" Diese sollen die Einhörner gegen Feinde verteidigen und die Welt von allem Bösen befreien. Langsam wird Piper ein Teil dieser Legende, findet neue Freunde und muss über sich hinauswachsen.

Fragen an Tobias


Was würdest du machen, wenn du ein herrenloses Einhorn auf der Wiese findest?

Die Kamera zücken, ein Foto schießen und die Bildrechte an den Meistbietenden verkaufen! Wobei im Zeitalter von Photoshop die Frage bleibt, ob es überhaupt jemanden gibt, der einem so ein Foto glauben würde.

Was fasziniert dich am Buch?

Ich mag Fantasy. Da es sich bei den "Kriegern des Horns" nicht nur um ein Buch handelt, sondern gleich um eine Serie von (bisher) 4 Büchern, war mein Interesse, für Josefine zu arbeiten, noch größer. Ich habe bisher immer nur Cover für Einzelbücher gemacht. Bei einer Serie sollte durch die Gestaltung der Cover der Zusammenhang der einzelnen Teile deutlich werden (ob nun durch Farbe, Form, Schriftart für die Headline etc.). Daher hat mir die Konzeption zusammen mit Josefine viel Spaß bereitet (von der Umsetzung ganz zu schweigen).

Was war bei diesem Auftrag besonders einfach und was besonders schwierig?

Wir haben uns sehr schnell auf einen Grundtenor für die Gestaltung einigen können. Der Mond sollte eine wichtige Rolle spielen und die jeweiligen wichtigsten Elemente der Bücher sollten durch Schattenrisse realisiert werden. Schwieriger wurde es bei der Umsetzung (immer auch im Hinblick auf die noch zu gestaltenden Buchteile). Wir haben recht lange an der Gestaltung des Titels gearbeitet und viele verschiedene Sachen ausprobiert. Das gleiche gilt für den Rahmen, der bei Teil 1 aus Feuer besteht. Auch die Details haben sich von mal zu mal etwas verändert bzw. verringert, damit wir am Ende ein möglichst plakatives Ergebnis bekommen.

Was ist das größte/häufigste Problem, das beim Cover-Erstellen auftreten kann, und wie geht man damit um?

Es gibt keine Probleme... es gibt nur Lösungen ;-) Grundsätzlich kann (muss aber nicht) es mit Autoren schwierig sein, eine Szene für das Cover festzulegen. Verständlicherweise möchte der Autor die wichtigsten Dinge des Buches auch visualisiert auf dem Cover sehen. Aus Sicht des Gestalters wird dies aber schnell viel zu viel. Je mehr Elemente das Cover hat, desto unruhiger wird es. Dabei ist es egal, ob wir von einem Cover für ein eBook sprechen oder für ein gebundenes Buch, das im Laden steht.

Die Vorschaubilder von eBooks sind in der Shopübersicht meist klein. Wenn man im Laden steht, ist das Buch des Autors von vielen anderen umgeben, somit auch eher klein in der Wahrnehmung. Das heißt, man muss es schaffen herauszustechen, aber gleichzeitig den Inhalt des Buches wiederzugeben.

Daher ist meiner Meinung nach das größte "Problem", die Wünsche des Autors mit den Ansprüchen der Gestaltung auf einen Nenner zu bekommen. Lösen kann man das nur durch Absprachen, Beratung und viel Geduld.



Fragen an Josefine


Hattest du am Anfang des Buches eine Vorstellung vom Cover? Hat es sich im Laufe der Zeit geändert? Was hat es mit dem tatsächlichen Cover zu tun?

Drei Fragen auf einmal! :) Als ich vor 12 Jahren die erste Fassung schrieb, entwickelte ich tatsächlich eine Idee, während ich begriff, dass dies wirklich mein erstes komplett abgeschlossenes Romanprojekt werden würde. Ich skizzierte ein Cover, das dem, das bei der Erstausgabe verwendet wurde, schon sehr ähnlich war: Piper und Andy im Profil, zwischen ihnen das Horn eines Einhorns und im Hintergrund der Wolf Forest, eine galoppierende Mustangherde und passend zum ursprünglichen Titel die untergehende Sonne. Später gab es eine Neuauflage mit einem Cover in Acryl, das ich impressionistischer hielt und als Gesamtbild für drei Bände plante. Die drei Bilder auf den Büchern enthalten alle ein Einhorn und im Hintergrund ein Element aus dem Inhalt, außerdem sind sie durch den Bloody River verbunden, sodass alle Cover ein Gesamtbild ergeben, wenn man sie nebeneinander legt.

Die Coveridee, die ich fast zehn Jahre später mit meinem Designer umsetzte, war in ihrer Entwicklung stark durch die Erwartungen der Zielgruppe und die Konkurrenz geprägt. Die ursprünglichen Cover waren für den Verlag eine dankbare Lösung, weil sie keine Kosten verursachten, wenn der Autor sie mitbrachte. Und ich hörte immer wieder, dass es etwas Originelles, Eigenes sei. Trotzdem wollte ich einen stärkeren Bezug zum Inhalt herstellen, ich wollte das Bild düsterer halten, damit man mein Buch nicht mit einem Märchen für Kinder verwechselte. Ich wollte die Vampire, Hexen, Werwölfe und die schwarze Magie in allen vier Bänden stärker in den Vordergrund rücken. Ich wollte es etwas bedrohlicher halten, wenngleich ich noch nicht wusste, wie dramatisch es tatsächlich werden würde. Durch das Studium zahlreicher Jugendbuch-Umschläge war ich überzeugt, dass Leser in dem Alter damit gut umgehen konnten; außerdem wollten sie eher realistischere Bilder sehen und ich beschloss, auf die Pinselmalerei zu verzichten. Eine Variante in Aquarell erschien mir zu blass, also bevorzugte ich die digitale Kunst. Ich lernte eine ganze Weile Digital Painting mit Photoshop, bevor ich mich entschied, die Bilder komplett in die Hände meines Designers zu geben. Da ich noch nicht genau wusste, wo ich mit den Büchern hinwollte, war das ein Kostenrisiko, aber ich bin mit der Entscheidung sehr zufrieden. Ich hätte alleine Ewigkeiten gebraucht und längst nicht so ein professionelles Ergebnis erzielt, außerdem gefällt mir unser Konzept für die Reihe sehr gut. Tobias' Stil passt ausgezeichnet zu dem, was ich mir vorgestellt habe.


Was hast bei der Coverentwicklung über die Geschichte gelernt?

Ich konnte selbst nie richtig einschätzen, wie düster das Buch wirklich ist. Mir selbst einen Horror-Stempel zu geben, davor habe ich mich immer gescheut, denn bei allem Blut, was fließt, dachte ich, es muss Unmengen krassere Sachen geben. Aber ein Cover ein bisschen düster zu gestalten hätte wohl wenig überzeugend gewirkt, daher sehe ich den Schritt in diese Richtung wie ein Statement - und bisher fand kein einziger Leser es unpassend. Man darf also durchaus einmal mutiger sein - und sogar Kirchen anzünden! ;)



Was ist dir als Leserin bei einem Cover wichtig? Wie wichtig ist das Cover beim Buchkauf?

Ich denke, dass es einen sehr entscheidenden Stellenwert hat - gerade bei Autoren, die man als Leser noch nicht kennt. Cover und Titel bilden eine Symbiose, die dazu verleiten soll, sich mit dem Inhalt zu beschäftigen, z.B. den Klappentext zu lesen und idealerweise das Buch aufzuschlagen oder mitzunehmen. Ist das Cover "genau wie alle anderen", ist die Wahrscheinlichkeit gering, aber wenn man sich sehr abhebt, werden die Leser vielleicht misstrauisch und schrecken vor Experimenten zurück. Ein Cover sollte genau den richtigen Leser ansprechen und sagen: "Sowas magst du doch, schau, das ist etwas ganz Neues, das wird dir gefallen!" Ich glaube, diese Aussage zu erreichen, ist wahnsinnig schwer.

Wenn ich mich von Buchumschlägen angezogen fühle, dann sind die Cover meist grafisch aufwendig und behandeln fantastische Themen. Das spricht mich als Fantasy-Fan einfach an, aber natürlich passt das nicht zu jedem Buch. Schön ist es, wenn das Bild eine kleine Geschichte erzählt, sodass man neugierig auf die Atmosphäre des Buches wird. Ich finde es z.B. langweilig, dass auf historischen Romanen oft Personen im Stil verschiedener Epochen abgebildet sind, die nicht viel ausstrahlen - warum nicht mal ein aussagekräftiges Stillleben? Und wieso winken romantische Jugendbücher immer mit den Darstellungen verklärter Gesichter, bei denen eins aussieht wie das andere? Hier wäre doch auch mal etwas Freches erfrischend, eine Figur mit Charakter, oder vielleicht gar keine Nahaufnahme, sondern eine kleine Szene mit Hintergrund... Letztlich ist es wahrscheinlich eine Geschmacksfrage und es wird das produziert, was sich bewährt hat. Aber vielleicht kann man gerade im Ebookbereich und als Selfpublisher ein bisschen mutiger sein und neue Wege austesten. Das wäre zumindest gut für die Vielfalt.

Fazit


Ein Cover bietet viele Freiheiten, aber auch Einschränkungen. Es muss den Lesern auffallen, und das in verschiedenen Medien. Gleichzeitig muss es gut lesbar sein und eine Erwartungshaltung aufbauen, die erfüllt werden sollte. Dazwischen liegt die Freiheit, seine Geschichte interpretieren zu können, sie auf das Wichtigste zu reduzieren und herauszufinden, was sie für einen einzigartig macht. In einem Cover steckt die geballte Kraft das Autors - und in diesem Fall wirklich sehr viel Kraft :-)

Ich wünsche euch viel Spaß beim Leser und hoffe Ihr hattest Spaß! Vergesst die anderen Blogs nicht!

Random Pics - Licht & Schatten

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Hallo!

Mel et fel hat eine neue Runde des Fotowettbewerbes ausgerufen und ich bin - wenngleich mit Verspätung - dabei! Diesmal gab es zwei Themen: Licht & Schatten und Weihnachten. Meine Bilder beziehen sich aber meist auf das erste Thema, weil ich es faszinierender finde :-)

Die Bilder sind diesmal tatsächlich "random", also "stichprobenartig" :-) Ich habe die Bilder der letzten Wochen durchsucht und Motive rausgesucht, die ich interessant finde.

Viel Spaß!


"Tears" und "Kette"



Dieses Bild fiel mir als erstes ein, als ich das Thema las. Ich wollte den Fokus auf meine Schlüsselbeine lenken und das Spiel, das durch den hohen Knochen und die Kuhle entsteht. Meine Schlüsselbeine sind nah an meinem Gesicht und meinem Herzen. An dem, was man mir ansieht, und dem, was ich fühle. Sie sind mir sehr nahe. Gleichzeitig spricht man, wenn Menschen zu dünn sind, von Schlüsselbeinen, die hervortreten. Diesem Vorurteil bin ich oft begegnet. Und es nervt, weil es doch nur ein Körperteil ist. Ein sehr hübscher Körperteil :-) Deswegen wollte ich ihn in Szene setzen.


Hier spiele ich mit Schärfe und Unschärfe - die scharfe Hand tritt zurück, weil der unscharfe Hintergrund zu massig ist. Gleichzeitig teilen die Finger das Bild, während die Wand den unruhigen Vordergrund ausgleicht.














Ich mag irisierende Perlen und den Kontrast zur Haut. Die Perlen sind durch die Farben sehr dominant, werden aber durch die helle Haut ausgeglichen. Außerdem tauchen die Bögen des Schlüsselbeines in der Kette auf. Das Licht war sehr warm und ich habe es etwas kälter gestaltet, damit die Haut nicht zu grell wird.





"Centrum-Galerie"



Die Centrum-Galerie ist mein Lieblings-Foto-Objekt :-) Als Kind habe ich im alten Hertie-Kaufhaus gespielt, als Jugendliche den Abriss fotografiert und als Erwachsene stehe ich drin und liebe die Architektur. Ich mag den Kontrast aus den schwarzen Böden und den weißen Ornamenten mit Beleuchtung sehr! Für die Kunden ist das weniger schön, viele fühlen sich dort unwohl. Und die Galerie ist zu weitläufig. Und die Rolltreppen sind doof platziert... und so weiter :-)

Das Bild habe ich ausgewählt, weil das Grün das Blau einrahmt und das Bild geordnet wirkt.

Dieses Bild zeigt eine Freifläche im Erdgeschoss. Sie wird für Stände oder eine Bühne genutzt, steht aber meistens leer. Das Licht hat sich toll darin gespiegelt!















"Weihnachten"


Das Bild ist Foyer eines Theaters entstanden. Ich wollte die Kugeln fokussieren, aber das ging mit dem Handy nicht. Also habe ich über die Bildaufteilung etwas Interessantes reingebracht. Die Leine habe ich so positioniert, dass die Lampe strahlt, aber nicht zu sehr im Fokus ist. Durch die Schräge und die schwarze Kugel wird das Leuchten ausgegleichen.






Dieses Bild spielt mit der weißen Tasse, in der sich die Sonne spiegelt, und der bunten Figur im Hintergrund :-)
















Hier steht die Tasse im Mittelpunkt. Ich fand es toll, wie die Schatten fallen :-)













Die Keksdose fand ich sehr reizvoll, weil das Gold je nach Licht strahlend oder schmutzig wirkt. Da die rechte Seite schärfer ist, verstärkt das die Blick auf die Seite und gleich den dunklen linken Teil aus.








Das letzte, wirklich weihnachtliche Bild zeigt eine elektrische Kerze, die sich nächstens im Fenster spiegelt. Aufgrund der Dunkelheit war es schwer zu fotografieren, aber... ich finde es sehr hübsch!














Fazit


Ich hoffe, euch haben die Bilder gefallen und ihr genießt die Feiertage! Fühlt euch geknuddelt :P



"Tödliche Begegnungen" von Rosemarie Benke-Bursian

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Hallo!

Nach einem Roman folgt hier ein Kurzgeschichtenband! Die Autorin hatte mir ein Rezensionsexemplar zukommen lassen und da mir Cover und Kürze zusagtne, habe ich reingelesen. Und ich war überrascht!





Allgemeines


Das E-Book hat 35 Seiten und kostet 1 EUR. Man kann es in allen gängigen Online-Shops kaufen.

Die Autorin

Rosemarie Benke-Bursian hat Biologie studiert. Danach wechselte sie in die Wirtschaft und arbeitete für zahlreiche Unternehmen im Projektmanagement. Heute ist sie freie Wirtschaftsjournalistin und schreibt neben Artikeln und Sachbüchern auch Belletristik. Darunter sind Kinderbücher und Krimis.

Ein ausführlicher Lebenslauf findet sich auf der Homepage. Eine Liste mit Werken ist hier zu finden.

Cover


Das Konzept des Titelbildes gefällt mir sehr gut: Inmitten eines weißen Gitters sind Bilder platziert, die den Inhalt darstellen.

Die Witwe im Zentrum korrespondiert mit der ersten Geschichte, die Frau mit der Schere deutet für mich auf die dominante Figur in der letzten Geschichte hin und die Frau ganz unten erinnert mich an die unschuldige Frau auf dem Boden der zweiten Geschichte. Die Hand mit dem Telefon symbolisiert den Hilferuf aus der dritten Geschichte.

Problematisch ist, dass die Stile der Bilder unterschiedlich sind und die Verbindung zu den Geschichten (ausgenommen die erste) nicht so klar ist.

Ich mag die Struktur, die Geometrie und den Kontrast aus Schwarz-Weiß-Fotos und roten Flächen für Autorin und Titel. Durch seine Ordnung wirkt es etwas alt, unterscheidet sich aber positiv von anderen Werken.

Titel


Das Buch ist kurz und treffend benannt, der Titel wird aber dem Inhalt nicht gerecht. "Tödliche Begegnungen" klingt spannend, aber austauschbar. Und austauschbar sind die Geschichten nicht :-)

Inhalt im Groben


Der Band enthält 4 Kurzgeschichten, in denen es meist um Mann-Frau-Beziehungen mit unschönem Ausgang geht.

Inhalt im Detail


Was wirklich geschah (10 Seiten) ist eine Kriminalgeschichte, bei der der Leser erst am Schluss erfährt, wie die Geschehnisse tatsächlich abliefen. Bis dahin folgt man einer scheinbar unschuldigen Protagonistin, deren Mann gestorben ist. Für mich war die Pointe überraschend, obwohl mich ständig ein ungutes Gefühl verfolgte. Eine gute Eröffnung!

Wiedersehen mit Folgen (7 Seiten) war für mich emotional die beste Geschichte, weil ich gut mitfühlen konnte. Sie beginnt mit einem Unfall und endet mit einem Irrtum. Es war krass, wie sehr sich die Hauptfigur in ihr Misstrauen hineinsteigert und scheitert.

Begegnung der anderen Art (7 Seiten) unterscheidet sich von den anderen Geschichten im Thema. Zwar geht es auch hier um eine Liebe (in mehrerlei Hinsicht), im Zentrum steht aber Gesellschaftskritik. Die Besatzung eines Raumschiffes sucht nach einem neuen, bewohnbaren Planeten und steht kurz vor der dritten Landung. Die Pointe des Textes hat mich traurig gestimmt, aber der Text war rund.

Das letzte Mal (11 Seiten) ist eine Geschichte in der Geschichte - was Spannung erzeugt. Denn man weiß und hofft und vermutet, dass die Fahrt zwischen Frau und betrogenem Ehemann gut ausgeht.


Gemein ist allen Geschichten der Irrtum. Manchmal irren sich Figuren, manchmal führen sie in die Irre. Die Frauenfiguren stechen hervor, weil sie handeln und sie ein negativer Hauch umweht. Bei manchen Geschichten tendierte ich zu 'Geschieht ihr recht!', bei anderen dachte ich 'Wie kann man nur so gemein sein?' Ich hatte für jede Figur Verständnis, denn die Frage, ob die Tat das Geschehene rechtfertigt, bleibt unklar. Man kann über die Geschichten gut nachdenken!




Schreibstil


Das Timing in den Geschichten ist sehr gut, sie sind weder langatmig noch zu kurz. Alle Infos werden gemütlich eingeflochten und Geschehnisse logisch erklärt. Die Pointe ist überraschend.

Sprachlich ist der Text gut, flüssig zu lesen und nicht zu kompliziert. An manchen Stellen wirkt er etwas sperrig, zu perfekt, aber das ist in Ordnung.

Ein paar Tippfehler sind drin, die Lesbarkeit wird aber nicht beeinträchtigt.

Fazit


Eine kleine, feine Sammlung, über die man gut nachdenken kann. Auch wenn die Weltraumgeschichte nicht zu den übrigen passt, sind alle Geschichten einzigartig und schön geschrieben. Das Cover ist sehr geometrisch, was mir gefällt :-)


Mutig auf die Bühne - Evy auf der BühneFrei im Oktober

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Hallo!

Nach der Offenen Bühne bin ich wieder bei der Bühne Frei aufgetreten. Diese ist etwas kleiner und intimer - was meine Nervosität nicht verringert :-) Außerdem war ich in besonderer Mission unterwegs - ich war als Back-Bienchen für das liebliche Wohl der Gäste und Künstler zuständig.


Die Fotos geschossen hat übrigens - wie immer - Marc Knepper.



Das Projekt


Die BühneFrei wird vom MuSe-Verein organisiert und findet im Dresdner Hechtviertel statt. Es handelt sich um eine Kleinkunst-Veranstaltung im weiteren Sinne. Neben Kunst und Musik finden alle Platz, die etwas zu sagen haben. Der Grundgedanke des Projektes ist, analog zum Verein, "Mut und Selbstvertrauen" Man geht auf die Bühne und drückt sich aus. Im Anschluss gibt es ein kleines Interview, aus dem sich eine interssante Diskusion entwickeln kann! Die BühneFrei ist vor allem für Künstler geeignet, die sich vor kleinem Publikum ausprobieren und Kontakte knüpfen wollen.

Vorgeplänkel


Muffin-Orgie

Es gibt zwei Dinge, die ich auch nachts um 3 machen kann, wenn man mich aus dem Tiefschlaf reißt - Pralinen und Muffins (vorausgesetzt, alle Zutaten sind da). Ich hab mir aus vielen Videos und Rezepten einen Plan gebastelt, der immer funktioniert. Obwohl meine Teilchen nich immer aufgehen, sind sie sehr lecker :-) Weitere Infos findet ihr im Muffin- und Pralinen-Post. Für die Veranstaltung entschied ich mich für die bewährten Zitronen-Muffins und erstmals an Schoko-Nuss-Muffins.

Beide Mischungen reichen für ca. 6 Muffins, der Teig kann mit Milch und Mehl auch gestreckt werden. Gebacken werden die Teilchen bei 170 Grad ca. 15 min. Die Stäbchen-Probe gibt Sicherhheit :-)


Zitronen-Muffins

2 EL Butter und 3 EL Zucker schaumig schlagen, dann ein Ei und einen Becher Naturjogurt einrühren. 3 EL Mehl und ein Päckchen Backpulver mischen und in den Teig sieben. Ggf. mit Milch verdünnen.

Eine Zitrone und eine Limette abreiben und auspressen. Jeweils 2/3 der Schale und des Saftes in den Teig geben, den Rest für den Zuckerguss aufbewahren.

Wichtig: Da der Zitronensaft mit dem Backpulver reagiert und den Teig luftig macht, sollte er als letztes eingerührt werden!

Den Teig schnellstmöglich in Förmchen füllen und in den Ofen schieben.

Für den Zuckerguss den Saft und den Abrieb mit Puderzucker verühren, bis eine zähflüssige Masse entsteht. Der Guss kann auch mit heißem Wasser verdünnt  werden.

Schoko-Nuss-Muffins

Den Grundteig zubereiten und 1 EL Kakaopulver zufügen.

Für die Nussmasse ca. 2 EL geriebene Haselnüsse mit der gleichen Menge Zucker erwärmen, damit sich das Aroma entwickelt. 1 Eigelb und etwas Milch unterühren. Das verbliebene Eiweiß kann steif geschlagen und untergehoben werden.

Den Teig in Förmchen füllen und einen halben TL Nussmasse daraufgeben.

Nach dem Abkühlen die Muffins mit Schokoglasur dekorieren.

Rosa und irgendwie aus Zuckerwatte

Bei der BühneFrei wollte ich wie eine Prinzessin aussehen. Deswegen entschied ich mich, entgegen meiner Hassorgie aus dem letzten Post, für ein rosanes schulterfreies Kleid. Im oberen Teil ist es aus Stoff und ziemlich eng, daran schließt sich ein korsagenähnlicher Teil mit Spitzeneinsätzen an. Ab der Taille beginnt der Tüllrock, der für das Prinzessinnen-Feeling sorgt. Dank eines rosa BHs war das Trägerproblem abgemildert :-) Meine Strumpfhose war wieder dunkel.

Ein weiteres Highlight waren meine Clip-Creolen in Herzchen-Form. Ich mag weder Gold noch Herzchen, aber manchmal will man sich bekloppte Dinge kaufen :-) Sie passten gut zum Kleid, waren aber ungewöhnlich groß.

Geschminkt habe ich mich wie üblich in Rosegold und Wimperntusche. Die Foundation ist bei Auftritten obligatorisch, weil es eine besondere Gelegenheit ist. Sieht aber putzig aus, wenn man sich in der Bahn mit den Fingern die Grundierung einklopft :-)

Der Pferdeschwanz war eine Notlösung, die erstaunlich gut aussah. Ich hatte keine Zeit für eine Hochsteckfrisur, aber der Pferdeschwanz gab dem Outfit etwas Sportliches und passt zu der Mischung aus Perfektionsmus und Verpeiltheit, die ich in solchen Situationen an den Tag lege.

Die Gedichte


Wie so oft stand ich vor der bangen Frage: "Hab ich überhaupt etwas zum Vortragen?" Letztendlich hat sich aber alles zusammengefügt und... es passte.

Drei Kilo leichter

In meinem Traum
warst du drei Kilo leichter.
Etwas fluffiger und weicher
und irgendwie auch reifer.

Dein Hemd war nicht so zugeknöpft
und auch die Hosen waren kürzer.
Deine Cleverness war nicht so ausgeprägt
und deine Haare waren schöner.

Dein Verhalten war viel besser
und "Kommunikation" nicht nur Latein,
insgesamt warst du wesentlich netter,
du wolltest gar kein Arschloch sein!?

Was hat dir deine Last genommen,
warum warst du frei?
Warum bist du plötzlich mit dem Strom geschwommen
anstatt du selbst zu sein?

Denke ICH, ich kann die Abrissbirne sein,
die alle deine Mauern bricht?
Die dir den Schmerz nimmt und die Pein,
nicht mehr zu sein als Nichts?

In meinem Traum
warst du drei Kilo leichter,
etwas älter und gereifter
und irgendwie auch weiser.

Mein Traum ist eine Seifenblase
und ich steche fröhlich rein,
denn wichtiger als meine Tiefschlaf-Phase,
ist es mir wach zu sein.


Meine Meinung

Das Gedicht basiert tatsächlich auf einem Traum - ich sah besagten Mann, aber mein Gehirn hat ihn schlanker gemacht. Ich habe mich gefreut, ihn wiederzusehen, bedauere aber nicht, dass er weg ist. Das wird auch im Gedicht deutlich: Träumen ist schön, aber Träume können beschönigen, spiegeln Hoffnungen wider, die nicht erfüllt werden. Manchmal zeigen sie uns, dass noch Erinnerungsbrocken vorhanden sind. Und das ist gut so :-) Aber man sollte sich nicht darin verlieren.

Die ungewöhnliche Situtation habe ich mit einigen Klischees geschmückt, die typisch für mich sind .- - die Schönheit, Intelligenz, die Kritik an der Person, die Hoffnung, dass ICH die Änderung auslöse.... ich bin ein bisschen enttäuscht, dass ich nicht kreativer war. Aber das Gedicht ist in sich geschlossen und nicht zu weitschweifig - das mag ich sehr! Sprachlich gefällt mir "'Kommunikation' nicht nur Latein", weil der Vers sehr griffig ist und eine Pause drin hat.

Der Vers "nicht mehr zu sein als Nichts" ist aufgrund der Wiederholung sehr schick, hat aber einen ernsten Hintergrund. Er steht für Menschen, die mit ihrer nihilistischen Haltung mit der Welt hadern. Auf mich wirkt diese Ansicht auf den ersten Blick sehr traurig (und manche zerbrechen daran). Gleichzeitig strahlen diese Menschen viel Energie aus, weil sie überzeugt sind und ihre Haltung mit allen positiven und negativen Konsequenzen leben. Ein Prisma in dunklen Farben.

Der Höhensprung

Ich bin viel toller
als du denkst.
Ich bin die Latte, die du nie erreichst
auch wenn du noch soweit nach oben springst.

Ich rede schneller und auch lauter
ein bisschen durchdachter und versauter
ich hab Vertrauen und den Glauben,
dass ich dich beeindrucken kann.

Ich lächle viel und habe jederzeit
das Gefühl nicht antastbar zu sein.
Fragst du mich, bin ich zu jeder Missetat bereit,
verrückt zu sein ist meine Spezialfähigkeit.

Ja, ich bin viel toller als du denkst,
ich denke, dass man jede Frau und jeden Mann
mit Nettigkeit beeindrucken kann
Was ein Irrtum ist.

Ich bin ein Trugbild;
statt weit über deiner Latte
liege ich erschöpft auf einer Matte
und kann mich nicht regen.

Das Leben, böses Leben,
hat mich geschlagen und getreten
es hat nie versucht mich aufzuheben
und auch niemals um Verziehung gebeten.

Dein Selbstbetrug ist meine Wut,
ein riesengroßer, schwarzer Ball,
der glänzt, weil er so eben scheint.

Ich bin nicht die, die du befreist,
denn ich hänge nicht in Seilen,
du wirst deine eigene Latte sein
und sie erreichen.


Meine Meinung

Ein Gedicht mit vielen Emotionen :-) Und ein Deja-vu. Oder: Deja-ecrit. Denn ich habe das Thema schonmal in einem anderen Gedicht vor vielen Jahren verwendet. Es geht um Schein und Sein. Das Lyrische Ich wird bewundert, ist sich aber bewusst, dass es nur in den Augen anderer groß ist. Das ist gefährlich, denn man jagt einem Ideal nach und ist enttäuscht, dass es nur heiße, schwarze Luft ist. Ich denke, es ist wichtig sich klarzumachen, was man erreichen kann und dann zu handeln :-) Außerdem deckt das Lyrische Ich auf, woher der Glanz kommt - aus seinem eigenen, traurigen Leben. Solche Menschen strahlen viel Selbstewusstsein aus, weil sie Trauer und Wut abwenden. Sie wollen vorwärts kommen und sich selbst schützen. Damit verwehren sie aber anderen den Zugang bzw. bauen ihre Tür mit einer Hecke zu, sodass sie nur wenige finden. Damit fördern sie den Eindruck des Unnahbaren und die Anbetung. Ich glaube, auf beiden Seiten besteht die Tendenz zur Selbstaufgabe: Während sich das "Du" lieber in jemand anderem verliert, als zu handeln, kümmert sich das Lyrische Ich um andere. Eine Exponentialfunktion mit zwei Graphen - ähnlich, doch ohne sich zu erreichen.

Ich mag den ersten Strophe  sehr, weil sie sehr flüssig ist. Besonders die letzten Verse mit dem unreinen Reim fließen. Der mittlere Teil fiel mir schwer, weil er arrogant klingt, obwohl er ironisch gemeint ist. Und der letzte Vers ist komisch, weil der Rhythmus anders ist.  Dennoch ist auch dieses Werk kurz und stimmig :-)

Die Forderung

Mein Wunsch ist
real
tolerierbar
und normal
in meinem Universum.

Mein Wunsch ist banal
und doch nicht einfach,
sondern kompliziert,
sehr durchdacht
und austariert
und aus ihm spricht Leidenschaft.

Mein Wunsch kostet Kraft,
mich einzugesteh'n
und dich zu erfüllen;
ein Bedürfnis zu sehen,
zu verstehen
und auszusprechen.

Ist mein Wunsch ein Verbrechen?
Unsre Grenzen auszuweiten
mit der Gefahr von Unannehmlichkeiten?
Ist es ein Irrtum, ist es falsch
einen Zustand anzuzweifeln?

Wirst du mich hören, mich begleiten,
wirst du mich auffang', wenn ich scheit're?

Wirst du mich drängen,
mich für töricht halten?
Wirst du mich hassen,
weil ich vorwärts schreite?

Dann wär' dein Wunsch doch sehr banal,
verletzend, aber doch normal
in deinem Universum.

Dein Wunsch wär' nicht einfach,
sondern kompliziert,
von der gleichen Angst
wie meiner
dominiert.

Dein Wunsch kostet viel,
Zweifel und Tränen,
verlorene Träume,
nach denen wir sehnen,
kostet die Hoffnung, die wir in Sicherheit wähnen,
solange wir schweigen.

Wir sind eigen.
Wir sind eins in unseren Zweifeln.
Und all den Dingen, die uns treiben.
Die uns durch unser Leben leiten.
Und die mit und ohne uns bestehen bleiben.

Mein Wunsch wird aufgefangen
von dir.
Mein Zweifel werden ausgebrannt,
denn auch deine sind hier.
Unsre Ängste laufen gemeinsam
in den Sonnenuntergang.
Und wenn sie mal tot sind,
dann hat das Universum
keinen Bestand.

Meine Meinung

Das Thema beschäftigt mich schon sehr lange: Wann ist es ok einen Wunsch zu äußern? Die Idealvorstellung sagt uns, dass man jemandem nur vertrauen muss. Aber Vertrauen muss sich erst aufbauen. Was macht man bis dahin? Sich vorsichtig vortasten und gucken, wieweit man gehen kann? Es ist schwer, weil man immer Angst hat, fallen gelassen zu werden. Dumm dazustehen. Oder einfach ignoriert zu werden.  Doch Menschen sind unterschiedlich. Wenn ich einen Schritt mache, kann das für manche Menschen eine harte Grenzüberschreitung sein, bei anderen ist es im Rahmen dessen, was sie als normal empfinden.

Beim Schreiben fiel mir auch auf: Der andere hat auch Ängste. Vielleicht weiß er mit meiner Forderung genauso wenig umzugehen wie ich. Vielleicht hat er vor anderen Dingen Angst. Wenn man sich bewusst macht, dass man auf einer Stufe steht und gemeinsam entscheidet, muss man keine Angst haben.

Und: Sollte man tatsächlich eine Grenze überschreiten und das für den anderen unangenehm sein, kann er etwas sagen. Oder tun (weglaufen :-) ) Kommunikation ist ein Austausch - ein Austausch von Grenzen.

Bei der Gestaltung des Gedichtes fällt eines auf: Obwohl es "Forderung" heißt, wird das Bedürfnis als "Wunsch" bezeichnet. "Forderung" hat etwas Aggressvies, beschreibt etwas, was man unbedingt durchsetzen möchte. Ein "Wunsch" ist eine kleine Anfrage, etwas Niedliches. Ich sehe es als Forderung, obwohl es ein Wunsch ist. Ich empfinde es als hart, obwohl es weich ist - ich habe meinen Wunsch durchdacht. 

Wie üblich möchte ich beide Seiten betrachten und stelle fest, dass sie sich ähnich sind. Und auch wenn das Metrum am Ende huckelt, stimme ich mir zu: Wenn wir keine Ängste hätte, die wir überwinden müssten, wäre das Leben ziemlich langweilig.


Der Auftritt



Ich war ein bisschen nervös und nicht wirklich "anwesend" (was mir seit Jahren nichtmehr passierte). Meine Vorgängerin trug sehr emotionale Songs vor, von denen ich total überwältigt war. Gleichzeitig wusste ich nicht, ob ich eine ähnliche Stimmung erzeugen konnte. Die Videoaufzeichnung gab Aufschlüsse :-)


Ich war erstaunlich präsent und habe meine Stimme gut eingesetzt. Ich war erstaunt, welche Facetten ich meiner Stimme entlocken konnte, wie gut es gepasst hat. Eine Pause habe ich in den Sand gesetzt, sodass eine Pointe nicht so gut betont wurde, aber ich konnte dem Publikum meine Botschaft übermitteln. Vor den ersten Strophen des "Höhensprungs" hatte ich Angst, weil ich inmitten der Arroganz die Ironie durchklingen lassen wollte. Das hat nicht optimal geklappt, war aber besser, als zu übertreiben. Meine Gestik habe ich etwas übertrieben und ich möchte das weiter ausbauen. Es gehört zu mir :-) (natürlich passe ich auf, dass ich keine Zuschauer schädige) Mit den Armen fuchteln sieht bei mir nicht sehr elegant aus, aber daran kann ich arbeiten.


Insgesamt war ich ziemlich gut. Aber das nächste Mal möchte ich vollständig da sein :P


Die Resonanz



Es gab viele positive Rückmeldungen und das hat mich gefreut und überrascht! Ich scheine damit wirklich Leute berührt zu haben. Das ist toll :-)
Interview mit Sven Döring (Moderator)


Die Fragen


Im Interview wurden vom Moderator und den Zuschauern Fragen gestellt und diese beantworte ich jetzt:

1. Wo schreibst du?

Meistens auf dem Sofa. Das Bett geht aber auch. Und dann, wenn es grade nicht passt, z.B. auf Veranstaltungen. Wichtig ist Musik. Sie kann eine Stimmung enthalten, die ich darstellen möchte, und ich höre den Song stundenlang, bis die Geschichte fertig ist. Manchmal brauche ich Stille und jeder Ton nervt. Trotzdem ist Musik mein Leitfaden :-)

2. Wenn du wüsstest, du könntest nicht versagen, was würdest du tun?

Alles ausprobieren :-) Aber... ich kann mir das nicht vorstellen. Wonach soll ich denn streben, wenn alles gut geht? Erfolg fühlt sich nur deswegen gut an, weil man über sich hinausgewachsen ist und andere das würdigen.

3. Welche Kunstform bevorzugst du?

Gar keine. Der Gedanke ist da, die Kunst kommt danach. Je nach Idee fühle ich mich zu einem Medium hingezogen. Gedichte sind oft Ausdruck meiner Gefühle, in Kurzgeschichten kommt die Ironie durch und auch Kritisches - ich traue mich auszuholen. Wenn mir die Worte fehlen, gibt mir die Bildende Kunst sehr viel - malen und mit Farbe matschen. Mit der Fotografie kann ich gut Gefühle zeigen, aber Gegenstände schweigen. Es reizt mich, in sie zu gucken und sie zu beleben. Und ich versuche, aus Dingen, die da sind, etwas Besonders zu machen, ihnen eine andere Deutung zu verpassen oder sie zu ironisieren. Intuition spielt eine große Rolle!

Fazit


Der Auftritt wurde vom Publikum positver aufgenommen, als ich erwartet hatte, aber es war... krass :-) Einfach krass.


Und last but not least ...das Video :-)

 

 

"W. U. R." an der Schülerbühne des Vitztum-Gymnasiums

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Hallo!

Nach langer Zeit war ich mal wieder im Theater! Ich wollte günstig gucken und hatte viel Gutes von der Schülerbühne gehört. Gleichzeitig war ich skeptisch, ob die Qualität von 'Laien' mit der von Professionellen mithalten kann. Am Ende wusste ich: Ja, das geht! Ich hätte defintiv auch eine Karte für 15 EUR gekauft.






Allgemeines


Die Schülerbühne befindet sich im Erdgeschoss des Vitzthum-Gymnasiums und ist vom Zentrum aus mit der Linie 11 in 15 Minuten erreichbar.

Das Stück gastiert zwischenzeitlich in Pilsen und ist am 29./30. Januar wieder zu sehen.

Der Eintritt ist frei, um Spende wird gebeten. Eine Reservierung ist über die Internetseite möglich.


Autor


Karel Capek wurde 1890 geboren und starb 1938 in Prag. Er studierte Philosophie in Prag, Berlin und Frankreich. Nach seiner Promotion 1915 arbeitete er als Bibliothekar und Erzieher. Später war er Journalist und von 1921 bis 1923 Dramaturg an einem Prager Theater. Capek initierte die "Pátecníci", einen Stammtisch tschechischer Intelektueller, die sich ab 1925 jeden Freitag traf. Außerdem war er Mitglied des tschechischen PEN-Clubs und unternahm viele Reisen.

In seinen oft satirsichen Werken beleuchtet Capek die ethischen Aspekte der Technik und zeigt, wie sich Menschen im Zusammenspiel mit ihr verändern.

Neben Prosa und Dramen hat er auch Kinderbücher und Reiseberichte verfasst.

Eine Liste mit Werken findet sich auf Wikipedia, einige Werke bietet das Projekt Gutenberg.


Titel und Adaptionen


W. U. R. wurde 1921 verfasst und in Prag aufgeführt. Ab den 20iger Jahren wurde es u.a. in New York und London aufgeführt. Auch in deutschen Theatern wurde es, nach einer Übersetzung von Otto Pick (1922), gespielt.

Der Titel R. U. R. steht für Rossumovi Univerzální Roboti und bezeichnet die Firma, die die Roboter herstellt. Im englischen Sprachraum ist das Stück als R. U. R. bekannt, das erste R steht in Anlehnung an das Original für Rossum's. In der deutschen Übersetzung wird es zu W. U. R. (Werstands Universal Robots).
 
Vom Stück gibt es zahlreiche Buchausgaben in tschechischer und englischer Sprache. Eine deutsche Ausgabe  gibt es als E-Book (nur für kindle) von Edition Murr. Sie basiert auf der Übersetzung von Otto Pick.

Als Hörbuch gibt es viele freie Versionen in englischer Sprache, u.a. vom Youtube-Kanal Free Audiobooks and Recordings. Außerdem hat Der Audio Verlag 2005 eine Hörbuchfassung herausgegeben.


Inhalt


Um 1920 hat ein Forscher namens Rossum eine organische Substanz erfunden, mit deren Hilfe Roboter produziert werden. Ca. 40 Jahre später bekommen diese zunehmend Macht und bedrohen die Menschheit. Sie töten alle Menschen bis auf Baumeister Alquist, der ihnen helfen soll, ein zentrales Problem zu lösen: den Fortbestand. Das Geheimnis der Entstehung der Roboter wurde im Zuge des Krieges vernichtet und sie gehen kaputt. Auch Alquist gelingt es nicht, einen Roboter nachzubauen. Doch manche Dinge erledigt die Natur von allein...

Figuren


Helene Glory ist die starke Frau und hält die Figuren zusammen. Als Tochter des Präsidenten von W. U. R. kommt sie auf die Insel und wundert sich, dass Robotern keine Menschlichkeit zugestanden wird. Auch wenn sie manchmal überdramatisch wirkt, hat sie viel Verständnis für die Roboter und möchte sie integrieren. Helene liebt Harry Domin, den Zentraldirektor von W. U. R., versteht aber nicht dessen Streben nach Macht.

Harry Domin ist die treibende Kraft im Konflikt mit den Robotern. Für ihn sind es Arbeitstiere, denen er wenig zutraut. Lange verdrängt er die Bedrohung und glaubt, die Menschheit würde siegen.

Dr. Gall ist Leiter der Experimentalabteilung und wirkt anfangs kühl - ähnlich wie Domin sieht er Roboter als technische Wesen. Später offenbahrt er Helene, dass er ihnen eine Seele gegeben und damit den Konflikt indirekt ausgelöst hat.

Dr. Hallenmeier ist Leiter der Anstalt für Psychologie und Erziehung und wirkt wie Domin eher selbstbewusst. Für ihn haben Roboter keine Menschlichkeit.

Nana ist Helenes Amme und streng gläubig. Sie lehnt es ab, dass die Menschen sich über Gott stellen und sieht den Konflikt als Strafe. Von Helene und deren Problemen ist sie genervt.

Die Figuren bilden ein Meinungskollektiv, bei dem jeder zwischen dem eigenen Nutzen, dem Nutzen für die Gesellschaft und der Menschlichkeit abwägt. Gleichzeitig möchten manche ihre Stellung innerhalb des Kollektivs sichern und verleugnen die eigene Meinung oder handeln im Affekt.

Themen


Gewinn-Streben: Die Roboter sollen ursprünglich genutzt werden, um zu zeigen, was möglich ist. Die Menschen wollen sie aber verbessern und unterwerfen. Sie fragen nach dem "Wenn!", aber nicht nach dem "Dann?". Was passiert mit den Menschen, wenn die Roboter ihnen die Arbeit abnehmen? Alquist verdeutlicht das in der Aussage, er wäre lieber ein Maurer geblieben, der täglich etwas mit seinen Händen schafft, anstatt arbeits-los im Büro zu sitzen.

Göttlichkeit: Die Menschen sehen sich als gottes-ähnlich, denn sie erschaffen - und was man erschafft, darf man unterwerfen. Sie fühlen sich überlegen und das sind sie in einem Punkt auch: Menschen wissen intuitiv, wie sie sich fortpflanzen, Roboter brauchen den Bauplan.

Kreislauf: Das Leben ist ein Kreislauf und auch Gesellschaften durchlaufen Kreisläufe. Waren die Roboter anfangs darauf aus, besser als Menschen zu sein und sich gegen ihre Herrschaft zu wehren, stehen sie bald vor dem gleichen Problem wie die Menschen - sie altern und können sich nicht fortpflanzen. Am Ende entwickelt sich alles von allein und die Roboter werden den Menschen nicht nur technisch, sondern auch emotional ähnlich. Vielleicht sind sie damit keine besseren, sondern neue Menschen?

Umsetzung


Gestaltung

Das Stück beginnt mit verschiedenen Filmauschnitten (ich denke "Modere Zeiten" u.a.), die einen Fertigungsprozess von Maschinen zeigen und wie der Mensch in die Zahnräder der Industrie gerät. Dazu führen Roboter auf der Bühne einen immer gleichen Arbeitsablauf durch, bis einer aus der Einheit ausbricht und von den Menschen entfernt und ersetzt wird.

Danach sieht man Domin und Helene, die sich in der Jetzt-Zeit unterhalten. Trotz eines intimen Moments wird der Konflikt zwischen ihnen spürbar. In einer Rückblende auf Film wird Helenes Ankunft gezeigt.

Zurück in der Jetzt-Zeit wächst die Bedrohung durch die Roboter und die Figuren streiten darüber, was zu tun ist. Als die Roboter die Insel einkreisen, will Domin ein letztes Mal verhandeln und das Geheimnis der Roboter gegen die Freiheit eintauschen. Doch es wurde vernichtet - die Menschen haben verloren. Hier arbeitet man im Zuschauerraum - die Roboter marschieren durch den Mittelgang auf die Bühne.

Nach einem Zeitsprung sieht man Alquist, der in seinem Büro sitzt und gezwungen ist, das Geheimnis der Roboter zu ergründen. Im Gespräch mit den Robotern sieht man sein Abbild, an die Wand projiziert. Ohne den 'Gegner' sehen zu können, wirkt Alquist allein mit seiner Angst und seinen Zweifeln.

Im Wendepunkt der Geschichte wird die Bühne wieder hell und man sieht die Roboter Helene und Primus. Die beiden entdecken ihre Menschlichkeit und laufen zum Schluss in den Sonnenuntergang. Auch hier greift man auf einen Film zurück.

Ich finde die Idee mit der Videoprojektion sehr gelungen, vor allem, weil sie sich durch das ganze Stück zieht und verschiedene Effekte erzielt. Manchmal war die Kameraführung sehr wacklig, was mich irritierte. Ansonsten war das Stück gut konzipiert und verständlich.

Bühnenbild

Das Bühnenbild ist reduziert: Es gibt schwarze und weiße Wände, vor denen gespielt wird. In manchen Szenen kommen Podeste zum Einsatz, Helenes Zimmer wird mit weißen Möbeln und Blumen angedeutet. Das Licht macht die Arbeit :-) Das Bühnenbild lenkt den Schwerpunkt zum Text und dessen Problemstellungen, was ich sehr gut finde.

Licht

In Zusammenspiel mit den Wänden wirkt das Licht oft bedrohlich, es ist rot und flackert. Besonders am Anfang war es jedoch etwas zuviel der Unruhe. Trotzdem ist die Beleuchtung wesenlich für die Wirkung des Stücks verantwortlich, weil es ein Gefühl beim Leser erzeugt.

Ton

Die Geräuschkulisse ist angenehm: Während in Konfliktsituationen wenig zu hören ist, wird der Klang am Anfang und beim Angriff der Roboter sehr dunkel, hektisch und unheimlich. Das war sehr gut!

Kostüme

Die Angestellten von W. U. R. tragen Hemd und Kravatte und wirken sehr streng. Helene dagegen trägt ein leichtes, lilanes Sommerkleidchen. Im wahrsten Sinne des Wortes zugeknöpft wirkt Nana mit ihrem langen, wollenen Gewand. Interesant sind die Roboter: Sie tragen rote Mechaniker-Anzüge und eine Mütze, ihr Gesicht ist weiß geschminkt. Das wirkt knallig und kommt dem Arbeiter-Thema entgegen. Außerdem ist die Gleichheit, auch zwischen den 'Geschlechtern', spürbar. Und die vermeintliche Seelenlosigkeit.


Die Schauspieler

Die Leistungen waren überragend! Die Spieler agierten 'theatralisch', ohne zu überspielen. Der Text stand klar im Vordergrund. Das Ensemble hat mich in seinen Bann gezogen und bis zur letzten Sekunde nichtmehr losgelassen.



Das Programmheft

Das Heft ist mit ca. 20 x 20 cm ziemlich groß. Auf dem Titel erkennt man das prägnante Cover mit den zwei Robotern und dem Titel. Im Inneren sieht man Fotos in schwarz-weiß und Texte auf rotem, weißem und schwarzen Untergrund. Gut finde ich, dass nichts flirrt und alle gut lesbar ist. Die Texte selbst zeigen Ausschnitte aus einem Roman über Roboter sowie zwei Werken Capeks und eine Biografie. Als Ergänzung ist das eine gute Idee, für mich war das aber wenig hilfreich. Ich hätte mich über Informationen zum Stück und Gedanken zur Entstehung des Stücks und der Inszenierung gefreut.

Fazit


Es war ein Erlebnis. Ein tolles, modernes Stück, das mit einfacher, effektvoller Inszenierung zu begeistern weiß.

Vier Fragen, viele Antworten? - Hilfe für Buchbloggerin Maddy

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Hallo!

Statt der Montagsfrage gibt es bei mir vier Antworten auf vier Fragen :-) Maddy von Buchschmetterling beschäftigt sich für ein Schulprojekt mit dem Kaufverhalten von Bücherfreunden. Um sie zu unterstützen, beantworte ich ihre Fragen :-)

 

 

 

 

 

1. preisreduziert (Mängelexemplare, Restauflagen, gebraucht) oder neu?



Ich mag Wühltische von Weitem, weil sie Neues verheißen - und aus der Nähe betrachtet nur x Ememplare eines Buches enthalten. Ernsthaft: Bei Wühltischen wird mein Sammeltrieb geweckt, und mit ihm der Geiz. Twilight habe ich z.B. reduziert gekauft. Das hätte ich aber nie für den Originalpreis getan, weil ich wusste, dass ich es nur einmal lese.

Grundsätzlich mag ich angetatschte Sachen nicht, weswegen ich Gebrauchtes scheue. Wenn das Buch es wert ist, nehme ich natürlich auch das.

Außerdem warte ich bei Hardcoverbüchern meistens, bis das Taschenbuch erscheint, weil mir die Haptik nicht so wichtig ist wie der Inhalt.

Früher bin ich gerne in die Bibliothek gegangen, um Bücher zu lesen und sie ggf. später zu kaufen. Bei drei Büchern hat das sogar geklappt :-) Das hat sich aber verwachsen.

Insgesamt mag ich aber eher neue Bücher.

 2. stationärer Buchhandel (Kette oder privat?) oder online (Amazon, Thalia Online etc.)



Ich stöbere gern in Buchläden oder lese rein. Das geht online nicht. Dafür kann ich dort schnell einkaufen und die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass mein Wunschbuch da ist.

Bei Fachbüchern, Genuss oder wenn ich von jetzt auf gleich ein Buch brauche, ist der Handel gut. Bei Büchern, die schwer zu bekommen sind oder die ich nicht sofort lesen will, geht Amazon gut.

Ich nutze Amazon ohnehin überwiegend für Kritiken zu Büchern :-)

3. Ebook oder Print?


Es kommt auf das Buch an. Und wo ich lesen will.

Digital zu lesen bedeutet Anstrengung für die Augen (Kindle-App auf dem PC), Abhängigkeit vom Strom (E-Book-Reader) und Ablenkung (PC). Es fällt mir sehr schwer, Bücher am Computer zu lesen, weil der Nicht-Stören-Knopf weit hinter den sieben Statusmeldungen und den sieben Chats mit Freunden liegt... Was wiederum dadurch bedingt ist, dass ich Bücher automatisch bei Amazon suche, anstatt sie bei Thalia oder aus der Bibliothek als E-Pub runterzuladen und über den Reader zu lesen...

Fakt ist aber auch: Viele Bücher, die ich lese, gibt es nur als E-Book (und einige nur auf Amazon...), sodass ich darauf zurückgreife.

Und ich mag meinen Reader, weil er so niedlich ist und gut in der Hand liegt...


4. unbekannte Bücher oder Bestseller?


Beides. Wobei "unbekannt" eine Frage der Definition ist. Es gibt Verlage, die in Fachkreisen bekannt sind, aber einem breiten Publikum verborgen bleiben. Deren Bücher sind für mich bekannt. "Unbekannt" sind für mich Selfpublisher, die kraftvoll um jeden Leser kämpfen :-) Außerdem kenne ich gar nicht alle Bücher, die auf den Bestsellerlisten stehen...

Ich hab eine Liste mit Büchern, die ich mal lesen will - darunter sind Werke, die in den Medien diskutiert werden oder die ich in der Schule nicht lesen konnte usw. Diese sind eher "bekannt"

Ich stöbere aber gerne auf Amazon und gucke nach guten Geschichten - und da "unbekanntes" meistens günstiger ist, tendiere ich dazu. Allerdings ist meine Auswahl auch kritischer, weil ich mich ganz auf mich und nicht die öffentliche Meinung verlasse. Ein "unbekanntes" Buch muss ein gutes Cover und eine ungewöhnliche Geschichte haben, damit ich zugreife.


Und was denkt ihr?


Schreibt es unter den Facebook-Post oder notiert eure Antworten unter diesen Post :-)

"Praxiswissen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit" von Norbert Franck

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Hallo!

Presse- und Öffentlichkeitsarbeit fasziniert mich, seit ich als kleines Kind vor dem Fernseher gesessen und Werbespots angesehen habe. Nun wollte ich dieses 'Wissen' mit ein paar Fakten ergänzen und habe mir das Buch aus der Bibliothek ausgeliehen :-) Beim Reinlesen mochte ich den kritischen, etwas harschen Tonfall, weil ich Kritik mag. Leider nervte dieser Stil und hat mir das Lernen erschwert.






Allgemeines


Das Buch ist 2011 erschienen und hat 252 Seiten. Man kann es als E-Book (ca. 15 EUR) und Papierausgabe (23 EUR) in allen gängigen Läden oder der Verlagsseite erwerben.

Der Autor


Norbert Franck wurde 1950 geboren und hat nach seiner Lehre als Verlagskaufmann u.a. Germanistik, Soziologie und Psychologie studiert. Er leitete die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des BUND und schreibt Sachbücher. Außerdem ist er Lehrbeauftragter an der Universität Osnabrück.

Das Cover


Auf dem Titelbild dominieren Dunkelgrün und Orange. Während man in der oberen Hälfte Titel und Autorenname lesen kann, gibt es in der zweiten ein verschwommenes Foto und ein paar Zeilen zur Kommunikation. Ich finde sowohl Aufteilung als auch Farben sehr harmonisch. Sie wirken ruhig und klar. Die Variation der Farben in der Schrift (heller und gelbstichiger) lockert auf, ohne dominant zu sein.

Der Klappentext auf der Rückseite ist weiß auf dunkelgrünem Grund und hebt sich gut ab. Leider ist er aufgrund der fehlenden Absätze sehr kompakt, was die Lesbarkeit behindert und einen unschönen freien Bereich auslöst. Der Stil des Textes ist sehr ruhig und fließend. Ich finde das gut, weil das nicht so effekthascherisch ist. Gleichzeitig kann man die wichtigsten Punkte nicht so schnell erfassen. Die Biografie zum Autor ist kurz gehalten.

Das Buch hat ein Softcover und glänzt schön. Man kann es eine Weile in seiner Tasche tragen, ohne, dass es kaputt geht :-)

Der Inhalt im Groben


Gemäß dem Untertitel "Ein Leitfaden für Verbände, Vereine und Institutionen" erfährt der Leser, was Presseleute in Vereinen beachten müssen. Der Autor fasst das Thema sehr weit, schließt Briefe ein, klammert das Internet aber weitgehend aus. Überwiegend geht es um Verbesserungen.

Beschrieben wird alles in 6 Bereichen (einschließlich Einleitung und Literaturtipps) mit 2 bis 8 Unterpunkten und teilweise 4 Unter-Unter-Punkten.

Am Ende gibt es ein Literturverzeichnis, das nach Kapitel geordnet ist, eine Linkliste mit Begründung und ein Glossar.

Der Inhalt im Detail

Einleitung


Hier erklärt der Autor, warum Pressearbeit für Vereine wichtiger wird und dass man seine Angst, zu plakativ zu sein (er vergleicht es mit Waschmittelwerbung [S. 11]) überwinden soll.

1 Guter Wille und fehlendes Handwerkszeug

Die Überschrift klingt relativ positiv, umschreibt für mich aber die Grundstimmung im Buch: Vereinsleute wollen soviel, können es aber leider nicht. Das klingt für mich sehr vorwurfsvoll. Verstärkt wird das durch die These "Doch zwischen Einsicht und Praxis liegt ein gutes Stück Weg." (S. 11). Auf den folgenden Seiten zeigt uns der Autor anhand von vier Beispielen, wie schlechte Pressearbeit aussieht, warum sie schlecht ist und was man machen kann.

2 Was Sie erwarten können: Ziel, Inhalt und Aufbau des Leitfadens

Der Autor erklärt den Aufbau des Buches und formuliert verschiedene Fragestellungen. Er fasst zusammen, was er mit diesem Buch erreichen will und das sehr kurz, was ich gut finde. Ausschweifender wird er bei den drei zentralen Fragen, die eigentlich Abschnitte mit Zahlen sind. Außerdem führt er aus, dass das Internet wenig Raum im Buch einnimmt - es ist in wenigen Kapiteln nicht erfassbar.

Ingesamt bietet die Einleitung schöne Ansätze, verirrt sich aber in Details. Besonders die Beispiele sind zu weit gefasst. Außerdem wird das Internet nicht genügend gewürdigt. Denn je nach Verein kann die Arbeit in sozialen Netzwerken und auf Internetseiten für die Zielgruppe relevant sein.

Die drei A der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


Der Bereich wird - wiederholt - von Fragen eingeleitet. Anhand der Milka-Kuh wird verdeutlicht, worin der Unterschied zwischen Pressearbeit für einen Verein und Werbung besteht. Leider wird nicht erklärt, was die drei A sind.

1 Um wen geht's eigentlich? Adressantinnen und Adressanten bestimmen und gezielt ansprechen

Der Kapiteltitel ist lang und enthält eine inhaltliche Dopplung (ich kann jemanden nur gezielt ansprechen, wenn ich ihn vorher bestimmt habe). Das Kapitel selbst gibt einen guten Überblick über verschiedene Teilöffentlichkeiten. Ich habe gelernt, dass auch Vereinsmitglieder zur Öffentlichkeit gehören und man Informationen für sie aufbereiten muss. Das gilt auch für Interessenten, die man nicht nur ködern, sondern an der Angel behalten muss.

Leider wird der Autor zu fachlich und wirft mit Begriffen um sich, die zwischendrin in einer Tabelle zusammengefasst werden.


2 Sein, Schein und Design: Der Auftritt muss stimmen

Der erste Teil des Kapitels beschäftigt sich mit der C'logie, den Corporate-Begriffen. Der Autor erwähnt und erklärt, warum es wichtig ist, sich nicht von der Theorie verwirren zu lassen und in die Praxis zu gehen.

Der zweite Teil widmet sich der Ausführung der Begriffe. Leider fehlt dazu jeweils der englische Begriff. Schwerpunkt ist neben dem Erscheinungsbild vor allem die interne Kommunikation. Damit der Verein nach außen wirken kann, muss es eine einheitliche Kommunikationsrichtlinie geben und alle Informationen müssen den richtigen Vereinsmitarbeiter erreichen. Ich fand das sehr erfrischend, weil mir nicht bewusst war, dass das so wichtig ist. Aber die Ausführung war etwas langwierig.

3 Es muss nicht immer das Jubiläum sein: Anlässe für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Die Überschrift wirkt ein bisschen vorurteils-behaftet, als würden Vereine nur Jubiläen feiern. Der Inhalt ist aber intessant: Es werden Anlässe aufgezählt und wie man sie gestalten kann. Dabei geht es vor allem darum, diese Anlässe für das Publikum interessant zu feiern.

Hier schießt der Autor in bisschen über das Ziel hinaus: Einerseits betont er, dass Vereine manchmal ein sehr kleines Budjet für den Pressebereich haben. Anderseits sind einige Ideen mit finanziellem und organisatorischem Aufwand verbunden. Außerdem fragte ich mich, ob die alltägliche Pressearbeit nicht wichtiger ist als ein Jubiläum und deswegen früher erwähnt werden sollte.

4 Adressanten, Auftritt, Anlässe: 7 Fragen und 12 Grundsätze

In der Zusammenfassung klären sich die drei A's auf. Die Fragen sind kurz und knackig, die Grundsätze sehr ausführlich. Außerdem erinnern sie an ein Lehrbuch und wirken sehr sperrig. Der letzte Satz bringt es auf den Punkt: "Menschen werden lieber unterhalten als unterrichtet." (S. 48)

Schreiben für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


Der Autor erklärt, warum viele Menschen Angst haben, Texte zu schreiben. Außerdem fragt er, was es braucht, um einen guten Text zu schreiben. Die Antworten sind für mich eher ablenkend als einleuchtend: Kein Bürokratendeutsch. Die Einsicht (wieder Einsicht), dass man für andere schreibt und dass Poeten unverstanden sein können, nicht Presseleute. Man sollte das Kapitel lesen.

Unmut in mir erzeugt vor allem das Vorurteil, dass amtliche Schreiben (und andere) kompliziert geschrieben sind und dass Schriftsteller gern die Rolle des Unverstandenen annehmen. Je nach Behörde, Mitarbeiter und Sachverhalt können Schreiben verständlich verfasst sein. Und von der Poesie kann man lernen, Bilder zu nutzen, Gefühle zu transportieren und handfest statt trocken zu schreiben.

Ich glaube, der Autor wollte, dass wir uns von Vorbildern lösen. Wir sind von verschiedenen Schreibstilen umgeben, der Werbung usw. Und wenn uns etwas beeindruckt, denken wir, dass wir den Stil nachahmen müssen, damit wir genauso beeindruckend sind. Wir sollten aber mehr daruf vertrauen, was unsere Zielgruppe möchte und welche Sprache sie spricht :-)

1 Kurz und prägnant, konkret und anschaulich: Wörter und Sätze

Hier geht der Autor auf viele wichtige Kommunikationsregeln ein, die nicht nur auf die Pressearbeit zutreffen, sondern auch in der internen Kommunikation helfen. Er beschäftigt sich mit Verben, Synonymen, Füllwörtern usw. Als Laie kann man viel mitnehmen und wird sensibilisiert.

Leider habe ich inmitten der Unter- und Unter-Unter-Kapitel den Überblick verloren, besonders, weil - wie im ganzen Buch - manchmal nummiert wird und manchmal nicht. Außerdem macht die Textform diesen Inhalt sehr sperrig - es geht schließlich darum, auf bestimmte Wörter/Wortgruppen auzfmerksam zu werden und sie umzuformen. Eine kleine Übersicht wäre besser gewesen. Und die Beispiele werden zu dominant und lenken vom Inhalt ab.

Am Ende wendet der Autor das Gelernte an einem Text an, in dem er schrittweise verbessert. Aufgrund der beschränkten Formatierung ist das nicht so übersichtlich. Außerdem fasst er manchmal zwei Änderungen in einem Schritt zusammen, sodass man den Überblick verliert.

Und es gibt einen Checkliste. Das Ende vom Ende :-)

2 Interessant statt chronologisch: Textanfang und Textaufbau

Anhand einiger Beispiele zeigt der Autor, was gute und schlecht verständliche Texte (und Überschriften) ausmacht. Ich habe gemerkt, dass man gern davor ausgeht, Wer etwas macht, obwohl für den Leser interessanter ist, Was gemacht wird. Und dass sich Menschen für wichtig halten und deswegen am Anfang stehen wollen. Um einen Überblick zu bekommen, welche Informationen in einen Text müssen, zeigt uns der Autor eine Tabelle, in der man den Bestandteilen einen Rang für das Leserinteresse zuordnen kann. Das finde ich sehr effektiv und eine gute Hilfe!

Bei einigen Beispielen verlor ich wieder den Überblick. Das letzte, in dem wieder schrittweise verbessert ist, ist aber gut gewählt und verständlich erklärt.

Im letzten Abschnitt folgt wieder eine Checkliste, die leider zu ausführlich war.

3 Berichten statt dichten, argumentieren statt lamentieren: Für Zeitungen schreiben

Die Überschrift orientiert sich klanglich am vorherigen Kapitel und schwankt zwischen Vorurteil und Wahrheit: Dichter sind (meistens) vertraut mit Rhyhtmen, was für einen guten Text wichtig ist. Auch für Sachtexte. Recht hat der Autor darin, dass Menschen dazu neigen, sich selbst zu bemitleiden anstatt Forderungen zu stellen. Das ist nicht effektiv, sondern lenkt meistens vom Inhalt ab, sagt meine Erfahrung.

Das Kapitel beschäftigt sich mit Berichten. Die Übersicht verschiedener Berichtsarten erinnert an ein Schulbuch, ist aber kurz und gut erklärt. Wichtigste Erkenntnis ist, dass es auf den Adressanten ankommt, welche Information an welcher Stelle steht.

Außerdem wird erklärt, wie man gute Leserbriefe schreibt. Ich weiß nicht, ob das für einen Verein besonders relevant ist, aber es waren interessante Infos.

4 Gewinnen statt abschrecken: Briefe

 Hier geht es vor allem um die persönliche Kommunikation per Brief. Anhand von Beispielen listet der Autor verschiedene Stolperstellen auf und erklärt, welchen Tonfall bestimmte Formulierungen haben. Ich fand das interessant, stellenweise aber zu hart. Eine Eingangsbestätigung ist eine Eingangsbestätigung, daran kann man auch mit schönen Worten nichts ändern...

In einem Abschnitt nimmt der Autor Stellung zum Gendern und wie man es umgeht.

Der Abschnitt über E-Mails ist kurz, enthielt für mich aber wichtige Informationen. Z.B. weiß ich jetzt, wie ich Mails vor dem Spamfilter schützen kann :-)

Wirksame Pressearbeit


In diesem Bereich geht es um den Umgang mit der Presse. Dabei geht es vor allem darum, den Journalisten Informationen so aufzubereiten, dass sie gut damit arbeiten können und Kontakte zu pflegen.

1 Knapp und klar: Die Pressemitteilung

Der Abschnitt klärt darüber auf, wie gute und schlechte Pressemitteilungen formuliert sind bzw. was man besser machen kann. Leider geht der Autor zu spät auf Vorgaben z.B. Länge der Pressemitteilung ein und verzettelt sich in Beispielen. Außerdem fand ich es etwas deprimierend, dass der Frage "Was ist, wenn die Pressemitteilung nicht gelesen wird?" soviel Raum gegeben wird. Der Autor wollte Mut machen, es klappt aber nicht.

2 Rede und Antwort: Die Pressekonferenz

Hier wird gezeigt, wie man eine Pressekonferenz organisiert. Nach diesem Abschnitt fühlte ich mich überladen und von Informationen erschlagen. Die PK erscheint wie ein großer Berg und das ist schade. Mehr Feingefühl wäre gut gewesen. Außerdem wird man als kleiner Verein selterner eine PK abhalten.

3 Präzise vorbereitet: Interview und Hintergrundgespräch

Dieser Abschnitt beschäftigt sich mit einer eher direkten Kommunikation zwischen Journalist und Pressemitarbeiter. Für mich waren die Infos neu und hilfreich. Gut gefallen haben mir die Hinweise, was man tun kann, wenn das Gespräch nicht gut läuft, z.B. wenn man sich verhaspelt.

4 Hege und Pflege: Umgang mit Journalisten

Hier wird beleuchtet, wie die Verbindung zum Journalisten abläuft und was man vermeiden sollte. Außerdem wird darauf hingewiesen, sich auf die richtigen Medien zu konzentieren. Auch diese Infos waren mir unbekannt und ich nahm sie gern auf.

Mittel und Medien der Öffentlichkeitsarbeit. Von Anzeige bis Zeitung


In der Einleitung fasst der Autor das Thema zusammen und erklärt, dass man auf die Kosten achten soll bzw. die Außendarstellung kostengünstig und effektiv gestalten soll.

1 Anzeigen

Hier findet sich ein Rechenbeispiel mit einer Anzeige in zwei verschiedenen Zeitungen. Daran zeigt der Autor, dass es auf das Budjet ankommt, ob man die spezialisierte Zeitung mit kleiner Auflage nimmt oder die Tageszeitung mit großer Auflage. Außerdem werden Möglichkeiten aufgelistet, um Anzeigen zu platzieren.

Ich fand den Abschnitt sehr hilfreich und übersichtlich.

2. Flyer - Flugblatt

Der Autor erläutert, welche Bestandteile für einen Flyer wichtig sind und wie man sie umsetzt. Es ist schön, dass es hier zwei Zeichnungen gibt - für einen Kupon und zur Gegenüberstellung eines Textes in zwei Stilen.

3 Folder - Faltblatt

Diesen Abschnitt fand ich sehr sinnvoll! Gezeigt werden neben dem Inhalt auch verschiedenen Falttechniken und ihre Wirkung. Außerdem werden viele Grafiken eingesetzt.

4 Givaways - Werbegeschenke

Das Unterkapitel ist relativ kurz und enthält die These, dass das Geschenk prägnant und sinnvoll sein soll. Außerdem ist eine Beispielrechnung enthalten.

Ich fand diese These etwas spießig, weil Werbegeschenke sinnvoll sein können oder nicht. Ein Lesezeichen kann ich benutzen oder wegwerfen. Und ein Kuli kann untergehen oder Eindruck erzeugen. Ich habe auf der LBM mal schwarze Gummibärchen als Werbung für einen Erotik-Roman bekommen. Sie passten zwar nicht zum Buch, aber die Idee war cool :-) Außerdem habe ich mal einen Fahrradsattelschutz bekommen - der mir nichts nützt, weil ich kein Fahrrad habe. Hier hat die witzige Idee wenig gebracht. Schön fand ich die Idee einer Partei im Wahlkampf - sie hat Brownies mit Partei-Deko verteilt. Ich finde es gut, dass jemand zum Wohle der Wähler gebacken hat :-) (ich habe mich natürlich davon nicht beeindrucken lassen und gewählt, was der Wahl-o-mat vorgeschlagen hat :P )

Ich glaube, Giveaways brauchen nicht nur "Charakter", wie der Autor Wolfgang Goethe zitiert (S. 214), sondern auch Persönlichkeit - die Persönlichkeit des Schenkers!

Übrigens gibt es hier sogar ein paar Links zu Internetseiten, die Geschenke anbieten. Es ist gut, dass der Autor erklärt, warum er die Seiten gewählt hat. Aber sie könnten nicht mehr aktuell sein. Außerdem werden die Links nur hier genannt, nicht in Rest des Buches.

5 Mailing

In diesem Abschnitt zeigt uns der Autor, wie man Werbebriefe forumliert und nutzt (wenngleich an unpassender Stelle) ein Negativbeispiel. Anhand dessen erklärt er die typischen Fehler und wie man sie lösen kann. Unschön fand ich die Bemerkung, dass der Infoblock an das Finanzamt oder andere Behörden erinnere (S. 220). Der Infoblock wird nach meiner Erfahrung von Unternehmen genutzt, die ihren Kunden alle Infos auf einen Blick bieten wollen. Das ist bei Mailingbriefen nicht angebracht, weil unpersönlich.

Positiv fand ich, dass auf S. 222 wiederholt auf die "Selbstkritik" eingegangen wird. Auch wenn der Autor das sehr salopp formuliert, finde ich es inhaltlich wichtig: Vereine (und Menschen) neigen dazu, sich selber klein zu reden und aufzulisten, was sie noch verbessern MÜSSEN. Besser ist vermutlich das Futur - Ich werde ändern!

Außerdem gibt es eine Überleitung zur E-Mail und 4 Gründe, warum Mailing-Briefe Mails vorgezogen werden.

6. Newsletter

Der Abschnitt kommt spät, war für mich aber sehr interessant. Der Autor erläutert, wie eine Mail durch den Spam-Filter kommt und wie man sie gestaltet. Außerdem wird erklärt, wie man den Newsletter bekannt macht und welche Gesetze zu beachten sind. Leider wird letzteres im Buch oft nicht genügend hervor gehoben. Infokästchen (auch für die Links) wären gut.

7 Plakat

Die Informationen zum Plakat waren sehr interessant! Der Autor gibt Auskunft zur richtigen Größe und wo man Plakate hinhängen kann. Und zur Gestaltung.

8 Zeitung

Etwas, was sich vermutlich nur große Vereine leisten können, wird im letzten Abschnitt behandelt. Das Thema war interessant zu lesen! Besonders zum Aufbau und zu Bildern konnte ich vieles mitnehmen!


Aufbereitung


Das Buch ist in viele kleine Abschnitte unterteilt, was ich gut finde. Es fehlte aber an Ordnung und Einheitlichkeit.

Der Autor arbeitet oft mit Zitaten aus fiktiven Briefen etc. Diese sind zwar eingerückt, aber bei mehreren Zitaten auf einer Seiten geht die Übersicht verloren. Außerdem ziehen sich Fußnoten über zwei Seiten.

Mehr Grafiken wären sinnvoll gewesen, genauso wie Infokästchen - einheitlich gestaltet!

Schreibstil


Das Buch wendet sich an Anfänger, und der anklagend-elterliche Ton spricht dafür. Stellenweise wird es aber sehr fachlich, sodass einfache Techniken zu komplizierten Hinternissen werden.

Ich glaube, dass man sich als Leser davon leicht verunsichern lassen kann.

Außerdem ist es manchmal sehr weitschweifend.

Überwiegend sind die Sätze einfach und verständlich geschrieben.


Fazit


Das Buch spricht viele Aspekte an und informiert umfassend. Leider ist es nicht so übersichtlich und der Tonfall nervt.

"Die Krieger des Horns" von Josefine Gottwald

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Krieger des Horns - Andy
Hallo!

Die Blogtour ist vorbei, spannende Infos wurden präsentiert und alles haben Spaß gehabt. Bleibt die zentrale Frage - Wie hat mir das Buch gefallen? Die Antwort drauf und auf viele andere Fragen, die ich noch nicht gestellt habe, findet ihr in der Rezension!





Bevor es losgeht, hier eine Liste der teilnehmenden Blogs/Beiträge:

Evys Wunderkiste - Coverentstehung
                                 Interview mit Josefine (Autorin) und Tobias (Cover)

Literatwo - ein Gespräch über das Buch

Conjanrw - Interview mit der Autorin
                   Rezension

Jemo Kohiri - Charaktere
A literary passion - die Buchreihe


Allgemeines

 

Das E-Book ist in vielen Onlineshops erhältlich und kostet 2,50 EUR. Es hat ca. 160 Seiten.

Die Buchreihe "Die Krieger des Horns" wurde von Josefine Gottwald verfasst und erschien ab 2003 im Machtwortverlag. Jetzt werden die Bücher bei Bookrix wieder veröffentlicht - überarbeitet und mit neuem Cover von Tobias Roetsch.

Krieger des Horns - Brendan
Die Autorin


Josefine Gottwald wurde 1988 in Jena geboren und begeisterte sich schon früh fürs Schreiben. Mit 14 veröffentliche sie ihren ersten Roman "Die Krieger des Horns". Während ihres Studiums vertiefte die spätere Diplombiologin ihre Kenntnisse und schreib für verschiedene Zeitungen. Während ihrer Elternzeit ließ sie sich zur Online-Redakteurin ausbilden und arbeitet seitdem als Journalistin. Josefine Gottwald lebt in Dresden.

Weitere Infos gibt es auf der Autorenseite.

Inhalt


Die Geschichte beginnt mit Piper, die mit ihrer Mutter vom bunten Kalifornien ins beschauliche Texas zieht. Während sie versucht sich einzuleben, hört sie von der Legende der "Krieger des Horns" Diese sollen die Einhörner gegen Feinde verteidigen und die Welt von allem Bösen befreien. Langsam wird Piper ein Teil dieser Legende, findet neue Freunde und muss über sich hinauswachsen.

Das Cover


Das Titelbild besticht durch seine Kontraste: Die hellen Flammen rahmen den dunklen Hintergrund ein, dazwischen sieht man den Titel. Sehr gut finde ich, dass das Einhorn erkennbar ist, aber nicht im Vordergrund steht. Die ruhige Stimmung steht im Vordergrund und das gefällt mir!

Charaktere


Krieger des Horns - RobinPiper zieht mit ihrer Mutter von Kalifornien weg und muss sich dort nicht nur mit ihrem grummelnden Stiefvater, sondern auch einigen Gefahren auseinander setzen. Sie mag Pferde und findet dadurch Anschluss. Außerdem liebt sie Bücher und wirkt intelligenter als ihre Mutter. Piper ist ein bisschen introviertiert und steht auf gleicher Stufe mit den anderen Figuren.

Gillian ist für mich die Anführerin der Krieger. Gemeinsam mit Sophy sucht sie die Krieger und weist sie ein. Sie hat viele Informationen. Ich glaube, sie ist mit dieser Verantwortung manchmal überlastet und verdrängt ihre Gefühle. Besonders im Konflikt mit Joice sieht man, dass sie sich nicht zwischen Verstand und Gefühl entscheiden kann.

Andy ist ein männlicher Teil des Teams und wirkt auf mich empathisch. Er ist klug und setzt sich für seine Freunde ein.

Robin ist Andys Bruder und etwas heißblütiger. Er hat ein großes Herz und ist bereit, für seine Freunde Grenzen zu überschreiten. Besonders macht ihn, dass er spanisch spricht.

Brendan stößt relativ spät zu den Kriegern. Er ist der jüngste und ein bisschen ängstlich. Er zweifelt an sich, wird aber von den anderen gut aufgenommen.

Dina tritt spät in Erscheinung und hilft den anderen. Sie klärt einiges auf. Ich habe aber schwer einen Bezug zu ihr gefunden, weil die Handlung beschleunigte, als sie auftauchte.

Sophy kann Tarot-Karten legen und weiß meistens mehr als die anderen. Das macht sie sehr stark und mysteriös. Sophy wirkt auf mich manchmal zu verbissen und egoistisch.

Krieger des Horns - Joice
Joice ist gutaussehend und nicht nur die Figuren haben geteilte Meinungen über ihn, sondern auch der Leser. Joice hat eine harte Schale und man fragt sich, wann der weiche Kern zum Ausdruck kommt. Neben Gillian eine meiner Lieblingsfiguren.

Die Charaktere wirken auf mich sehr lebensnah und wenig klischeehaft. Ich konnte mit ihnen mitfühlen. Leider wurden Dina und Brendan spät eingeführt, sodass sie weniger im Gedächtnis geblieben sind. Denn die Spannung steigt im letzten Drittel und ich habe mich eher auf die Handlung konzentiert. Die Namen der Figuren finde ich nicht immer passend, auch wenn sie mir gefallen.

Die Welt


Wie in vielen Geschichten findet sich hier eine Normalität plus Extras - eine reale Landschaft mit übernatürlichen Wesen. Die Kleinstadt, in der Piper lebt, hat einen Fluss und einige Höfe, es ist eine dörfliche Gegend mit Wald. Als Wesen tauchen auf: Vampire, Hexen, Werwölfe und Einhörner.

Ich mag die Landschaft im Buch sehr und konnte mich gut reinfühlen. Alles wirkt sitmmig und nicht übertrieben.

Themen

 

Krieger des Horns - Sophy
Einhörner: Das Glück dieser Erde liegt auf dem Rücken der Einhörner. Die Tiere symbolisieren Glück und das ist das Ziel der Krieger. Für mich sind sie nicht so stark wie die Figuren. Sie werden nicht übermystifiziert und das gefällt mir.

Pferde: Auf den Höfen der Stadt gibt es viele Pferde und man merkt, dass die Tiere den Figuren Sicherheit geben. Glücklicherweise ist der Text nicht zu fachspezifisch, sodass sich auch Laien schnell reinfiinden.


Mutter-Tochter-Konflikt: Pipers Verhältnis zu ihrer Mutter ist ein bisschen abgekühlt. Man merkt, dass ihre Mutter da ist, wenn sie gebraucht wird und die beiden reden offen über Probleme. Trotzdem nehmen sie wenig am Leben der anderen teil. Im Gegensatz dazu steht die Schwester des Stiefvaters, die Piper stark bemuttert. Sie wirkt auf Piper anfangs suspekt, weil sie anders als Pipers Stiefvater ist. Doch das Verhältnis zwischen den beiden ist gut. Ich denke, Piper akzeptiert das und will sich ein bisschen emanzipieren. Aber.. es fehlt etwas.

Selbstbewusstsein: Figuren müssen wachsen und alle sind sich dessen bewusst. Aber durch ihre Kämpfe wachsen sie tatsächlich. Sie müssen Verantwortung tragen und Probleme alleine lösen. Besonders bei Brendan merkt man, dass das Wollen größer ist als das Können. Aber er schafft das :-) Schön ist in diesem Zusammenhang das Shell - mit dem Anhänger kann man ein Schutzschild erzeugen und Feinde blenden. Auch real ist ein Schutzschild sehr praktisch - man muss ihn nur emotional erzeugen :-)

Identität: In einer Gemeinschaft muss jeder seine Position finden. Manchmal muss man erst in die Schuhe reinwachsen, die man tragen soll. Und manchmal fühlen sie sich so eng an, dass man sie ausziehen und anderen anziehen will. Besonders Joice steht zwischen dem Wohl seiner Gruppe und dem eigenen Interesse bzw. wie weit er seine Ideale für den Weg zur Macht verraten will.

Krieger des Horns - Piper
Spannung


Das Buch beginnt nach kurzem Einstieg und trabt dem Höhepunkt entgehen. Dieser ist zwar sehr turbulent, aber nicht intensiv genug. Es fehlte das Plastische, die Informationeen, die die Handlung auffüllen. Die Einleitung ließ mir nicht genug Zeit, um mit allen Figuren vertraut zu werden.

Es gibt einige überraschende Wendungen, die das Buch sehr unterhaltsam machen.

Gliederung


Das Buch hat 37 Kapitel plus Prolog und Epilog. Diese sind zwischen 10 und 2 Seiten lang. Dadurch kann man den Text in kleinen Einheiten lesen, ohne, dass man den Faden verliert. Die Gliederung ist sehr sinnvoll.

Problematisch ist der Perspektivwechsel. Das Problem hatte ich bei Breathe, aber hier wird es verstärkt. Überwiegend wird aus der Sicht von 7 Figuren erzählt und die Kapitel sind kürzer. Besonders im Kampfgeschehen habe ich oft den Überblick verloren. Andy und Robin kann man von den anderen abgrenzen, weil sie manchmal spanisch reden, aber beim Rest wird es schwierig. Ich bin ohnehin Piper zugeneigt, weil das Geschehen mit ihr beginnt und sie ca. 42% der Kapitel bzw. des Textes einnimmt.

Schreibstil


Die Figuren wirken jugendlich und sehr lebensnah, wenngleich der Stil manchmal etwas gekünstelt und zu denkend wirkt. Die Sprache ist locker, es wird aber kaum Ungangssprache benutzt, was ich gut finde.

Insgesamt fließt der Text.

Fazit


Ich mag die Landschaft im Buch sehr und hätte gern mehr davon gesehen. Auch wenn der Text einige Klischees des Genres aufgreift, besticht er damit, dass er einiges nicht überbetont und die Figuren lebensnah wirken.


Gummibärchen-Haul und ein Vortrag - Evy auf der KarriereStart 2015

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KarriereStart - SZ-Block
Hallo!

Jedes Jahr stehen Schulabgänger vor der Wahl: Wohin mit meinem (Berufs)Leben? Welche Möglichkeiten habe ich und wie kriege ich den Job, den ich haben will? Diese Fragen soll die KarriereStart beantworten, die "Bildungs-, Job- und Gründermesse in Sachsen". Ich war dort, um mich zu informieren und einige Vorträge zu besuchen.





Allgemeines


Die KarriereStart findet in der Messe Dresden statt und geht von Freitag bis Sonntag. Der Eintritt beträgt 5 EUR/3,50 EUR.

Geworben wird mit 430 Ausstellern auf 15 000 m².


Wer war da?


Der Schwerpunkt lag auf den beruflichen Schulzentren - gefühlt 45% der Aussteller, die etwas mit Ausbildung zu tun hatten, waren Berufsschulen, Fachschulen usw. 30% waren 'echte' Betriebe und 25% Universitäten. Die Betriebe nahmen eine große Fläche ein, waren aber zahlenmäßig nicht so stark. Die Universitäten waren überwiegend aus dem Umland.

Leider waren die Berufsgruppen unterschiedlich verteilt: Während die Hotel- und Gesundheitsbranche oft zu finden war, war Marketing/Werbung kaum anzutreffen. Ich sehe das in den Finanzen begründet: Nicht jedes Unternehmen ist groß genug und hat Geld für die Messe, außerdem muss das Personal da sein.

Wie wurde präsentiert?


KarriereStart - Playmobil-MännchenDie Präsentation war unterschiedlich: Während einige Unternehmensgruppen Gemeinschaftsstände hatten (z.B. die Unikllinik und das St.-Joseph-Stift), standen andere klein und mickrig da. Lebensmittelketten wie Lidl und Kaufland waren da, aber eher spärlich vertreten. Trauriger Höhepunkt waren der Radiosender NRJ und Joey's Pizza, die mit dem Motto "Ein Mann, ein Stand" glänzten.

Das große Plus der KarriereStart: Man kann anfassen, viele Dinge ausprobieren und mit den Azubis/Studenten/Arbeitern reden. Manchmal gab es sogar selbstgebackenes Knabberzeug!

Nachteil: Die Unternehmen sind darauf aus, Azubis zu gewinnen, weniger sich darzustellen. Bei EasyPrint gab es z.B. nur eine Brochüre für zukünftige Auszubildende, keine allgemeine. Ich finde sowas nicht gut, denn ich will das Unternehmen erstmal kennenlernen, sehen, welche Produkte angeboten werden, ein Gefühl für die Tätigkeit bekommen. Das ging leider verloren :-(

Übrigens befand sich der kleine Schwerpunkt, die Unternehmensgründung, am besten Ort: einer offenen Halle (ich glaube, in der Börse). Dort war es sehr luftig! Aus- und Weiterbildung hat man in die anderen Hallen gepackt, in denen es sehr, sehr eng war.


Vortrag "Erfolgreich online bewerben"


Bewerbungen sind ein wichtiges Thema, bei dem es viele gegensätzliche Meinungen gibt. Einerseits kann man hier die Weichen stellen, um beim Unternehmen arbeiten zu können, andererseits muss man irgendwie den Nerv der Personaler/Abteilungsleiter treffen. Und Online-Bewerbungen werden zunehmend beliebter. Deswegen habe ich mich zum Saal "St. Petersburg" durchgekämpft und einen Platz ergattert :-)

Der Vortrag war zwar unter "Akademiker" eingeordnet, nach ein paar Minuten betonte die Referentin aber, dass es auch für Schüler relevant ist - und es waren viele Schüler anwesend!


Die Referentin


Angela Schütte hat Architektur studiert und später einen Master in Personalentwicklung gemacht. Sie arbeitete lange in einem Verlag, bis sie sich mit der Karriere-Beratung Career Vision Europe selbstständig machte.

Ich finde, sie hat eine sehr angenehme, ruhige und resolute Stimme. Es machte Spaß ihr zuzuhören :-)

Inhaltliches


Frau Schütte vertritt die These, dass es fast nur noch Online-Bewerbungen gibt. Dem stimme ich nicht zu. Besonders kleinere Unternehmen haben weder Technik noch Personal, um so etwas durchzuführen. Außerdem ist bei einigen der persönliche Kontakt wichtiger. Ich denke, man sollte wissen, wie man sich über eine Online-Bewerbung darstellt, aber bedenken, dass jeder Arbeitgeber andere Wünsche hat.

Auch die These, dass soziale Netzwerke eine Alternative sind, teile ich  nur bedingt. Es gibt z.B. Facebook-Gruppen, die Stellenangebote austauschen. Aber ich vermute, man muss viel Zeit investieren, um seine Profile zu pflegen und die Kontakte, die zielführend sein können, zu halten.

Wichtig fand ich den Satz "Am Ende der Online-Bewerbung sitzt ein Computer!" (oder ein Personaler). Das bedeutet, dass man in seiner Bewerbung Keywords platziert. Ähnlich wie bei der SEO :-) Mir war das vorher gar nicht bewusst. Aber ich habe in Bezug auf Papier-Bewerbungen ähnliches gehört: Wenn das Unternehmen bestimmte Fähigkeiten fordert, sollte man die Stichworte gezielt in den Lebenslauf und das Anschreiben packen!

Danach stellte Frau Schütte eine Studie vor, welche Faktoren in einer Bewerbung wichtig sind (absteigend gelistet):

KarriereStart - Bewerbertraining
Persönlichkeit
Praxis
Englischkenntnisse
Abschluss
Abschlussnote
Soziales
Auslandserfahrungen
Dauer des Studiums
Universität



 In diesem Zusammenhang erklärte sie, dass Deutschland praxisverwöhnt ist. Außerdem schlüsselte sie auf, dass "Praxis" auch Nebenjobs und Hobbys umfasst, nicht nur Praktika.

Im zweiten Teil stellte sie das Verhältnis zwischen Persönlichen Fähigkeiten und Anforderungen der Stelle vor - es sollte ca. 60% betragen. Man muss nicht exakt ins Profil passen, wenn man das wirksam ausgleichen kann.

Im dritten Teil ging es um Online-Bewerbungen selbst. Frau Schütte betonte, dass der Betreff treffend sein sollte. Praktisch ist die Nummer des Stellenangebotes, damit die Bewerbung schnell zugeordnet werden kann. Auch die mitgesandten Dateien (max. 2 Stück bzw. 4 MB als PDF) sollte man mit Name und Job-Nummer beschriften, damit die Datei gefunden wird.

Im Text der Mail kann stehen, warum man sich auf die Stelle bewirbt, jedoch kein Anschreiben.

Im Lebenslauf müssen die Eltern/Geschwister nicht genannt werden und der Familienstand wird nur erwähnt, wenn es nicht schädlich ist. Neu und zunehmend verwendet wird ein Kurzprofil mit Fähigkeiten. Es wird zwischen dem Kopf und der Ausbildung platziert. Übrigens muss der Lebenslauf per Mail nicht unterschrieben werden.

Bei einer Online-Bewerbung ist die Mail-Adresse wichtiger als die postalische. Außerdem sollte man schnell einsteigen und stark anfangen und schwach aufhören.

Bei einem Formular kann man den Freitext in einem Schreibprogramm vorschreiben und dann reinkopieren. So kann man über alles nachdenken, die Rechtschreibung kontrollieren und ist abgesichert, falls das Formular abstürzt.

Beruhigend für mich: Wenn das Formular nicht auf die persönlichen Bedürfnisse passt, kann man per Mail anfragen, ob es eine Alternative gibt.

Fazit


Ich bin jetzt sicherer beim Bewerben, einige Lücken haben sich geschlossen. Aber die Angst, nicht den Nerv der Firma zu treffen, bleibt. Aber das ist normal :-)

Etwas unschön am Vortrag waren übrigens die Farben: Gelb gehört zum Design des Instituts, ist aber auf einer Folie schlecht sichtbar.


Gummibärchen-Haul


KarriereStart - Gummibärchen-Haul 1KarriereStart - Gummibärchen-Haul 2

Besonderheiten:

Die Gummibärchen der Ostsächsischen Sparkasse entpuppten sich als Erdnüsse.

Die schönsten Gummibärchen kamen von der Diakonie - sie waren knallblau.

Simple, aber effektiv: Das Hilton sparte sich personalisierte Gummibärchen und klebte Aufkleber auf bekannte Marken-Grummibärchen.

Die Bundeswehr-Gummibärchen habe ich wegen der Form mitgenommen :-)


Was ich bekommen habe


KarriereStart - Jenatec
Mini-Fernglas von Jenatec

Es will sich lieber zusammenfalten und ist für Brillenträger nur eingeschränkt nutzbar, aber... es ist cool :-)







KarriereStart - Mahle und Ostsächsische Sparkasse
Schoko-Auto von Mahle und blaues Flausche-Dings von der Ostsächsichen Sparkasse

Die Flausche-Dings hat man früher an PCs geklebt, meines wird vermutlich an einem Schrank landen.

Wichtiges Detail: Mahle sitzt auf der Pragstraße (in Stuttgart), die im Gegensatz zur Prager Straße zusammengeschrieben wird. Denn bei "Prager" hat man die Stadt um ein -er erweitert, die Pragstraße ist nach einer Anhöhe benannt.


KarriereStart - rosa Herz
Ein Herz für Jungs in Rosa

Ich glaube, es war eine Berufsfachschule für Soziales in Pirna. Sie standen ziemlich versteckt und ich konnte ihnen nur ein Lächeln schenken. Aber sie gaben mir ihr Herz - das war wirklich nett :-)







KarriereStart - SRH

Osterhase bei SRH

Es gab viele Fotoaktionen auf der Messe, aber nur die Mediengestalter-Azubis der Stiftung Berufsförderungswerk Heidelberg haben mich so schön in Szene gesetzt. Ich dachte, es sei ein Arztkittel, aber es war der Osterhase.

Es war krass, wie sicher die Mädels mit Photoshop umgehen konnten!




KarriereStart - St. Joseph-Stift
Pflasterdose vom St.-Joseph-Stift

Ein sehr praktisches Give-away, das gut zum Krankenhaus passt. Da Pflaster in meiner Tasche gerne Verstecken spielen, ist das sehr gut!




KarriereStart - Sachsenmilch
Gummihopse von Sachsenmilch

Unter dem Motto "Mit Sachsenmilch den Geschmack der Kindheit wieder entdecken" gab es dieses rosa Glanzstück. Hinten ist sogar eine Anleitung!

Ich finde die Idee nett, aber einen Bezug zum Produkt kann ich schwer herstellen. Denke ich an Sachsenmilch, denke ich an leckeren Jogurt :-)




KarriereStart - Ottendorfer Mühlenbäcker
Leckeres Brot vom Ottendorfer Mühlenbäcker

Auch ohne Catering ist man bei der KarriereStart gut versorgt - beim Stand der Bäckerei gab es drei Scheiben Brot, die sehr gut geschmeckt haben!








KarriereStart - Gründerwoche
Stoffbeutel vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie

Mein Lieblings-Give-away :-) Der Beutel wurde im Rahmen der Gründerwoche gestaltet und obwohl er nur etwas größer als ein DIN A4-Blatt ist, passte alles rein - auch die großen Notizblöcke!

Danke an die netten Frauen, die ihn mir gegeben haben :-)




KarriereStart - SparkasseDuftsäckchen von der Ostsächsischen Sparkasse

Idee des Geschenks ist "Genießen Sie den Duft der lebenslangen Zusatzrente" Leider riecht das Säckchen nicht nach Omas Muschelseife, sondern blumig-seifig-eklig. Hätte ich nur ne andere Farbe gewählt...


KarriereStart - Stiftehalter
Stiftehalter aus Pirna

Mein erstes und eines der coolsten Geschenke: Ein Stiftehalter aus Porenbeton. Er wurde von einer Berufsfachschule in Pirna angefertigt und ist echt hübsch. Die Betreuer bedauerten, dass er nicht ganz weiß angemalt ist, aber naja. Übrigens hat er Füße aus Filz, sodass man ihn überall hinstellen kann. Ich muss nur noch einen Platz finden :-)




KarriereStart - RAK
Grüner Kuli von der RAK Sachsen

Der Kuli der Rechtsantwaltskammer Sachsen ist der schönste, den ich bekommen habe. Aber leider kratzt die Mine auf dem Papier :-(







KarriereStart - CCC
Karte von CCC

Der Begriff ist bekannt, aber hier ist er so streng gestaltet, dass ich das witzig finde.  Mit der Karte möchte das Competence Call Center Dresden übrigens neue Mitarbeiter gewinnen.. naja...


KarriereStart - DV Com
Karte von DV Com

Hier gefällt mir das Plakative - von Bewerbern wird oft verlangt, dass sie teamfähig sind. Dass das auf der Karte so knallig gefordert wird, finde ich amüsant.




KarriereStart - ExiSa
Karte von ExiSa

Die Karte vom Projekt Existenzgründerinnen in Sachsen-Anhalt ist türkis - und ich mag türkis :-) Außerdem ist sie ein Pendant zu den "Ich bin der Chef"-Schildern und macht deutlich, was gewollt wird.




KarriereStart - BMEL
Brochüre "Entdecke den Wald"

Der Stand des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft war riesig, grün und informierte über Berufe in der Landwirtschaft. Die Brochüre finde ich toll, weil sie im DIN A6-Format ist und sehr übersichtlich - links sieht man ein Bild vom Tier, rechts stehen zur Hälfte Infos und Wissenswertes. Ich denke, man kann die Inhalte leicht aufnehmen. Und man beschränkt sich auf Grün und Orange als Farben - sehr gut!

Übrigens hatte der Staatsbetrieb Sachsenforst einen tolle Stiftehalter aus einem Baumstamm!


KarriereStart - unitedprintBrochüre von unitedprint

Grau, schimmernd und mit blauem Streifen, der das Firmenlogo darstellt - das ist die Job-Brochüre von unitedprint. Die Gliederung gefällt mir: Nach einem geschichtlichen Abriss werden die Ausbildungsberufe aufgelistet. Am Ende gibt es Bewerbungstipps und eine Übersicht über die Vorzüge des Unternehmens. Die Fotos sind stylisch und alles sieht schick aus, aber sprachlich wirkt das Unternehmen distanziert - Passiv, "man" und Substiantivierungen werden groß geschrieben. Schade.


KarriereStart - GSK
Brochüre von GSK

GlaxoSmithKline, das Unternehmen, das u.a. Grippe-Impfstoffe herstellt, hat die hübscheste Brochüre der Messe rausgebracht, denke ich. Trotz des eher geradlinigen Designs der Firma greift man hier auf eine Schreibschrift zurück und fragt "What next?" Auf 20 Seiten stellt das Unternehmen Erfolge dar und wie zukünftige Mitarbeiter daran mitwirken können. Sehr gekonnt. Allerdings wendet sich das Unternehmen überwiegend an Universitäts-Absolventen und die Brochure ist auf englisch. Vielleicht griff ich das falsche Exemplar?



KarriereStart - LTVBrochüre der Landestalsperrenverwaltung

Das Heft fällt durch seinen Drahtkamm auf und ist überwiegend blau gestaltet. Bei jedem Ausbildungsberuf werden mögliche Interessen aufgelistet, bevor Ausbildungsinhalte erklärt werden. Das Layout ist sehr locker, was mir gefällt, allerdings ist die Schrift im "wichtigen" Text etwas klein und wirkt streng. Außerdem ist die Sprache ziemlich fachlich. Trotzdem: innovativ gedacht.





KarriereStart - Rieck
Klebezettel von Rieck

Ideal für Leseratten und andere Ordnungsfreunde: Farbige Klebezettel aus Papier. Leider steht nur der Unternehmsname auf dem Blog, keine Adresse etc.


KarriereStart - SZ

Notizblock von der Sächsischen Zeitung

Das kleine Teilchen erinnert mich an die Comics, die in Nutella-Gläsern waren :-) Vorne ist eine Ausgabe der Zeitung abgedruckt (die man sogar lesen kann!), im Inneren befinden sich ein Notizblock und Klebezettel aus Folie. Sehr schick!







Unrühmliches am Ende


Sehr erfreut war ich, als ich den "Bewerbungsguide" des Dresdner Magazin Verlges in die Hände bekam. Sehr unerfreut war ich, nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Denn statt Infos zum Theme Bewerben erklärt mir die Einleitung, warum Auslandsaufenthalte gut sind. Vielleicht ist das als Metapher des Bewerbungsprozesses zu verstehen, aber ich fühle mich fehl am Platz.

Die folgenden zwei Seiten beschäfitigen sich mit Formen der Bewerbung. Leider vermischt der Autor das Telefon-Interview mit der vorherigen Anfrage beim Unternehmen (z.B. um den Bearbeiter zu erfragen etc.). Seite 8 fordert "Google dich!" und weist darauf hin, seine öffentliche Präsenz zu überprüfen - ein guter Tipp! Danach lese ich den Bericht einer Studentin, die verschiedene Freiwilligen-Dienste und ein Auslandssemester gemacht hat. Als nächstes folgt das Bewerbungsgespärch, bevor man die Selbstständigkeit anhand des Unternehmens CityTree beleuchtet. Die einzige Doppelseite im Heft beschäftigt sich mit der Bewerbungsmappe. Hier arbeitet man sogar mit Leerzeilen und fetter Schrift!

Die letzten Seiten beschäftigen sich mit Arbeitsverträgen, dem Verhalten im Job und der Frage des Scheiterns. Das ist gut gedacht, aber schlecht ausgeführt, wenn sich die Links an Studenten richten.

Insgesamt sind die Infos nützlich und gut recherchiert. Die Fotos hübsch und sehr witzig. Allerdings wirkt das Heft ungeordnet und manches wie ein Lückenfüller. Die Formatierung kann verbessert werden, damit die Texte einfacher lesbar sind. Aus meiner Sicht nicht geglückt.

Fazit der Messe


Man kann viel ausprobieren, viel reden und viel gucken. Aber Kontakte knüpfen geht auf einer berufsspezifischen Messe besser, denke ich.

"Die Krieger des Horns" - ein kreatives Nachspiel

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Hallo!

Die Rezension zu Die Krieger des Horns hat einige Fragezeichen aufgeworfen - besonders, was die Bilder betrifft. Welches Kunstwerk zu welcher Figur gehört und wie es dazu kam, erfahrt ihr jetzt :-)


Die Idee


Schuld sind - ganz allein - meine Blogtourkolleginnen. Wir diskutierten, wie wir eine Rezension für den Leser interessanter machen könnten und ich schlug scherzhaft vor "Sex sells!" Natürlich hat ein Jugendbuch zwar mit emotionaler Nacktheit zu tun, aber nicht Sex. Ich wollte daher ein Paradoxon schaffen: die Bilder sehen 'nackt' aus, gleichzeitig steht der Inhalt im Vordergrund.

Hier ist der Link zur Rezension inklusive den Links zur Blogtour :-)

Die Figuren


Ich habe versucht, für jeden Charakter etwas Spezifisches zu finden, ein Symbol. Anfangs fiel mir das schwer - ich hörte die Figuren reden und sah, wie sie handeln, aber ich konnte mich nicht auf ein Bild festlegen. Schließlich habe ich mich auf mein Gefühl verlassen - und voila :-)

Ausgangspunkt für jedes "Shirt" ist ein Müllsack, den ich halbiert habe, um zwei Teile zu erhalten. Danach habe ich ihn in Form geschnitten. Wichtigste Materialien waren Blumenseide (ab 1,50 EUR) und Acrylfarbe (ab 2,70 EUR). Beides bekommt man im Bastelladen und sogar bei Pfennigpfeiffer.

Zum Trocknen benutze ich gern Backpapier, weil nix festklebt.

Andy


Wer? Andy ist für mich der Ruhepol der Geschichte. Er gibt Piper Sicherheit und setzt sich für seine Freunde ein. Er hat ein starkes Bewusstsein für seine Familie und ist ein Naturbursche :-)

Wie? Für die Blätter habe ich aus ca. 1,5 Bögen Blumenseide viele Blätter geschnitten. Dazu am besten das Papier wie eine Zihamonika falten und in Form schneiden. Danach habe ich die Blätter zur Hälfte gefalten und eingeschnitten, damit die Blattadern sichtbar sind und die Blätter Bewegung haben. Danach habe ich sie vorsichtig (!) in verschiedenen Grüntönen angemalt und trocknen lassen.

Für den Stamm habe ich ein ca. 20 cm breites Stück geknüllt und mit Kleber auf der Tüte fixiert. Die Äste habe ich aus dünneren Stücken gestaltet. Danach habe ich alles mit Brauntönen angemalt.


Zum Schluss die Blätter auf die Äste kleben.

Brendan


Wer? Brendan ist klein und verletztlich. Er möchte stark sein, aber scheitert an sich und das ärgert ihn. Deswegen habe ich ihm einen Schutzpanzer gegeben.

Wie? Zufällig hatte ich Luftpolster-Folie übrig, aber ich denke, man kann auch Papierbällchen in Folie einwickeln und sie auf der Tüte befestigen.


Danach alles mit Farbe anmalen. Wichtig: Die Farbe soll eher dickflüssig sein, denn es ist Plaste.

Robin

 


Wer? Robin ist Andys Bruder und ein bisschen heißblütig und verspielt. Ich denke, er kann sehr emotional sein und das kann Gutes bewirken!

Wie? Hier habe ich rote und gelbe Farbe aus der Tube auf die Tüte gespritzt und mit einem Pinsel verteilt. Damit alles gleichmäßig bedeckt ist, kann man mit Rot/Orange grundieren und mit Gelb Akzente setzen.




Joice


Wer? Joice ist meine Lieblingsfigur, weil er hübsch ist und ein Problem hat - er kann sich nicht entscheiden. Er will Macht und er will Liebe, er will sich aber nicht unterwerfen... Er ist ein Vampir, aber die Gesellschaft gefällt ihm nicht. Gillian hat ähnliche Schwierigkeiten - sie schwankt zwischen Freundschaft, Liebe und Verantwortung. Deswegen habe ich sie analog gestaltet.

Wie? Für die Vampirzähne habe ich Wattebällchen (ca. 0,70 EUR) halbiert, in verdünnten Bastelkleber getunkt und in Form geknetet. Wichtig war, dass sie danach noch Farbe aufsaugen. Nach dem Trocken habe ich einen Teil in weiße Farbe getunkt, den anderen in rote, dunkelrote und schwarze Farbe.

Die Tüte habe ich in Weiß bzw. Rot/Dunkelrot/Schwarz angemalt und die Zähne aufgeklebt.

Sophy

 


Wer? Sophy wirkt sehr mysteriös. Obwohl sie viel Wissen hat, setzt sie das nicht immer zum Wohl der Gruppe ein. Mich beschlich schon am Anfang ein ungutes Gefühl... Ich habe sie unbewusst mit Violett assoziiert :-) Die weißen Streifen stehen dabei für den Sog und die Idee, dass manches umkehrbar ist - es gibt auch Licht im Dunklen und Figuren ändern sich...?

Wie? Ich habe verschiedene Violetttöne gemischt und aufgetragen. Zum Schluss mit Weiß Akzente setzen.



Piper


Wer? Piper liest gern Bücher und ist ein bisschen träumerisch. Deswegen hat sie viele, viele Zahlen und Buchstaben bekommen.

 Wie? Ich habe Telefonbuchseiten halbiert und zu versetzten Zihamonikas gefaltet. Danach habe ich alles mit Kleber fixiert und auf die Tüte geklebt. Durch das Pressen sind die Streifen leider mehr platt als bauschig, aber mit einer besseren Technik klappt das :-)


Gillian


Wer? Gillian ist eine zwiespältige Figur - sie muss stark sein, auf das Team aufpassen, aber ihre Gefühle möchten auch beachtet werden.... Ihre Welt ist geteilt - in die Liebe zu sich und anderen. Und in die Liebe, die gefährlich wird.

Wie? Für die Seerosen habe ich Blumenseide in 15 x 15 cm große Quadrate geschnitten und gefaltet. Die Idee stammt aus dem Buch "Blütenzauber mit Origami" von Knaur (leider nur noch gebraucht erhätlich), eine gute Anleitung gibt es auf Youtube. Strohseide eignet sich ebenfalls, weil sie flexible ist, aber ich hatte Angst, dass die Blumen auseinander fallen, wenn ich sie färbe. Dann habe ich sie mit verschiedenen Blautönenen betropft und lange, lange trocknen lassen.

Die Herzen habe ich aus 15 x 15 großen Stücken aus Karopapier gefaltet. Dabei habe ich eine Faltung verwendet, bei der die Herzen oben etwas abstehen, während die Spitze aufliegt. Die Herzen werden dreidimensional :-) Die Anleitung habe ich auf Handmadekultur gefunden. Um die Gitterstruktur zu betonen, habe ich die Linien mit Kleber nachgezogen und trocknen lassen. Danach habe ich verdünnte Farbe in Rot, Dunkelrot und Schwarz aufgetragen. Dabei habe ich die Farbe verteilt und abtropfen lassen, damit die Herzen nicht zu nass werden und nicht unnötig Farbe verschwendet wird. Vor der Vereinigung die Ecken an den Rundungen der Herzen mit Kleber fixieren, damit sie sich leichter festkleben lassen.


Als letzten Zwischenschritt habe ich den Fluss mit weißer und schwarzer Acrylfarbe gemalt und danach alles aufgeklebt.

Fazit


Es hat Spaß gemacht :-) Ich habe viele neue Techniken entdecken und... es war cool!

Evy gets veggie - Vegane Apfel-Möhre-Ingwer-Muffins

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Hallo!

Apfel-Möhre-Ingwer-MuffinsJeder Mensch macht Fehler, und meiner bestand darin, den Hinweis "Nicht in die Mikrowelle!" dezent zu überlesen, als ich mir den Kartoffelauflauf eines Freundes in einer Plastikdose aufwärmen wollte. Ende der Ballade: Auflauf hin, Dose auch. Immerhin: Der Mensch nahm es mit Humor und ich nahm mir vor, mich gebührend zu entschuldigen. Mit Muffins. Vegane. Leider habe ich als Fan von Fleisch keine Ahnung, wie man sowas macht.


 Ich durchforstete das Internet und fand viele, viele Möglichkeiten, Eier und Milch zu ersetzen. Und meine erste Idee, die Eier durch Apfelmus zu ersetzen, ging schief. Sie wären sicher gute Pfannkuchen geworden... Beim zweiten Versuch entschied ich mich für Sojajogurt. Es ist eine Grundsatzfrage, ob Soja-Produkte legitim sind, weil sie quasie ein Milch-Ersatz sind und richtigen Jogurt imitieren. Für mich war das aber ok.

Aus Kostengründen habe ich mich für Zitrone-Limone-Jogurt entschieden. Er ist mit ca. 1,70 EUR für 500 g sehr günstig, aber da ich nur 100 g benutzen wollte (gut, es wurde mehr....), brauchte ich eine Sorte, die mir auch pur gut schmeckt. Und die zu den Muffins passt :-)

Auf Zitronensaft für die Äpfel habe ich verzichtet, weil sie für Feuchtigkeit und Bindung, nicht für die Optik notwendig sind.

Und hier das Rezept für ca. 8 Muffins


1/2 große Möhre
1 kleines Stück Ingwer (ca. 50 g)
3/4 Apfel


-> fein reiben (grob geht auch, aber.... mir war das sicherer)
-> wichtig: den Apfel in einem Geschirrtuch auspressen, damit die Masse nicht zu flüssig wird

ca. 150 g Soja-Jogurt
3 EL Zucker
1 EL Öl
je 1 Prise Zimt und Salz (Zimt geht immer mehr...)


-> verrühren

3 gehäufte EL Mehl
1 gehäuften EL Stärke (für die Bindung)
1/2 Päckchen Backpulver


-> sieben und unterheben
-> die Masse sollte cremig sein und nicht zu flüssig

-> Obst/Gemüse unterheben

-> bei 170 Grad (Umluft?) ca. 25 min backen lassen


Ergebnis


Die Muffins gehen etwas auf, sind aber sehr kompakt. Der Ingwer ist ziemlich dominant, aber ich konnte viele davon essen, weil sie weder zu süß noch zu herzhaft waren, sondern durch die Schärfe etwas Blumig-Frisches hatten. Leider klebt der Teig stark an den Förmchen, sodass man sie entsprechend präparieren oder nachher das Papier abfummeln sollte :-)

Studien in Petrol - Eine Kritik zu "Shades of Grey"

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Hallo!

Nachdem der Wirbel um "Shades of Grey" pünktlich zum Wiener Opernball seinen Höhepunkt erreichte und ähnlich schnell abhaute wie Naomi Campell vom SemperOpernball, ersparte ich mir das Getümmel und gab mich dem Valentins-Blues hin. Eine Woche später hatten alle Freunde und Bekannten nicht das Buch gelesen, aber den Film geguckt und zu den negativen Kritiken hatte sich einige positive gesellt, z.B. von Sissi. Ich geriet in Zugzwang. Also bekniete ich einen Freund, der sich gegen einen geringen Obolus von 3 Muffins bereit erklärte, mich zu begleiten und notfalls zum Spannungsabbau zur Verfügung zu stehen. Zur Sicherheit reservierte ich die Karten. Drei Tage später saßen wir in einem riesigen Kinosaal mit 30 anderen und genossen... das Unheil, das sich zusammenbraute.


Vorgeplänkel


Ich mag die Bücher. Sie haben mich durch Phasen meines Lebens begleitet, in denen es mir nicht gutging und gaben mir Halt. Die rosarote, einfach gestrickte Welt war mir lieber als das Chaos um mich. Und sie machten mir Dinge bewusst, die mir heute noch wichtig sind: Es geht um Genuss. Es geht darum, nicht an die schmutzige Wäsche oder den nächsten Einkauf zu denken, sondern jemanden zu begehren. Das ständige Abwägen, was man gerade will, ist anstrengend. Im Buch stellt sich die Frage nicht - er will sie und sie will (eigentlich immer) ihn.

Ich weiß aber, dass die Realität komplizierter ist, aber die Belohnung größer. Dass es sich toll anfühlt, wenn man sich steigert. Und den dramaturgischen Fehlgriff mit der Entführung in Band 2 nehme ich der Autorin übel :-) Es ist eben nichts so dunkelgrau, wie es beschrieben wird.

Daher trug ich weiß. Das Spitzenkleid von Primark fühlt sich toll an, es bringt das Träumerische des Buches auf den Punkt. Typisch für mich ist dagegen die Frisur: Meine goldene Blumenkette (auch von Primark :-) ) befestigte ich mittels Flechtung auf dem Oberkopf. Herzchen-Ohrringe komplettierten den Look. Zum Wohle meiner Faulheit färbte ich den Lippen mit einem Stain und legte Lippenbalsam auf, auf Augen-Make-up verzichtete ich. Aufgrund des Wetters musste ich eine Hose tragen, was eine maskuline Note reinbrachte. Die Kombi aus freien Schultern und bedeckten Beinen fühlte sich toll an!

Die Musik


Der Soundtrack wird oft gelobt, ich fand ihn nervig. Er war gut. Passend konzipiert, darauf abgestimmt, besondere Momente noch besonderer zu machen. Er war so auf den Punkt, dass es wehtat. Er war zu gut.

Wenn bei einem Formel 1-Rennen vorher klar ist, wer gewinnt, dann macht es keinen Spaß den (erwarteten) Sieger zu feiern.

Und nein, ich will nicht "so geliebt werden, wie du es tust", denn ich will Aktiv, nicht passiv. Ich werde auch nicht "crazy right now", wenn ich versuche, mir musikalisch die Klamotten vom Körper zu zupfen und dabei zu klingen wie eine Tänzerin ohne Rhythmusgefühl. Ich will Schmerzen. Ich will, dass es wehtut und der Soundtrack genau das sagt: Das Leben ist voller Süße und voller Schmerzen.

Ich hab mal ne Playlist erstellt, deren Songs zum Film passen :-)

  • "Garden of growing hearts" von Empty Trash - Die perfekte Mischung aus Song, Film und Flair. Die Musik und das Video bringen die Botschaft des Filmes "Die Welle" perfekt auf den Punkt. Sowas hätte ich mir für "Shades of Grey" gewünscht.
  • "Roche" von Sebastien Tellier - DER Inbegriff musikalilscher Melancholie und dem Gefühl des süßen Schmerzes. Mein persönlicher Titelsong für "Shades of Grey". In der Live-Version gibt das Klavier zusätzliche Tiefe. Übrigens geht es nicht um Körperliches, sondern nur um Händchenhalten  :P
  • "Sur le fil" von Jenifer - Ein toller Song für Szenen in der WG. Der Song ist sehr mädchenhaft und fröhlich. Etwas tiefer gespielt und von einem Mann gesungen könnte man ihn auch in der Club-Szene einsetzen.
  • "Cool Kids" von Echosmith - Ein sehr eindringliches Thema, das live mit 4 Gitarren noch besser zum Tragen kommt. Ich stelle mir den Song in der Szene vor, in der Ana im Vorraum sitzt und von Chris' Sekretärinnen geflasht ist (übrigens im Film brilliant umgesetzt). Außerdem... ist der Song so melancholisch!
  • "Mr. Moon" von Mandio Diao - Das Lied hat für mich eine Melancholie, die zum Film passt. In der unplugged-Version klingt das Lied etwas dumpfer und deswegen nicht so traurig wie in der Studio-Version.
  • "Habits" -Vintage 1930's Jazz Tove Lo Cover ft. Haley Reinhart - Diesen Song hätte ich gern anstatt Sinatras "Witchcraft" in der Tanz-Szene gesehen - ich mag Sinatra, aber der Song war extrem klischeehaft. "Habits" hat etwas Elegantes, Chris' könnte es auch am Klavier spielen und eine gute Vorausdeutung auf Anas Kummer ist es auch :P
  • "We'll come again" von Corson - Der Song für die letzte Szene. Der Song ist traurig, aber nicht tieftraurig. Er hat etwas Drastisches und auch ein bisschen Hoffnung. Ich mag Corsons samtige Stimme sehr :-)

Die Kostüme


Anas Klamotten sind geil. Sehr natürlich, bequem, leicht verspielt, aber sportlich-elegant - ein Look, den ich so auf der Straße sehe. Oft wirken Klamotten in Filmen leicht übertrieben, aber hier passte alles. Es war anders ,als ich mir das vorgestellt habe (mehr Petrol....), aber... hätte man im Abspann Links zu den Klamotten gepostet, ich hätte draufgeklickt :-)

Chris war elegant, wie ich erwartet hatte, aber Petrol sei dank ein bisschen zu knallig. Er trägt nur bei Anas Abschlussfeier ein weißes Hemd, ansonsten schwanken seine Blautöne zwischen hell und knallig. Auch Model "Naturhaar, leicht gestutzt" steht ihm sehr gut, obwohl seine Haare an eine Betriebsparty erinnern: Alles überall verbreitet und ein bisschen auf Hotspots konzentiert. Sieht mit einer Jeans ganz nett aus.

Die Gebäude


Von Grey's Anatomy bin ich den Schwenk über den Tower gewöhnt, doch Shades of Grey zeigt, dass es auch schmutzige Ecken gibt (vermutlich das einzig wirklich Schmutzige im Film). Ich fand das sehr interessant und... es hat positiv abgelenkt. Da der Film mit Chris und seinem Lauf durch die Stadt beginnt, ist es eine schöne Metapher für seine Herkunft.

Von Chris' Wohnung war ich enttäuscht. Es gibt wunderschöne Panorama-Fenster und den obligatorischen Flügel. Aber der Boden ist dunkel. Das wirkt auf mich sehr düster und nicht wohnlich.Anfreunden konnte ich mich mit der Treppe - sie hat frei schwebende Stufen, aber ein geschlossenes Geländer, das mich an den klaren Stil des 20. Jahrhunderts erinnert. Es passt nicht in den eher offenen Raum und fällt auf. Als Metapher für Chris, der etwas einschließt und trotz seiner durchschaubaren Absichten etwas Zerbrechliches beschützt, ist es ganz gut. Trotzdem: Shades of Styles.

Übrigens: Portland (Oregon) hat mehr zu bieten als den Laden, in dem Ana arbeitet - es gibt dort eine Alpha-Helix-Skulptur von Julian Voss-Andreae.

Die Charaktere


Der Kern der Geschichte hat ziemlich versagt. Es fehlt die Chemie. Die Bindung. Die Charaktere für sich sind gut gestaltet, aber ohne einander wären sie besser dran.


Ana: Die Hauptfigur ist süß. Sehr natürlich mit ihrer Zahnlücke und dem immer perfekten Pony. Sie wirkt lebendig und deswegen cool. Aber die Verbindung zu Chris leuchtet mir nicht ein. Das war im Buch schon grenzwertig unlogisch, im Film ist es.. nix. Das liegt vor allem an der Perspektive: Während das Buch aus der Ich-Perspektive Anas geschrieben ist und der Leser in ihre Seele gucken kann, erzählt der Film oft personal. Die "innere Stimme" fehlt. Dadurch bleiben Anas Motive im Unklaren und es wird nicht deutlich, warum sie Chris so toll findet. Es ist, als hätte man sie in einen Käfig gesperrt und gesagt "Du musst lieben!" Schade finde ich vor allem, dass das Rebellische untergeht. Im Buch wird das in den Mails deutlich - Ana wehrt sich gegen Christian, sie will ihn beherrschen, ihm widerstehen und ... freut sich unbewusst, dass ihr Widerstand nicht immer akzeptiert, aber toleriert wird. Ob das dauerhaft glücklich macht? Im Film kommt das nur in der Szene vor, in der über den Vertrag verhandelt wird. Ansonsten genießt sie es, begehrt zu werden.

Christian: Er sieht gut aus. Er läuft oft in durchsichtigen Oberteilen :P und Jeans umher. Er ist ein Arschloch. Leider nur im Buch. Von Jamie Dornams Leistung bin ich arg enttäuscht. Er hat oft den gleichen Gesichtsausdruck, aber wenig Charme. Er wirkt hölzern und nicht selbstbewusst.  Natürlich ist es schick, von jemandem ans Bett gefesselt und geknallt zu werden. Aber es fehlt was. Chris Grey fehlt im Film das Bewusstsein, dass er cool ist. Er wirkt eher wie in kleines Hündchen, das sich nicht traut zu bellen. Oder ein kleiner Junge, der gerne spielt. Sein Spiel ist, auszutesten, wie weit er gehen kann. Bei Ana leider sehr, sehr weit. Aufgefallen ist mir das beim Essen: Im Buch hält Chris Ana ständig an, genügend zu essen (selbst wenn sie keinen Hunger hat), damit sie die Akte durchhält. Im Film wird kaum gegessen und... es fehlen Chris' Regeln.

Die Erotik


Obwohl ich einige erotische Bücher gelesen habe und mich in Sexszene so routiniert bewege wie in unserem Szeneviertel, muss ich gestehen: Es war mir zuviel.  Es gib eine Szene, in der Chris' Arsch mit Freude an den von Ana knallt - das war kurz über den Grenze. Ich finde die emotionale Beziehung der Figuren wichtiger und fand eine ausführliche Szene nicht notwendig. Ich wäre mir lieber gewesen, wenn man die Mimik und Gestik beim Akt, das Bewegen der Körper, gezeigt hätte.

Immerhin: Es gibt Brüste! Viele fröhlich hüpfende Brüste, Anas Po ist mal im Bild, Chris' noch weniger, wir dürfen Rückenansichten genießen und Anas makellosen Körper bewundern. Das war es. Ich finde, dass schamhaar-bedeckte, unter Körperteile etwas Melancholisches haben - Menschen messen sich in ihrer sexuellen Leistungsfähigkeit und sind verletztlich. Wenn sie komplett nackt sind, sind sie einerseits frei und andererseits angreifbar. Es ist, als hätte man nur die spaßige Seite betrachtet und ausgeklammert, dass Körperlichkeit etwas mit Vertrauen-Erarbeiten und Schützen zu tun hat. Hätte man für den europäischen Markt nicht ein paar Szenen unterhalb der Gürtellinie drehen können - mit Doubles?

Immerhin: Beide tragen getrimmt, aber nicht glatt-rasiert! Und teilweise computer-generiert.

Die SM-Szenen zeigten für mich eher Genuss als Schmerz. Und als solche finde ich sie gut. Ana hängt in Ketten und lässt sich erst streicheln, dann schläft er mit ihr. Auch die Szene, in der er sie mit ihrem Shirt bewegungsunfähig und blind macht, finde ich spielerisch und.. fröhlich, niedlich. Es fehlt die emotionale Ebene der BDSM-Problematik. Der Vertrag, den Ana unterzeichnen soll, deutet gut an, was das Thema beinhaltet und in welcher Richtung die Grenze liegt - denn man sieht, was alles möglich sein könnte. Das Problem ist: Im Buch nimmt der Vertrag 12 Seiten ein, im Film sind es ein paar Minuten. Die Szene, in der die beiden über den Vertrag verhandeln, ist sehr stylisch - schnelle Schnitte, viele Nahaufnahmen, ein langer dunkler Tisch vor orange beleuchtetem dunklen Gitter. Aber so nah, wie man dem Papier auf dem Vertrag kommt, kommt man den Figuren im Rest des Filmes nicht.

[Spoiler]

Das Ende war im Film ziemlich komprimiert, sodass das Ende anderes wirkt als im Buch. Im Film sieht es so aus, als ob Ana geht, weil ihr diese Seite an Chris zu dunkel ist und weil er ihr Vertrauen zerbrochen hat. Im Buch beruhigt sie sich im Laufe der Nacht und kann am Ende wieder seine Nähe ertragen. Vor allem begründet sie das Aus damit, dass sie ihm nicht geben kann, was er sich wünscht. Sie stellt sein Wohl über ihres. Mal wieder. Der Film zeigt also nur einen Teil des Konfliktes.

[Spoiler Ende]

Schwierigkeiten mit Petrol


Ich liebe Petrol. Es ist wie Türkis, nur in Blau. Es ist die Farbe meines ersten Lidschattens und ein ziemlich kräftiger Farbton. Im Film kommt Petrol in Anas Jacke (die eigentlich marine ist), im Bettlaken in Chris' Appartement und in einem seiner Hemden vor. Es macht den Film frisch, aber auch etwas weich. Als würde man sagen "So schlimm ist das nicht!" Doch, ist es. Unter dem knusprig-süßen Zuckermantel mit petrolfarbenen Streußeln befindet sich eine Frau, die das Wohl des anderen über ihres stellt, Gefahren erkennt, aber nicht wirklich gegensteuert und die mit ihrem Egoismus vor allem denjenigen ruiniert, den sie beschützen will. (Ok, in der Realität wollen wir charismatische Badboys auch nur ansabbern und dann zum Guten bekehren. Aber meistens brechen sie uns so sehr das Herz, dass wir freiwillig gehen...)

Fazit


Manche Feuerwerke zu Sylvester werden freudig erwartet (wenn man sie auf lautlos stellt), zünden aber trotz viel Geld nicht. Bunte Lichter reichen nicht aus, um Flair zu erzeugen. So ist dieser Film. Man hat viel gewollt, Soundtrack und Farben sind perfekt, der Schnitt gut, die Hauptdarsteller hübsch. Aber es fehlt an Inhalt. Die Reibungen, Konflikte, die dem Buch ein bisschen Tiefe gaben, werden glattgebügelt und gehen am Ende nicht auf. Ich hätte ein paar Sexszenen weggelassen und wäre auch eine halbe Stunde länger (für heftige Diskusionen) im Kino geblieben, wenn die Geschichte mehr Tiefe gehabt hätte. Als Verfilmung eines Buches ganz nett, als Buchverfilumg erfolgreich versagt.

Eine amüsante und relativ tiefe Kritik gibt es auf DeutschlandRadio Kultur.

"Blutmond im Mitternachtsblau" von Blake Kato

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Blutmond - Roter Berg
Hallo!

Als mich Blake fragte, ob ich sein Buch rezensieren will, war ich erfreut. Ich hatte gerade ein Buch beendet und war gespannt auf Neues. Das Cover sah gut aus und ich machte mich ans Werk. Leider konnte ich nicht wissen, dass mein Privatleben sich heftig bewegen und ich im Buch oft stagnieren würde. Denn es gibt Passagen, die sperrig sind. Aber an vielen Stellen ist es sehr kratftvoll und kreativ. Es hat Charme!



 

Allgemeines


Das Buch hat 366 Seiten und kostet als E-Book 4 EUR, als Papier-Version 11 EUR. Man kann es in allen gängigen Online-Shops beziehen.

Inhalt


Nora hat eine Fähigkeit: Sie kann die Träume der Menschen beeinflussen. Und sie hat ein Problem: Ihre Eltern und ihre beste Freundin starben bei einem Unfall. Außerdem ist sie in David verliebt. Das schafft genügend Traurigkeit für Traumgott Kuniteros, der ihre Fähigkeit nutzen will, um die reale Welt zu beherrschen. Doch Nora ist nicht allein. Gemeinsam mit ihren Freunden kämpft sie gegen ihre Ängste. Aber wer wird siegen?

Die Geschichte vermischt Teenager-Probleme, z.B. die Liebe, mit Weltrettung. Das sind klassische Elemente einer Fantasy-Geschichte. Besonders macht diese Story, dass die Auseinandersetzung mit dem Ich stark thematisiert wird. Was ist wichtiger - die eigenen Wünsche oder das Wohl der Allgemeinheit?


Charaktere


Blutmond - in blueNora ist die Hauptfigur. Mit ihr beginnt alles und sie stellt sich vielen Konflikte. Sie ist die klassische Außenseiterin, die ein Teil der Gemeinschaft sein will. Schon am Anfang steht sie vor der Entscheidung, ob sie Kuniteros Kräfte für sich nutzen soll, und sie wählt die "gute" Seite. Doch sie kann nicht ewig standhalten.

Stephen ist ein Schulfreund Noras und wirkt ausgleichend. Im Gegensatz zur arroganten Lucy und zur sprunghaften Alex ist er ruhig und versucht zu vermitteln. Selbst, als er sich unglücklich verliebt, ergibt er sich nicht seinem Gram, sondern kämpft für seine Freunde.

Lucy wird als arrogant charakterisiert und hat viel Energie. Sie ist immer ein bisschen zu laut, ein bisschen zu impulsiv und manchmal ein bisschen zu fies. Später wird sie etwas ruhiger. Lucy verliebt sich schnell, wird aber oft enttäuscht. Im Laufe des Buches ändert sich auch das.

Alex ist ziemlich intelligent und empathisch. In der Gruppe von Lucy und Stephen übernimmt sie die Führungsrolle. Alex hat sich in einen Engel verliebt und schafft so sie Verbindung zur dritten Kraft, neben der Gruppe und Kuniteros.

David *alle schönen und irgendwie unschuldigen Charaktere heißen so...* ist Noras Schwarm. Anfangs ist er nur eine Nebenfigur, später wird er stärker ins Geschehen eingebunden. Aus meiner Sicht ist er ein Spielball Noras/Kuniteros, der irgendwann eigene Gedanken entwickelt.

Kuniteros ist ein Traumgott und gleichermäßig intrigant und kindlich. Er wirkt nicht angrundtief böse, sondern verzweifelt.

Die Einsamkeit streift durch die Welt und sucht. Obwohl die Ereignisse traurig sind, wirkt sie ne verzweifelt, sondern stark. Sie irrt umher und sucht eine Lösung.

Die Eifersucht ist kraftvoll und hat einen negativen Einfluss. Mit schöner Maske schleicht sie sich an und impft ihre Gegner mit Bosheit.

Blutmond - more blueDie Charaktere sollen vieles sein, sind dadurch aber wenig. Das beginnt beim Alter: Obwohl Teenager, trinken sie ständig Kaffee, als müssten sie beweisen, wie erwachsen sie sind. Wenn eine Figur eingeführt wird, wirkt sie immer klischeemäßig. Doch das Klischee wird selten ausgeführt. Stattdessen wirken die Figuren geglättet und haben wenig Eigenes. Da sie ständig in der Gruppe agieren, sieht man sie nur als Teil davon. Ein paar Besonderheiten wären gut gewesen. Denn der Grundgedanke ist, dass Menschen mit unterschiedlichen Charakteren zusammenarbeiten können. Das wirkt, denke ich, nur realistisch, wenn man sie mal eigensinnig sein lässt und darstellt, dass sie sich trotzdem akzeptieren. Das kann einfach besser herausgearbeitet werden :-)


Themen


 Liebe: Die Liebe treibt die Charaktere voran, sie ist ein Stachel, der Bedürfnisse auslöst und Entscheidungen fordert. Nora liebt ihre Eltern und ihre beste Freundin und sie möchte Davids Zuneigung. Das löst die Handlung aus. Gleichzeitig dreht sich das Liebeskarusell gemeinsam mit Stephen, Alex und Lucy, was die Konflikte verschärft, aber Energie erzeugt.

Selbstbewusstsein: Jeder Kampf fordert, dass man sich mit sich auseinandersetzt und weiß, dass man es schaffen kann. Die Figuren im Buch spüren das besonders in der zweiten Hälfte, als sie in der Traumwelt kämpfen. Sie gehen bis an ihre Grenze.

Einsamkeit: Der Hauptantrieb der Figuren wird, gemeinsam mit der Eifersucht, personifiziert. Sie wollen ihr entkommen. Obwohl ich denke, dass Einsamkeit manchmal notwendig ist.

Eifersucht: Das Gefühl, das ein Teil der Einsamkeit ist und gleichzeitig ihr Freund, richtet Böses an. Sie stellt die Figuren immer vor die Wahl, ob sie ihr eigenes Wohl verfolgen oder das der anderen.

Prioritäten: Besonders Nora steht ständig zwischen ihrer Familie und ihren neuen Freunden. Und ich fragte mich oft, welche Entscheidung sie trifft und wann sie sich Kuniteros ergibt.

Spannung


Es passiert viel. Einleitung und Hauptteil gehen ineinander über und Probleme gibt es von Anfang bis Ende :-) Im letzten Drittel wird das Geschehen einzigartig und damit spannend, davor ist etwas klischeehaft und nicht richtig greifbar.

Aufbau und Perspektiven


Blutmond - grüne TälerDas Buch besteht aus zwei Erzählsträngen: Im ersten sieht man die Einsamkeit, die auf ihrem Weg
verschiedenen Gefühlen begegnet. Dieser Teil ist sehr poetisch und ... tiefgründig geschrieben, sprachlich sehr gut. Der zweite Strang enthält die Handlung um Nora. Er ist etwas sperriger und schleppend.

Die Geschichte ist in 29 Kapitel, plus Prolog und Nachwort (was nicht ganz korrekt ist...) unterteilt. Die Kapitel sind überwiegend 12 bis 18 Seiten lang, nur drei Kapitel sind mit bis zu 38 Seiten etwas länger. Auch Prolog und Nachwort fallen kürzer aus. Für den Leser macht das keinen Unterschied, denn die Kapitelteilung ist nur formal, nicht inhaltlich. Der Autor vermischt beide Erzählstränge und nutzt leider nur Leerzielen und manchmal Kursivformatierung als Unterscheidung. Es war für mich schwer, den Text in Päckchen zu teilen.

Schreibstil


Der Teil mit der Einsamkeit ist toll. Ruhig geschildert, schöne Naturbeschreibungen, schöne Metaphern, die bekannte Inhalte (besonders im Nachwort) schön verpacken und zu einem Erlebnis machen. Traurige Szenen zu schreiben liegt dem Autor!

Weniger gut gelungen sind die Erzählpassagen. In ihrem Bemühen, wichtig und elegant zu klingen, wirken die Abschnitte sehr sperrig und das Buch schwer. Ich hatte manchmal das Bedürfnis das Buch wegzulegen, weil ich viele Worte gelesen habe, aber nicht voran kam. Wenn man die Füllwörter reduziert und Phrasen abschwächt, wird der Text besser lesbar und weniger lang.

Insgesamt ist die Sprache leicht verständlich, die Dialoge stellenweise lebensnah und alles nett geschrieben.

Blutmond - gesamt

Fazit


Die Geschichte hat viele Stärken und glänzt mit einzelnen und irgendwie einsamen Kämpfern. Die Konflikte sind lebensnah und es braucht lange, bis sie gelöst sind. Nur der Schreibstil ist nicht immer gelungen.
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